Schlagzeilen:Finanziell geht es Tschirn gut
Tschirn: Die Gemeinde Tschirn hat ihren Haushalt unter Dach und Fach. Bei zwei Gegenstimmen wurde das Zahlenwerk nach längerer Diskussion verabschiedet. Finanziell geht es Tschirn gut wie lange nicht mehr, sagte Bürgermeister Peter Klinger (CSU) eingangs der Gemeinderatssitzung. Er verwies auf die gute Einnahmesituation, so dass ohne Kreditaufnahmen auch wieder Investitionen möglich seien. Etwas getrübt wurde die euphorische Stimmung allerdings, weil völlig überraschend noch heuer die Ersatzbeschaffung eines neuen Feuerwehrautos ansteht. Der TÜV hat kürzlich gravierende Mängel festgestellt, eine Reparatur des 25 Jahre alten Fahrzeugs erscheint aufgrund der langen Mängelliste als unwirtschaftlich. „Die Zahlen für die Ersatzbeschaffung sind im vorgelegten Haushaltsentwurf noch nicht eingearbeitet“, sagte der Bürgermeister. Kämmerer Hubert Weißert, der den Haushaltsentwurf vorstellte, sprach auch die günstigen Umstände des Haushalts an. So werde man anstelle einer Rücklage – sie sollte knapp 100.000 Euro betragen – das neue Fahrzeug finanzieren. „Die Haushaltsaufstellung der Gemeinde Tschirn ist die einzige in der Verwaltungsgemeinschaft die noch Spaß macht“, sagte der Kämmerer im Hinblick auf den ausgeglichenen Haushalt. Die Zustimmung verweigerten die beiden Gemeinderäte der Freien Wähler mit der Begründung, dass der zur Abstimmung gestellte Haushaltsplan durch das Feuerwehrfahrzeug deutlich vom vorgelegten Entwurf abweiche. „Wir werden immer vor vollendete Tatsachen gestellt, ob Bauhoffahrzeug, Feuerwehrhaus oder Feuerwehrauto“, sagte Gemeinderat Peter Hofmann (FW). „Das läuft mir jetzt geben den Strich, das ist einfachste Mathematik“, sagte Christian Alber (Parteilos), der mit mehreren Wortbeiträgen vor allem die Vorgehensweise für die neue Heizungsanlage im Feuerwehrgerätehaus nicht nachvollziehen konnte. Eine weitere Diskussion löste Gemeinderat Günter Böhnlein (CSU) beim Wirtschaftsplan der Gemeindewerke aus. Er bemängelte, dass die Gemeinde jährlich rund 30.000 Euro Definit in der Wasserversorgung ausgleicht. „Wir sind gebunden Kostendeckend zu arbeiten und müssen ganz einfach über eine Gebührenerhöhung reden“, sagte Böhnlein. Er verwies auf den äußerst günstigen Wasserpreis von 1,21 Euro pro Kubikmeter. Kämmerer Hubert Weißert legte eine Kalkulation dar, wonach der Wasserpreis bei 1,75 Euro liegen müsste. Bürgermeister Peter Klinger (CSU) ging auf den drastischen Rückgang des Wasserverbrauchs ein. „Es ist den Leuten nicht plausibel zu machen, dass wir einen wunderschönen Haushalt haben, aber den Wasserpreis erhöhen müssen“, sagte Roland Hofmann (FW). mw
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