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Die neue Grundschule eröffnet für die Kinder viele Möglichkeiten

Nordhalben: Die Fassade im Außenbereich mit den grünen Farbelementen und die hellen Klassenzimmer mit teils neuem Mobiliar machen nach der Generalsanierung der Grundschule einen tollen Eindruck.

Nach Abschluss der zweieinhalbjährigen Bauzeit – diese Maßnahme musste aufgrund der Haushaltslage der Gemeinde auf mehrere Haushaltsjahre verteilt werden – fand nunmehr die offizielle Einweihung statt. Während der Bauphase waren die knapp fünf Dutzend Kinder im Altbau unterrichtet worden und konnten bereits Anfang des Jahres in die sanierten Räume zurückkehren.

Unter der Teilnahme von rund geladenen Gästen fand am gestrigen Freitag die offizielle Übergabe statt. Den Segen über die neuen Räumlichkeiten erteilte Pfarrer Richard Reis und sein evangelischer Mitbruder Dirk Grießbach.

Mit einem kräftigen „Herzlich Willkommen“ begrüßte der Schulchor unter der Leitung von Christine Lippert die Gäste. Bürgermeister Josef Daum erinnerte in seinen Begrüßungsworten an den langen und schwierigen Weg der „Runderneuerung am Bauwerk“. Nach einem ersten gescheiterten Versuch über das damalige Konjunkturpaket II habe man andere Wege der Finanzierung suchen müssen. „Die gesetzlichen Vorgaben waren einfach nicht mehr gegeben, deshalb konnte man in Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken andere „Fördertöpfe anzapfen“, so der Bürgermeister. Bei der Maßnahme mit einer Nutzfläche von 822 Quadratmetern auf „Neubauniveau“ konnte kostenmäßig eine Punktlandung erreicht werden. Sein besonderer Dank dafür galt der Nordhalbener Bauleiterin Dorothea Dietrich, welche als Planerin ihr volles „Herzblut“ eingebracht habe. Der ausführende Architekt Jörg Detsch meinte, dass Architektur am besten durchs Anschauen sichtbar werde. „Es war ein anspruchsvoller Auftrag, bei dem alle ein großes Pensum zu leisten hatten“, sagte er.

„Hier wird später nichts bereut, denn das Geld wird nicht verbläut“

Architekt Jörg Detsch zur Sanierung der Schule in Nordhalben

Bei der Ausführung habe man großen Wert auf die handwerkliche Tradition gelegt, meinte Detsch.

Schulleiter Hartmut Fleischmann dankte dem Gemeinderat für diese weitsichtige Entscheidung. „Sie haben in die Zukunft der Kinder rund 1,4 Millionen Euro an Steuergeldern investiert, wobei jeder Cent gut angelegt sei“, meinte der Schulleiter eingangs seiner umfangreichen Ausführungen.

„Wer fragt ob Kinder effektiv unterrichtet werden können, befindet sich schon auf dem Holzweg“.

Schulleiter Hartmut Fleischmann über die Kosten der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen

Der Schulleiter meinte weiter, dass nicht nur die Optik der Außengestaltung sehr gut gelungen sei, sondern auch die hellen und freundlichen Räume eine gute Atmosphäre zum Lernen bieten. „Wir haben ja seit dem Umzug schon einige Monate Erfahrung und können feststellen, dass die soziale Kompetenz der Kinder weiter gefördert wird“, lobte Fleischmann die gesamte Schulfamilie. Das Mitglied des Landtags Alexander König sprach, trotz bester Förderung durch den Staat, von einem finanziellen Kraftakt der Gemeinde. „Die Bayerische Staatsregierung will die Grundschulstandorte möglichst in allen Orten erhalten“, sagte der unter dem Beifall der Anwesenden. Die Abteilungsleiterin der Regierung von Oberfranken Marion Resch-Heckel meinte, dass die bereits vorhandenen Eigenschaften des Schulgebäudes durch die Sanierung bestens herausgestellt wurden.

„Ihr habt hier den zauberhaftesten Ausblick aller Schulen in ganz Oberfranken“

Baudirektorin Marion Resch-Heckel zum Ausblick aus dem neu sanierten Schulgebäude in Nordhalben

Sie erinnerte, dass aus den damaligen Fördertöpfen nur fünf Projekte in ganz Oberfranken bedient werden konnten. „Diese Förderung mit dem Schwerpunkt auf die Bildungsinfrastruktur, wobei eine Kombination aus verschiedenen Fördertöpfen angezapft werden konnte, habe sich bewährt“, sagte die Vertreterin der Regierung. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder verwies auf die stetig sinkenden Schülerzahlen in der gesamten Region. Die Rechtsaufsicht habe wegen der Finanzsituation in Nordhalben dennoch alle Augen zugedrückt und mit der Zustimmung zur Sanierung eine wohnortnahe Beschulung ermöglicht. Der Schulamtsleiter Uwe Dörfer ging ebenfalls auf die schwierigen Bedingungen durch weiter sinkende Schülerzahlen ein. „Nordhalben hat schon lange eine Vorreiterrolle bei Jahrgangskombinierten Klassen inne. Die Lehrer seien hier davon überzeugt und es habe nie größere Probleme gegeben“, so Dörfer.

„Nordhalben jammert nicht bei den Jahrgangskombinierten Klassen“

Schulamtsleiter Uwe Dörfer

Schmunzelnd meinte er: „Die mindeststärke für Grundschulen beträgt 26 Schüler, da habt ihr mit derzeit 56 Kindern noch etwas Luft nach unten“. Im Namen der Elternschaft dankte Tanja Stumpf für die tolle Gestaltung der neuen Schule. Sie hob auch das große Engagement der gesamten Lehrerschaft hervor. Einen Scheck in Höhe von 250 Euro überreichte Elke Volmer von der Jagdgenossenschaft und eine weitere Geldspende übergab der Leiter der Nordhalbener Sparkasse Freddy Rosenbaum. Die Raiffeisenbank hatte sich im Vorfeld am neuen Whiteboard mit 1000 Euro beteiligt. Für die Gesamtbevölkerung veranstaltet der Elternbeirat heute vom 14 bis 17 Uhr ein Schulfest mit einem „Tag der offenen Tür“.

 

Die Schule

Die ehemalige Volksschule mit den Lehrerwohnungen wurde durch die Sanierungsmaßnahme getrennt. Als Schulräume dienen künftig nur noch die im hinteren Bereich liegenden Anbauten aus den Jahren 1960 bzw. 1985. Der alte Sandsteinbau an der Durchgangsstraße mit Lehrerwohnungen und der Zwischenbau aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts können nun einer anderen Verwendung zugeführt werden. An der jetzigen Grundschule werden derzeit in vier Jahrgangsstufen 56 Schüler durch fünf Lehrkräfte unterrichtet. Schulleiter ist Hartmut Fleischmann.

Die Förderung

Die veranschlagten zuwendungsfähigen Kosten betrugen 1,434 Millionen Euro. Aus dem Programm „Energetische Modernisierung sozialer Infrastruktur Investitionspakt 2009“ bekam die Gemeinde einen Zuschuss von 499.800 Euro, was einer 87,5 prozentigen Förderung entspricht. Darüber hinaus überwies der Freistaat weitere 542.000 Euro für die Generalsanierung aus FAG-Mitteln, womit diese Kosten zu 80 Prozent gedeckt wurden.

2013 - Einweihung Schule III (14.06.13)

Einen Schlüssel aus Hanuta überreichten die Planer Jörg Detsch (rechts) und Dorothea Dietrich an Bürgermeister Josef Daum und Schulleiter Hartmut Fleischmann (v.r.). Foto: Michael Wunder

2013 - Einweihung Schule XV (14.06.13)

Die Kinder Lina (links) und Julia fühlen sich in den neuen Räumen wohl. Foto: Michael Wunder

Weitere Bilder von Michael Wunder

2013 - Einweihung Schule I (14.06.13)2013 - Einweihung Schule VI (14.06.13)

2013 - Einweihung Schule XII (14.06.13)2013 - Einweihung Schule XIII (14.06.13)

2013 - Einweihung Schule XXVII (14.06.13)2013 - Einweihung Schule XXXVIII (14.06.13)