Schlagzeilen:Der ländliche Raum soll weiter gestärkt werden
Mitwitz: Über die Chancen der Region und Lösungsansätzen zur demografischen Herausforderung diskutierten Bürger aus verschiedenen Berufs- und Altersschichten mit dem Leiter der bayerischen Staatskanzlei Thomas Kreuzer. Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach, der zu dieser Veranstaltung ins Gasthaus Wasserschloss nach Mitwitz eingeladen hatte, sprach von großen Herausforderungen, um speziell die gut ausgebildeten Jugendlichen in der Region zu halten. „Wir müssen seitens der Politik den Kindern Perspektiven aufzeichnen, um die Abwanderung zu bekämpfen“, so Michaelbach. Der Staatsminister meinte, dass man seitens der Staatsregierung gemeinsam die Zukunft gestalten wolle. Solide Finanzen im Freistaat mit einem schuldenfreien Haushalt im Jahr 2030 geben gerade den Kindern Zukunftschancen. Man fange dabei bei den jüngsten an und habe in den letzten Jahren viele Mittel für Kinderkrippen eingesetzt. Auch will man die örtlichen Grundschulen soweit wie möglich erhalten. „Andere Länder haben vieles zentralisiert, wir setzten auf Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Grundschulen in den einzelnen Gemeinden und somit auf gleiche Bildungschancen in allen Landesteilen“, sagte Thomas Kreuzer. Mit 7,8 Milliarden habe man den höchsten Kommunalen Finanzausgleich, wovon stark gebeutelte Regionen wie Oberfranken profitieren würden. „Sonderprogramme sind die richtigen Ansätze, wenn entsprechende Strategien von den Gemeinden dahinter stehen, könnten auch Erfolge erzielt werden“, meinte der Leiter der Staatskanzlei. Rudi Daum forderte einen Ausbau von entsprechenden Programmen, damit die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gesichert werde. Weiterhin ging er auf die wenigen Chancen der qualifizierten Kräfte ein, welche notgedrungen die Region verlassen müssten. Unternehmer Helmut Schiffner sprach sich für eine schnelle Internetverbindung aus. „Die Jugend hängt voll im Internet, eine schnelle Verbindung sei deshalb notwendig“. Stefanie Meisner-Neuberg meinte, dass die Meisterausbildung gestärkt und auch finanziell besser gefördert werden müsste. „Ein Hauptvorteil im Bereich der Arbeitsplätze gegenüber dem Ausland liege an den gut ausgebildeten Meistern und Facharbeitern“, war man sich einig. Bernd Rebhan forderte mehr Projekte wie „Ortschaft Mitte“ in Mitwitz. Dieses erfolgreiche Modell könnte auch in andere Gemeinden übertragen werden, zeigte er sich zuversichtlich. Bezüglich von Behördenverlagerungen aufs Land versprach der Minister einen weiteren Anlauf. „Wir werden dies nochmals angehen, dies kann aber nicht von heute auf morgen umgesetzt werden“, verwies er auf die zeitliche Schiene. Eingang zeigte stellvertretender CSU Kreisvorsitzender Jens Korn seine persönlichen Erfahrungen, er war als Jurist sechs Jahre in München tätig, auf. Für den Landkreis seien die Prognosen in Sachen Einwohner nicht gerade günstig. Einen erschreckenden Wert müsse man insbesondere im arbeitsfähigen Alter hinnehmen. Große Unternehmen versuchen deshalb jetzt schon darauf zu reagieren und mit der Lage umzugehen, für kleinere und mittlere Unternehmen sei dies jedoch recht schwierig, so Jens Korn. mw Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach leitete die interessante Diskussion zum Thema demografische Herausforderungen. Mit dabei waren der Leiter des Staatskanzlei Thomas Kreuzer (rechts) und CSU Kreisvorsitzender Jürgen Baumgärtner (links). Foto: Michael Wunder |