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Der Borkenkäfer wird wieder kommen

Neukenroth: Der Borkenkäfer sollte auch in diesem Jahr nicht unterschätzt werden, mahnte Forstdirektor Michael Schneider die Waldbesitzer.

Bei der Jahreshauptversammlung der WBV Kronach/Rothenkirchen riet er den Waldbesitzern die Gefahrenlage im Frühjahr und Sommer nicht zu unterschätzen. Es müssten regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden und vom Käfer befallene Bäume umgehende gefällt und aus dem Wald gebracht werden. „Ich will nicht noch einmal so eine Massenvermehrung wir im Jahr 2003 erleben“, meinte Schneider. Darüber hinaus machte er die Waldbesitzer auf die Förderung bei der Jungdurchforstung aufmerksam. Die Förderrichtlinien werden sich diesbezüglich ändern, deshalb sollte man die Maßnahmen zeitnah durchführen. Nach der Aufforstung gelte nach wie vor; früh, mäßig und oft zu durchforsten. Um eine Massenvermehrung des Käfers zu vermeiden, seien auch die urbanen Waldbesitzer durch die Nachbarn mit einzubeziehen. Ziel der Waldbesitzer sollte es sein den Umbau von reinen Fichtenmonokulturen in stabile Mischwälder mit Fichte, Tanne und Buche. Forstdirektor Michael Schneider stellte die neue Mitarbeiterin Nancy Koller, welche für die Waldinitiative Frankenwald (WIF) zuständig ist, vor. Unter bestimmten Voraussetzungen können mit diesem Programm Höchstfördersätze für die Waldbesitzer erreicht werden. WBV Vorsitzender Georg Konrad nannte den Mitgliederstand mit 1355 Personen bei einer Gesamtfläche von rund 11.000 Hektar. Mit einer gut aufgestellten Führungsmannschaft habe man wieder einiges für die Mitglieder erreicht. Angeschafft wurden ein Rückewagen, ein Sägespaltautomat, ein Häcksler sowie ein hydraulischer Holzspalter. Georg Konrad macht aufmerksam, dass nach dem Holzeinschlag die Wege wieder herzurichten seinen. Auch die Pflege der Waldwege dürfe nicht vernachlässigt werden. Alle drei WBV´en im Landkreis haben sich am Fond „Pro Holz Bayern finanziell beteiligt, sagte Konrad. Mit dem über 22.000 Festmeter vermarkteten Holz habe man einen Umsatz von über 1,6 Millionen Euro erzielt. Derzeit könne für das Holz auch ein guter Preis erzielt werden. Von einer Steigerung der Absatzzahlen für Hackschnitzel berichtete Alexander Bächer von der Bio-Energie GmbH. Bürgermeister Rainer Detsch meinte, dass man die strukturellen Nachteile durch eine gemeinsame nachhaltige Bewirtschaftung ausgleichen könne. Der Wald sei bei den Privatbesitzern in besten Händen, dies habe sich über viele Familiengenerationen hinweg bewiesen. MdL Heinrich Rudrof bezeichnete als Vorsitzender der Forstlichen Vereinigung Oberfranken die Rahmenbedingungen als günstig wie lange nicht mehr. Die FVO sei mit ihren rund 20.000 Mitgliedern in einer guten Spur. Dennoch dürfe man den Klimawandel nicht unterschätzen, der Waldumbau sei einer große Herausforderung. Oberfranken sei eine Wald- und Holzregion. Die Zusammenarbeit von drei WBV´en im Landkreis sei einmalig in ganz Bayern, so Rudrof. mw

2014 - JHV WBV Kronach-Rothenkirchen (18.03.14)

Forstdirektor Michael Schneider referierte bei der WBV Kronach/Rothenkirchen. Foto: Michael Wunder