Schlagzeilen:Erzbischof Dr. Ludwig Schick spricht bei der Jungen Union
Kronach: Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Würde, Werte und Tugenden, sagte der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick anlässlich des 70. Geburtstages der Jungen Union (JU) Oberfranken beim Festakt auf der Festung Rosenberg. Die Bastion Marie war bereits vor der Festrede des Ehrengastes gebrochen gefüllt, als Bezirksvorsitzender Jonas Geisler die „alten und neuen“ Weggefährten begrüßte. Der Bischof stellte auf Wunsch der JU die Werte, welche wie er sagte, die Basis ausmacht, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Werte wie Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Treue hängen engstens mit der Würde zusammen und lassen sich von dieser ableiten, so Schick. Der Begriff der Werte sei noch recht jung und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts aufgegriffen. Wichtig für die Politiker sei es die Werte aufzugreifen und durch Handeln in Tugenden umzusetzen. Das christliche Menschenbild ist Basis und Ziel des Daseins. Die Würde des Menschen, das höchste und wichtigste Gut, ist im ersten Paragrafen des Grundgesetzes und in der Bayerischen Verfassung geregelt. Es sei deshalb wichtig, dass die Menschen politisch sind, auch wenn sie nicht als Parteipolitiker wirken. Er werde alles in seiner Macht stehende tun, damit die Verfassung eingehalten wird. Der 70. Geburtstag sei beim Menschen ein hohes Alter, die Kirche hingegen sei wesentlich älter, für die JU sei es eine gute Gelegenheit hoffnungsvoll nach vorne zu schauen. Es sei immer gut wenn junge Menschen in die Politik eintreten und sich aktiv am Geschehen in den Gemeinden, dem Landkreis oder darüber hinaus politisch beteiligen. Ablehnung von Politik und schlechte Wahlbeteiligungen seien kein gutes Zeichen und für das Gemeinwohl schädlich, sagte der Bischof. Für die JU/CSU und CDU sollte das Christliche „C“ in Verbindung mit dem Sozialen und Demokratischen die Zielvorgabe des Handelns sein. Es sei Wichtig in religiösen Dingen Respekt einzufordern, damit dies in Wirklichkeit eintritt. Der Sonntag muss auch in der schnelllebigen Welt heilig bleiben. Die Politik müsse sich den Herausforderungen stellen und auf wichtige gesellschaftliche Fragen, ob dies ein würdiger Umgang in Pflegeheimen, die Industriespionage oder Datenklau im Internet ist, antworten. Frühere Politiker wurden dahin erzogen, dass Klugheit in den Entscheidungen, Gerechtigkeit und Tapferkeit im Vordergrund ihres Handelns standen. An alle politische Aktiven appellierte er zwei Grundregeln zu beachten. Demnach sollten die christliche Nächstenliebe (Zehn Gebote) sowie die „Goldene Regel“, welche beinhaltet „Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“, Beachtung findet. In der sich anschließenden Diskussionsrunde bekundete MdB Hans Michelbach, dass er der JU vieles zu verdanken habe, sie biete beste Grundlagen für die Menschen in der Politik erfolgreich zu sein. MdL Jürgen Baumgärtner wünschte ein gemeinsames friedvolles Europa, dass die Menschen nie den Mut verlieren und die JU auch weiterhin die Finger in die „Wunde“ legt. Heinz Hausmann, der vom Bund der katholischen Jugend geprägt ist, war erfreut über den Besuch des Bischofs. Der stellvertretende JU Landesvorsitzende Markus Täuber verwies auf die gemeinsamen Erfolge und hob besonders den Zusammenhalt in der JU hervor. Der ehemalige Bezirksvorsitzende Rudi Daum ließ ausrichten, dass er niemals so viele Freude an der Politik gehabt habe wie in der JU. Der außerhalb der Politik stehende Bischof Dr. Ludwig Schick war der Festredner beim 70- jährigen Jubiläum der JU Oberfranken in Kronach. Foto: Michael Wunder Sie stellten sich den Fragen des JU Bezirksvorsitzenden Jonas Geisler (links), (v.l.) stellvertretender JU Landesvorsitzender Markus Täuber, MdL Hans Michelbach, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, MdL Jürgen Baumgärtner und JU Ehrenkreisvorsitzender Heinz Hausmann. Foto: Michael Wunder |