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Robert Unglaub rückt nach

Steinwiesen: Der Gemeinderat in Steinwiesen ist wieder komplett. Nach dem Tod vom langjährigen Ratsmitglied Peter Schmittnägel rückte Robert Unglaub in den Gemeinderat nach.

Er wurde vom Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) vereidigt. Robert Unglaub (SPD) gehörte dem Gemeinderat bereits in der vergangenen Wahlperiode an. Er übernimmt auf Vorschlag der SPD-Fraktion auch die vakanten Ausschüsse. Demnach gehört er als Mitglied dem Bauausschuss an und ist Stellvertreter im Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss.

In Birnbaum, wo derzeit die Dorferneuerung läuft, soll auch das alte Schulhaus saniert werden. Es war deshalb eine Vereinbarung zwischen den Markt Steinwiesen und der Teilnehmergemeinschaft Birnbaum nötig. Das in unmittelbarer Nähe der Kirche stehende Gebäude soll mit Kosten von 117.600 Euro saniert werden. Bei einer 90-prozentigen Förderung (rund 105.000 Euro) ist der Eigenanteil der Gemeinde überschaubar. Man will im Winter die Ausschreibungen machen und dann im kommenden Jahr die Bauausführung vornehmen. Gleichzeitig wurde Maßnahmen in Birnbaum noch eine landschaftliche Begleitplanung notwendig. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus ein Büro einzusetzen, die Kosten werden sich auf rund. 3.200 Euro belaufen.

Bürgermeister Gerhard Wunder gab einen Sachstandsbericht zur Dorferneuerung in Birnbaum und Schlegelshaid. So sei die „lange Seite“ in Birnbaum fertig gestellt, derzeit werde an der „kurzen Seite“ und den Seitenstraßen gearbeitet, so Wunder. Das schlüssige Konzept beinhalte auch eine neue LED Beleuchtung und entsprechende Baumpflegearbeiten. In diesen Abschnitt werden nochmals 1,6 Millionen Euro verbaut, so dass man in Birnbaum dann insgesamt 3,5 Millionen Euro investiert hat. „In keinen anderen Ortsteil wurde so viel gemacht wie in Birnbaum, die Zeit hat für Birnbaum gearbeitet“, sagte Wunder.

Eigentlich müssten in Birnbaum alle jubeln

Bürgermeister Gerhard Wunder zu den Maßnahmen in Birnbaum

Darüber hinaus wird zurzeit südlich von Birnbaum ein zweiter Ringweg mit Kosten von 320.000 Euro geplant. In Schlegelshaid sei das neue Dorfhaus soweit fertig gestellt, man habe auch hier nur zehn Prozent der Kosten in Höhe von 400.000 Euro aus der Gemeindekasse zahlen müssen. Der laufende Unterhalt im „Kommunikationszentrum“ Schlegelshaid wird durch Aktionen der Dorfgemeinschaft erwirtschaftet.

Vorläufig abgelehnt wurde ein Angebot von Bayernwerk, welches für 2.200 Euro ein Energie Monitor angeboten hatte. „Es ist ein interessantes Toll und bietet vielerlei Spielereien, es ist aber nicht unbedingt notwendig“, fasste es Geschäftsleiter Rainer Deuerling zusammen. Von der Sanierungsberatung wurde dem Gemeinderat empfohlen die private Sanierungsmaßnahe von Frank Wunder zu unterstützen, was auch einstimmig beschlossen wurde.

 

Der Bauausschuss nahm vor der Gemeinderatssitzung vom Bau eines Carports durch Jörg und Katrin Merkel am Mühlberg Kenntnis. Die Anfrage wurde bereits in der Urlaubszeit weitergeleitet. Das gemeindliche Einvernehmen wurde für den Wohnhausneubau durch Benjamin Ferlau und Tina Reißig in Berglesdorf erteilt. Einvernehmen gab es dabei auch zur geänderten Dachform.

Bürgermeister Gerhard Wunder verwies auf die installierten Elektroladesäulen am Schwimmbad. Unterhalb des Tourismushauses wurden die über eine entsprechende App gesteuerten Apparate aufgestellt.

Bezüglich der vom Landkreis geplanten Kreisstraßensanierung ist der Brückenbau KC 16 in Richtung Nurn fest geplant. Anschließend müsse der Ausbau der Straße bis nach Nurn vorangebracht werden. Eine wichtige Querverbindung sei ebenfalls die KC 21 zwischen Birnbaum und Hubertushöhe, auch diese gilt es in den nächsten Jahren in Angriff zu nehmen. Wir wollen dem Kreis um Abhilfe bitte, die Bürger sollen das einfach wissen, dass man hinter den Maßnahmen ist, sagte der Bürgermeister.

2018 - Steinwiesen Gemeinderat II (18.09.18)

Der neue Gemeinderat Robert Unglaub wurde in der Gemeinderatssitzung am Dienstag in Steinwiesen von Bürgermeister Gerhard Wunder vereidigt. Foto: Michael Wunder

Feriendorf am Mühlberg

Das geplante Feriendorf mit 16 Chalets und einem Restaurant auf dem Mühlberg in Steinwiesen stand bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag nicht auf der öffentlichen Tagesordnung, es wurde allerdings auf Bitten von Werner Geipel, einen der Gegner, unter dem Punkt Sonstiges behandelt. Er machte dabei in sachlicher Weise klar, dass die Bürgerinitiative „Unser Steinwiesen“ die Zukunftsfähigkeit von Steinwiesen mitgestalten will. Ziel sei es nicht generell ein Projekt Feriensiedlung zu verhindern, sondern lediglich das Landschaftsschutzgebiet am Mühlberg zu erhalten. Die Initiative aus alle Alters- und Berufsgruppen sei im Vereinswesen gut integriert und will einfach mitsprechen. Das Gründungsprotokoll sei öffentlich und wurde auch der Gemeinde übergeben. Man vermisste im Vorfeld eine breite Diskussion um den Standort und sei erst aufmerksam geworden als dort 60 bis 80 Lastkraftwagen Aushub gelagert wurden. Ob die 1.000 bis 1.200 Tonnen dort rechtmäßig abgelagert wurden konnte zunächst nicht geklärt werden. „Wir halten den Mühlberg für ein ganz besonders Naherholungsgebiet, es wäre schade wenn dort mittendrinn ein Dorf entstehen würde“, sagte Geipel. Er sprach sich klar für die weitere nachhaltige und naturverträgliche Nutzung im dortigen Bereich aus, schließlich gingen von diesem Landschaftsschutzgebiet viele positive Wirkungen aus. Das bisherige Vorgehen und Verhalten - indem man den Aushub abgekippt hat - sei weder nachhaltig noch naturvertäglich. „Unser Steinwiesen“ soll nicht als Gegeninitiative angesehen werden, sondern als Ergänzung zu „Steinwiesen aktiv“. Man lege größten Wert auf eine sachliche und faire Diskussion und sei für alles was die Gemeinde fördert. Es seien hier auch keine Querulanten am Werk. Sichere Gewerbesteuereinnahmen, Vollzeitarbeitsplätze und die Lebensqualität der Bürger stehe dabei ganz oben auf der Agenda. Man sei aber nicht bereit für ein Leuchtturmprojekt in der Natur ein 17 Hektar großes Stück aus dem Schutzgebiet zu nehmen. Einem Feriendorf in Ortsnähe, wie es auch das Bayerische Landesentwicklungskonzept vorsieht, stehe man positiv gegenüber. Damit würde man auch die Kaufkraft am Ort stärken, sagte Geipel. Bürgermeister Gerhard Wunder dankte für das sachlich vorgetragen Statement. Er betonte, dass man seitens des Gemeinderates nichts zu verbergen hat und man die Thematik weiter sachlich diskutieren sollte. Mittlerweile sei auch die Stellungnahme der Regierung eingetroffen, welche der Gemeinderat, der für die Belange aller Bürger da sei, zu werten hat. Er würde sich freuen, wenn die Initiative auch weiterhin mitarbeitet, damit es nicht wie beim Verein „Unser Frankenwald“ geht. Kaum ist was verhindert, zieht man sich einfach zurück.