Schlagzeilen:Das Klöppelmuseum rüstet sich für die Zukunft
Nordhalben: Die neue Leiterin des Nordhalbener Klöppelmuseums Johanna Duchnik blickte auf ein aktives Jahr zurück. Dabei sei trotz Corona im Sommer einiges gelaufen, jetzt mussten die Aktivitäten für die Öffentlichkeit zunächst wieder zurückgefahren werden. Die Zeit werde jedoch genutzt, um sich für das kommende Jahr zu rüsten. Wie sie sagte, liege bei der Spitze das Besondere oftmals im Detail. Man habe deshalb die Besucher auf eine neue Weise mit den Museumsobjekten beschäftigt. Wichtig sei ihr immer gewesen, dass die Besucher und die Frauen, ob Ehrenamtlich oder Hauptberuflich immer im Dialog zueinander treten, was eine Stärke von kleinen Museen ist. Dieser Aspekt sei ihr gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wichtig gewesen. Nicht zuletzt bietet dies auch eine Chance der Besucherforschung, ob zum Beispiel Exponate eine große Resonanz erfahren, oder eher unbeachtet bleiben. Als weiteren wichtiger Bereich der Sonderaktion nannte die neue Leiterin die sogenannte Aura. Authentizität, Echtheit, Originalität und die damit verbundene Aura sind Begriffe die eng mit der Institution Museum in Zusammenhang stehen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung, vor allem in Zeiten von Corona, erhält die Erfahrung mit dem Original eine ganz neue Bedeutung. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal von Museen. Eine Aura löst im Idealfall beim Betrachter verschiedene Gefühle aus, auch wenn es noch keine wissenschaftliche Definition gibt. Die neue Leiterin hat sich ein ehrgeiziges Ziel gestellt und wollte in Corona-Zeiten die Zahl der Besucher wie vorher halten, was jedoch aufgrund der langen Winterpause nicht ganz gelang. Verständlicherweise bleiben derzeit auch die Busanmeldungen aus, was sie bedauerte. Sie stellte fest, dass die Hälfte der Gäste gezielt vom Fach Klöppeln kommt und die anderen meist kulturinteressierte im Allgemeinen seien. Ihr großes Ziel sei es das Klöppelmuseum mit den angeschlossenen Heimat- und Grenzmuseum zu modernisieren. Speziell beim im ersten Geschoss der ehemaligen Klöppelschule untergebrachten Heimatmuseum gebe es sicherheitsrechtliche Bedenken. „Es gibt erste Überlegungen alles auf einer Etage einzurichten und auf den Stand der Zeit zu bringen“, sagte Johanna Duchnik. Sie ist sich jedoch bewusst, dass dies ein längerer Weg wird und diese Maßnahmen auch viele Vorarbeiten notwendig machen. So hat sie schon mal Kontakt mit den nichtstaatlichen Museen aufgenommen. Die rührige Leiterin hat schon mal eine Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg angeregt. Während es mit den nichtstaatlichen Museen bereits erste Vorüberlegungen zur Neugestaltung gibt, führt man vom April bis August mit der Universität Bamberg Zeitzeugengespräche durch. Interessierte Bürger können sich hierzu beim Klöppelmuseum melden. Der größte Teil der handelten Personen wird dabei aus Nordhalben kommen, sich aber nicht nur auf das Klöppeln beziehen. Für ein Semester der Uni wird es auch ein begleitendes Projekt mit einen professionellen Tonstudio geben. Wenn es die Corona-Lage zulässt, ist für Oktober auch eine Projektarbeitsschau angedacht. Bereits vorher soll zusammen mit den Kollegeninnen aus dem Erzgebirge eine Ausstellung mit modernen Spitzen aus dem Erzgebirge in Nordhalben stattfinden. Darüber hinaus läuft seit einigen Wochen ein Klöppelwettbewerb für die Findung eines Museumsmaskottchens. Als Vorgabe habe man dem Museum angepasst einen lila Schmetterling ausgewählt. Das Maskottchen wird, neben vielen weiteren Aufgaben, eine Rolle in dem gezeichneten Museumsfilm spielen. Die Wettbewerbsaufgabe ist somit das Klöppeln eines vorwiegenden lila Schmetterlings. Es gibt keine Altersbeschränkung, der Einsendeschluss ist der 2. April. Der Wettbewerb läuft über den Deutschen Klöppelverband. Ausführliche Informationen und den Anmeldebogen gibt es dort oder auch auf der Homepage des Klöppelmuseums Nordhalben. Weiterhin ist die Leiterin des Klöppelmuseums auf der Suche nach Sponsoren, weil sie unbedingt die moderne Kunstinstallation Flechtwerk 2 von Gertrud Rietmüller, ein in Nordhalben gefertigtes Kunstwerk erwerben möchte. Das Museum ist wegen Corona bis 20. Februar geschlossen, auf Nachfrage können unter 2G+ Regeln kleine Führungen stattfinden. Die neue Leiterin des Nordhalbener Klöppelmuseums Johanna Duchnik setzt bei der Umgestaltung der Internationalen Spitzensammlung auch auf Anregungen von Fachbesuchern. Foto: Michael Wunder |