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Wallenfels wächst und investiert

Wallenfels: In der Schnaid, in Wolfersgrün und am letzten Termin in der Stadt Wallenfels selbst fanden die diesjährigen Bürgerversammlungen statt.

Bürgermeister Jens Korn (CSU) umschrieb vor allem den Rückblick mit „Zahlen, Daten, Fakten“. Im Ausblick diskutierte er mit den Bürgern die örtlichen Herausforderungen.

Zuzug von Neubürgern macht Hoffnung

Bei den Zahlen stellte er die Einwohner an den Anfang seiner Präsentation. Mit 2562 Einwohner konnte man erstmals seit Jahren wieder eine leichte Steigerung verzeichnen. Große Hoffnung macht dabei der Zuzug, denn die Sterbefälle könnten allein durch die Geburten nicht annähernd ausgeglichen werden. Der Haushalt umfasst rund 13,6 Millionen Euro, wobei man in den letzten Jahren verstärkt habe investieren konnten. Möglich gemacht habe dies der Freistaat mit den Stabilisierungshilfen. Seit Beginn im Jahr 2013 habe man über sieben Millionen zusätzliche Mittel aus München beziehungsweise Bayreuth bekommen. In den letzten Jahre habe man zudem außergewöhnlich hohe Gewerbesteuereinnahmen. Lag man im vergangenen Jahr bei 2,7 Millionen, so stehen heuer über drei Millionen auf der Habenseite. Neben den gut laufenden Industriebetrieben, spiele auch der Wald eine Rolle. Dies werde sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern, darauf müsse sich die Stadt dann frühzeitig einstellen.

Dank der guten Einnahmen konnte man eine Zuführung an den Vermögenshaushalt von knapp 500.000 Euro leisten. Jens Korn zeigte den interessierten Bürgern die Entwicklung der Schulden auf. Der Tiefstand von 2022 mit 4,1 Millionen sei im vergangenen Jahr wegen der umfangreichen Investitionen auf über fünf Millionen gestiegen. Als das größte städtische Projekt bezeichnet er den Neubau des lange ersehnten Feuerwehrgerätehaus in Wallenfels. Die Finanzierung der 4,4 Millionen Euro, für die es lediglich 290.000 Euro Zuschuss gab, erfolgte über Bayerngrund. Integriert wurde eine Schlauchpflegeanlage, welche auch von den Ortsteilwehren genutzt werden kann. Daneben wurde die Sanierung beim Marktplatz mit zwei Hochbaumaßnahmen vorangetrieben. In der ehemaligen Schmidtbank wurden 2,1 Millionen Euro investiert. Beim Marktplatz 4 nochmals rund 1,2 Millionen Euro. Beide Maßnahmen wurden über die Nordostbayerninitative mit rund 90 Prozent gefördert. Während im Gebäude neben dem Kulturzentrum der Forst und eine Arztpraxis untergebracht sind, ist gegenüber die Sparkasse mit einem Bürgerbüro der Hauptnutzer. Die beiden kleinen Wohnungen in den Obergeschossen sind, wie geplant, an junge Leute vermietet.

Das freut alle Schwimmbegeisterten

Zur Freude der Schwimmbegeisterten und der Wasserwacht werde derzeit das aus den 70er Jahren stammende Freibad saniert. Das Becken wird dabei mit Edelstahl ausgekleidet und das Kinderplanschbecken direkt angedockt. Hier stelle die Förderung eine Besonderheit dar. Vom Bund kommen 1,5 Millionen Euro und vom Land eine halbe Million Euro, so dass man auf zwei Millionen Euro Zuschuss von rund 2,3 Millionen Euro Baukosten kommt. Eine noch kostenintensivere Maßnahme stellt die Sanierung der Turn- und ehemalige Schwimmhalle dar. Dort sollen rund 5,4 Millionen Euro verbaut werden. Der Eigenanteil liegt bei rund zwei Millionen Euro. Unter anderen Nutzungsmöglichkeiten sollen dort vor allem die Schützen ihr neues Zuhause finden.

„Die Sanierung der Turn- und Schwimmhalle ist für uns ein Riesenbrocken.“

Jens Korn, Bürgermeister zur Sanierung der Turn- und Schwimmhalle

Nach dem Rückblick richtete der Bürgermeiste den Blick in die Zukunft. Bei der Dorferneuerung in Wolfersgrün steht der zweite Teil an. Im Sanierungsbereich soll ein Dorfplatz mit Brunnenanlage angelegt werden. Das Kriegerdenkmal soll saniert und nach den Wünschen der Bürger offener gestaltet werden. Schon lange wird über das Buswartehäuschen geredet, dieses soll aufgehübscht und dahinter eine Lagerhütte geschaffen werden. Ziel sei es nach den Worten des Bürgermeisters die Feinplanung im kommenden Sommer durchzuführen. Im Herbst sollen die Ausschreibungen erfolgen und der Bau könnte unter optimalen Bedingungen im Jahr 2026 geschehen. Der Spielplatz aus dem Jahr 2006 musste aus sicherheitstechnischer Sicht gesperrt werden, das Spielgerät wurde abgebaut. Als Ersatz will die Stadt ein Turmspielgerät aus langlebigem Metall anschaffen. Eine weitere größer Anschaffung sei die Ersatzbeschaffung des TSF für die Feuerwehr Wolfersgrün. In der Schnaid sei die Ortsdurchfahrt in der Prioritätenliste schnell nach oben gerutscht. Im Bereich der Gaststätte in der Vorderen Schnaid sei die Stützmauer stark baufällig, so dass es einer kurzfristigen Lösung bedarf. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans „Nahversorgungszentrum Leutnitztal“ soll die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes ermöglicht werden. Von den Teilnehmern der Bürgerversammlung in Wallenfels wurde dies begrüßt. Derzeit werden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ausgewertet und weitere Schritt erfolgen. Die Sanierung des Kulturzentrums wird nach Abschluss der Baumaßnahmen am Marktplatz erfolgen, beantwortete der Bürgermeister entsprechende Anfragen. Er informierte noch über die Wallenfels App, welche viele Vorteile für Bürger und Vereine biete.

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Durch den Bebauungsplan „Nahversorgungszentrum Leutnitztal“ soll die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes ermöglicht werden. Von den Teilnehmern der Bürgerversammlung in Wallenfels wurde dies begrüßt. Das Bild zeigt die vorgesehene Fläche am westlichen Ortseingang von Wallenfels. Foto: Stadt Wallenfels