Nordhalben: Am heutigen Montag haben mehrere Verbände und Kammern der Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und anderen Gesundheitsberufen zu nationalen Protesttagen aufgerufen. Um es vorweg zu nehmen, die Versorgung der Patienten war gewährleistet, auch wenn man nur mit "halber Kraft" ans Werk ging. Die Apotheken im ganzen Landkreis haben an diesem Tag nur die Hälfte der Arbeitsplätze besetzt, woraus sich teilweise Verzögerungen und Wartezeiten ergaben. In der Stausee Apotheke in Nordhalben hat der Apotheker Alois Dittrich sämtliche Schaufenster mit Protestnoten zugeklebt. Die Guillotine, ein Symbol der französischen Revolution drückt die Stimmung vor Ort aus, erklärte er. Wie der örtliche Apotheker sagte, stünden nach dem Handeln der Bundesregierung Personalentlassungen, Arbeitszeitreduzierung mit Lohnkürzung und unter Umständen sogar Schließungen von Apotheken an. Immer mehr würden Leistungserbringer aus dem Osten an das Gesundheitswesen der ehemaligen DDR erinnern, sagte Dittrich. Der Nordhalbener Apotheker sieht die neuen Gesetzentwürfe zur Gesundheitsreform als Murks. Dies ist auch die einhellige Meinung der Gesundheitsberufe, sagte Dittrich. Man werde mit dieser Aktion die Kunden vor Ort über die Pläne der Regierung informieren. Einige von ihnen fanden diese Maßnahme gut, eine spontane Aussage eines Passanten war, "gut das endlich was gegen die da oben getan wird". Sollte es in Berlin zu keinem Umdenken kommen und der Entwurf der für 2009 geplanten Maßnahmen nicht gründlich überarbeitet werden sieht man sich aus Sicht der Praxen und Apotheker veranlasst weitere "Informationstage" durchzuführen. mw

Gestern blieben die Schaufenster der Stausee Apotheke dunkel. Apotheker Alois Dittrich und seine Mitarbeiterin machten mit der landkreisweiten Protestaktion auf die "Not leidenden" Apothekergeschäfte aufmerksam. Foto: Michael Wunder