Nordhalben: Die Wallfahrt nach Marienweiher mit all ihren Herausforderungen beleuchtete die katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) bei einem Erwachsenenbildungsabend. KAB-Teammitglied Manfred Köstner begann mit den Worten: „Wir treffen uns morgen um zwei Uhr“. Dann wusste jeder was gemeint ist, die Wallfahrt an Pfingsten nach Marienweiher beginnt. Ziel der Veranstaltung sei es „Appetit“ für neue Wahlfahrer zu machen, meinte Köstner. Bei der gut besuchten Veranstaltung im Jugendheim, 78 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung der KAB gefolgt, musste man schnell feststellen, dass diese Ziel nur durch „Mundwerbung“ erreicht werden kann, denn alle Teilnehmer waren Wallfahrer, ehemalige Wallfahrer oder mit der Wallfahrt verbundene Personen beziehungsweise kamen sie aus den Reihen der KAB. Was den Ablauf betraf, war es ein voller Erfolg mit lauter zufriedenen Gästen. Manfred Köstner zeigte zunächst Auszüge aus einen aus Wallfahrersicht von Manfred Mohler gedrehten Film. Manfred Köstner stellte fest, dass Pfingsten der beste Zeitpunkt für eine Wallfahrt sei und die Vorfahren alles richtig gemacht haben. Ganz wichtig sind auch die Musikanten, welche die Wallfahrt musikalisch begleiten. Manfred Mohler ging auf seinen Film ein, der gegen eine Spende für die Marienkapelle in ganz Fassung zu haben sei. Er soll am Pfingstfreitag auch in der Marienkapelle vorgeführt werden. Im Weiteren zeigte man Bilder von Thomas Daum, Michael Wunder und Wallfahrtsführer Alfred Lunk. Dieser ging im Mittelteil auch auf die Geschichte der Wallfahrt und der mit ihr verbundenen Marienkapelle ein. Diese sei bereits in der zweiten Hälfte des 16 Jahrhunderts in einem Verzeichnis des Hochstifts aufgeführt. Zu der Marienkapelle nahe dem Schloßberg führten bereits im Jahr 1751 Wallfahren aus Tschirn und Steinwiesen, dies ist durch den damaligen Pfarrer von Tschirn nachgewiesen. Aus der gleichen Zeit etwa dürfte das Vortragskreuz in Nordhalben als „Wallfahrtsbildla“ bekannt, gewesen sein. Auch gelange man immer mehr zur Überzeugung, dass es sich nicht wie lange angenommen um eine Gelöbniswallfahrt handelt, sondern diese schon viel länger Bestand. Nicht auszuschließen sei, dass sie nach dem großen Brand wieder aufgenommen wurde. Der weitere Wallfahrtsführer Daniel Köstner ist im Bamberger Raum zuhause und für den zeitlichen Ablauf verantwortlich. Wie er sagte, nehmen derzeit immer zwischen 50 und 55, ab Schwarzenstein dann um die 60 Wallfahrer teil. Auf dem Rückweg einen Tag später sind es immer um die 40 Pilger. Zum Ende gingen die Zeitzeugen Thomas Wachter (Muck), der immer 420 Kilometer anreist, Bildträger Heiko Scherbel und der langjährige Wallfahrtsführer Bernd Wunder aus Kulmbach auf die Fragen von Bernd Sorgenfrei ein und gaben Anekdoten aus ihren oftmaligen Wallfahrten bekannt. Die Veranstaltung im Jugendheim wurde von einer Abordnung der Musikkapelle begleitet.

Bild I:

Wallfahrtsführer Alfred Lunk stellte das „Wallfahrerbildla“ den Teilnehmern vor. Foto: Michael Wunder

Bild II:

Das Jugendheim war beim Erwachsenenbildungsabend der KAB vollgefüllt. Foto: Michael Wunder

Bild III:

Die Zeitzeugen mit den Verantwortlichen der KAB v.l. Heiko Scherbel, Manfred Köstner, Bernd Sorgenfrei, Thomas Wachter und Bernd Wunder.  Foto: Michael Wunder