Nordhalben: Noch während dieser Woche ist es möglich, sofern natürlich die Witterung mitspielt, über die Höhen des Frankenwaldes mit dem Segelflieger zu erklimmen.

Der Luftsportclub (LSC) Nordhalben bietet Rundflüge mit dem Segelflugzeug auf dem Platz in Titschendorf an. „Das so genannte Urlaubsfliegen ist das Highlight im Jahresprogramm des Clubs“, erklärte der Vorsitzende Marco Ziegler. „Wir haben alle Maschinen, dies sind zwei Einsitzer und zwei Zweisitzer für die gesamte Woche gemeldet“. Während mit den Einsitzermaschinen nur ausgebildete Piloten an den Start gehen können, besteht in den Segelflugzeugen mit Doppelsitz die Möglichkeit von Rundflügen mit Passagieren. Dabei können die Gäste von oben die herrlichen Aussichten des Franken- und Thüringerwaldes genießen. Am vergangenen Wochenende, wo gerade am Samstag das Wetter keine Fliegerei erlaubte, hatte man am Sonntag wiederum die Gäste aus Mosbach mit ihrem Motorflugzeug zu Gast. In der viersitzigen Motormaschine vom Type DR 400 konnten neben den Piloten weitere drei Passagiere Platz nehmen. Der große Vorteil dabei ist, dass man die Ziele genau ansteuern kann und nicht, wie beim Segelfliegen auf die entsprechende Thermik angewiesen ist. Der Vorsitzende Marco Ziegler verwies deshalb auf die Rundflugmöglichkeit mit dem Motorsegler, welche die Fliegerfreunde aus dem Baden Württembergischen Mosbach alljährlich zum Fliegerfest anbieten. Der örtliche Luftsportclub hingegen stehe jeden Sonntag von Mai bis September, vorausgesetzt seien jedoch die entsprechenden Wetterbedingungen, für Rundflüge bereit. Am Flugplatzfest gebe es dann neben dem gesellschaftlichen Fest auch Vorführungen mit Modellflugzeugen. Heuer wurde die Veranstaltung von Modellflugclub Selbitz mit Kunstvorführungen bereichert. Der Segelfluglehrer Peter Roth ergänzte: „Der Verein biete auch die Möglichkeit für Interessierte dieses Hobby vom Grund auf zu lernen“. In einer etwa zweijährigen Ausbildung werde in der praktischen Ausbildung vorwiegend das technische Handwerkszeug gelehrt. Die theoretische Ausbildung sei dann an der Schule in Eggolsheim bei Bamberg. Derzeit biete der Verein zwei offen Ausbildungsstellen an. Voraussetzung ist neben dem Mindestalter von 14 Jahren auch die Bereitschaft einiges an Zeit, speziell an den Wochenenden, aufzubringen. Er betonte, dass der Segelflugsport ein Mannschaftssport sei, wozu mindestens vier Personen notwendig seien. Nach dem Sport komme auch die Kameradschaft nicht zu kurz, so Peter Roth. mw

Der Luftsportclub Nordhalben wurde bereits im Jahr 1951 gegründet und hat derzeit 175 Mitglieder. Der Verein hat derzeit 11 ausgebildete Piloten und zwei Flugschüler. An vereiseigene Maschinen stehen ein Ka7, eine Ka8, die LS4 und die Twin Astir zur Verfügung.

Die Gemeinden um Nordhalben können Interessierte als Passagiere im Segelflugzeug von oben bestaunen. Foto: Michael Wunder

Wir wollten von vier Piloten wissen, warum sie sich das Fliegen als Hobby ausgesucht haben.

Klaus Bodach, 47 Jahre, Motorflieger aus Mosbach: Ich fliege seit 1984 aus Spaß, mich fasziniert die Fliegerei seit der Kindheit. Ich kam über das Segelfliegen mit anschließenden Motorseglern zum Motorfliegen und bin jetzt nur noch mit der Motormaschine unterwegs. Bei einer Reisegeschwindigkeit von rund 200 km/h kommt man auch entsprechend schnell voran. Von Mosbach bis Nordhalben ist man etwa eine Stunde unterwegs.

Joachim Gulba, 50 Jahre, Motorflieger aus Mosbach: Ich fliege sowohl mit dem Motorflugzeug als auch noch im Segelflieger. Man kann die Gefühle des Fliegens nicht mit Worten erklären, sondern muss dass von oben erlebt haben. Vorteil des Motorflugs sei, dass man gezielt von A nach B kommt.

	Marco Ziegler, 37 Jahre, Segelflieger aus Nordhalben: Ich bin als Späteinsteiger erst mit 32 Jahren zur Segelfliegerei gekommen und habe die Ausbildung erst kürzlich abgeschlossen, sagte er. Bereits als Jugendlicher habe ich in der Modellflugabteilung begonnen. Der erste Vorsitzende sieht das Hobby auch als Ausgleich zur Bürotätigkeit.
	Tanja Schmeißner, 28 Jahre, Segelfliegerin aus Nordhalben: Ich habe bereits mit 16 Jahren mit dem Segelfliegen begonnen und kann mir kein schöneres Hobby vorstellen. Es ist dabei nicht nur der Platz im Flieger, sondern auch rund ums Fliegen gibt es viele Herausforderungen die mir Spaß machen, sagte sie.