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Der Frankenwaldverein ist 60 Jahre alt

Nordhalben: In einen etwas anderen Rahmen feierte der Frankenwaldverein (FWV) Nordhalben sein 60- jähriges Bestehen. Neben der Jubiläumsfeier mit Ehrungen und Auszeichnungen konnte man durch das Ferienprogramm auch die Jugend gewinnen und gemeinsam im Rothmaiseltal die Veranstaltung begehen. Obmann Hermann Schwarz ging in seiner Festrede zunächst auf die (Wieder) Gründung des Frankenwaldvereins im Jahr 1948 ein, nachdem es bereist Mitte der 20er Jahre eine Ortsgruppe in Nordhalben gab. Unter der Leitung von Apotheker Georg Lang, der auch zum Gründungsvorsitzenden gewählt wurde, fanden sich 25 Bürgerinnen und Bürger ein, um den Frankenwaldverein aus der Taufe zu heben. Als einen gesellschaftlichen Wendepunkt bezeichnete Schwarz die Tatsache, dass erstmalig die Aufnahme von Mitgliedern aus der Arbeiterschaft und von Heimatvertriebenen möglich war. Nach einen ersten Tief in der Vereinsgeschichte war es Obmann Günter Mohr, der den Verein Mitte der 60er Jahre wieder zum „Blühen“ brachte. Wie den Niederschriften zu entnehmen ist, wurden angebotene Wanderungen und Veranstaltungen rege angenommen. Die Ortsgruppe hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 55 Mitglieder in ihren Reihen. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen flachte das Vereinsleben aber bereits um 1970 wieder ab. Nachdem zu diesem Zeitpunkt Georg Lang nochmals kurz als Obmann tätig war, stellte sich noch im gleichen Jahr Hermann Schwarz der Herausforderung und übernahm am 13. Mai die Führung der Nordhalbener Ortsgruppe. Anfänglich konnte zwar die Mitgliederzahl weiter gesteigert werden, mittlerweile gehörten den Verein bereits 81 Mitglieder an, die Aktivitäten hielten sich jedoch in Grenzen. Die Wende wurde schließlich 1976 mit der Ausrichtung der Hundertjahrfeier des Hauptvereins in Nordhalben eingeleitet. Mit kräftiger Unterstützung der übergeordneten Organisation wurde das Fest zu einem vollen Erfolg auf breiter Basis. Der Zuwachs an Mitglieder war weiterhin vorhanden und man zählte zwischenzeitlich bereits 118 Mitglieder. Durch die Neumarkierung der Wanderwege und die angebotenen Wanderungen in der Nordhalbener Gegend konnte man stetig Mitglieder hinzugewinnen, im Jubiläumsjahr gehören 168 Natur- und Wanderkameraden den Verein an. Auch wurden zwischenzeitlich alle Sehenswürdigkeiten der umliegenden Region mit Tagesfahrten und Wanderungen erkundet. Darüber hinaus wurden bei mehr als 30 Herbstreisen die Grenzen des mitteleuropäischen Kulturkreises erforscht und bedeutende Städte, Bauwerke und Museen besichtigt. Sternwanderungen, Ausstellungen, Mundartabende und Vorträge in verschiedenen Bereichen rundeten, bei stets gutem Zuspruch, das Vereinsleben ab. Hermann Schwarz erinnerte an die Überreichung der Eichendorff- Plakette im Jahr 2003, worauf man sehr stolz sei. In Zukunft wolle man die gute „Nachbarschaft in allen Richtungen“ weiter betreiben. „In einer Welt voller Events, Shows, oft voller Schwachsinn, wollen wir konstruktiv bewahrend die Werte unserer Heimat und Natur pflegen“, sagte Schwarz. Sein dank galt allen die sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten für die Belange des Frankenwaldvereins eingesetzt haben. Insbesondere wurde den Mitgliedern Anton Ströhlein, Helmut Röpsch und Eduard Daum für die Neumarkierung der Wege gedankt. Ein Lob galt auch Johanna Lang, welche für ihren bereits verstorbenen Mann, dem Gründungsvorsitzenden, nach Nordhalben gereist war, um den Jubiläumsfest beizuwohnen. Manfred Zauseg überbrachte als stellvertretender Vorsitzender des Hauptvereins die Glückwünsche. Neben den Geehrten und Mitgliedern dankte er vor allem den Obmann Hermann Schwarz, welcher die 60- jährige Geschichte der Nordhalbener Ortsgruppe wesentlich mitgestaltet hat. Seit nunmehr 38 Jahren steht er an der Spitze des Vereins und habe vor allem durch seine organisierten Wanderungen im In- und Ausland großes Engagement gezeigt. Ferienprogramm: „Mit dem Förster unterwegs“ ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Nordhalbener Ferienprogrammteils, den der Naturschutzwart, Forstamtsrat Peter Schmittnägel gestaltet. In diesem Jahr waren wiederum rund 30 Teilnehmer mit Begeisterung dabei. Zunächst mussten die Kinder auf einer Strecke von rund drei Kilometern 16 Fragen zum Thema Wald und Naturschutz beantworten, bevor es zum „Waldmemory“ ging. In diesen Teil mussten sich die Kinder zehn Objekte merken und anschließend wieder suchen. Sportlich ging es mit Tannenzapfenwurf und weiteren Attraktivitäten in die dritte Runde. Im Jahr der Olympiade erhielten die Sieger nach der Auswertung Gold, Silber und Bronze Medaillen die weiteren Teilnehmer konnten neben den Urkunden noch kleine Sachpreise aus den Händen von Peter Schmittnägel in Empfang nehmen. Die positiven Urteile der Kinder wie „Spitze, Cool oder Supercool“ waren für den Förster der Lohn für die Vorbereitung und Durchführung des Erlebnisnachmittags im Wald. Abschließend dankte auch Obmann Hermann Schwarz dem Forstamtsrat für die Aktivitäten und bezeichnete die Aktion als wichtigen Teil zur Hinführung der Kinder und Jugendlichen zum Thema Wald und zum Frankenwaldverein. Mit dem Lied „Es raucht der Wald in alter Frische“, begleitet von der Musikkapelle Nordhalben wurde der offizielle Teil der Festveranstaltung beendet. Die Mitglieder der Nordhalbener Ortsgruppe saßen jedoch noch einige vergnügte Stunden zusammen mit benachbarten Gruppen aus Ost und West im romantischen Rothmaiseltal zusammen. 60 Jahre Mitglied Eine besondere Ehrung wurde Josi Stocker zuteil, er wurde als Gründungsmitglied für 60- jährige Treue zum Frankenwaldverein ausgezeichnet. Aus gesundheitlichen Gründen musste dies bereits im Vorfeld in der Wohnung des langjährigen Mitglieds stattfinden. Obmann Hermann Schwarz hob dabei die Verdienste des Geehrten hervor. Wie er sagte, habe Josi Stocker als Heimatvertriebener lange Zeit aktiv am Vereinsleben teilgenommen und den Verein „Farbe“ verliehen. Er erinnerte an die schönen gemeinsamen Ausflüge und Feiern. Das Treueabzeichen mit Urkunde verlieh der stellvertretende Vorsitzende des Hauptvereins Manfred Zeuseg. mw Zitat des Tages: „In einer Welt voller Events und Shows - oft voller Schwachsinn - wollen wir konstruktiv bewahrend die Werte unserer Heimat und Natur pflegen“ Der Obmann des Frankenwaldvereins Nordhalben Hermann Schwarz bei der 60 Jahrfeier der Ortsgruppe.


Für besondere Verdienste um den Wanderwegeunterhalt wurden Helmut Röpsch (2 v.l.) und Anton Ströhlein (2 v.r.) durch den stellv. Hauptvorsitzenden Manfred Zauseg (links) und Ortsobmann Herrmann Schwarz ausgezeichnet. Mit im Bild die Witwe des Gründungsvorsitzenden Apotheker Georg Lang, Frau Johanna Lang. Foto: Michael Wunder


Mit dem Förster in den Wald, war auch heuer das Motto des Ferienprogramms des Frankenwaldvereins. Forstamtsrat Peter Schmittnägel, der zugleich Naturschutzwart des Frankenwaldvereins ist, gab sich dabei wieder viel Mühe mit den Kindern und Jugendlichen. Auf dem Programm standen unter anderen Tannenzapfenzielwurf. Foto: Michael Wunder