Schlagzeilen:Umbau des Feuerwehrgerätehauses wird in Angriff genommen
Tschirn: Der jüngsten Gemeinderatssitzung in Tschirn ist eine Besichtigung mit Erläuterungen zum Feuerwehrgerätehausumbau vorausgegangen. Kommandant Harald Schnappauf verwies dabei, wie anschließend in der Sitzung auf die räumliche Enge, welche auch bei den Besichtigungen durch die Kreisbrandinspektion immer wieder zur Sprache gekommen sei. Weiterhin informierte er, dass die vorhandene WC-Anlage nicht mehr ausreichend und zeitgemäß sei. Diesbezüglich möchte man im Zuge der WC Erweiterung von außen einen Zugang schaffen, um die Problematik des Durchlaufens bei Festen vernünftig löst zu können. Aus Sicht der Feuerwehr will man auch die vorhandenen Gerätschaften sachlich und fachlich richtig unterbringen, deshalb sei auch ein „Eingriff“ in die Fahrzeughalle notwendig. Der Kommandant stellte neben dem Umfang der Maßnahmen auch eine Kostenübersicht vor. Die Kosten für das Material werden sich auf rund 60.000 Euro belaufen. Gefördert werde der Feuerwehrerweiterungsbau mit einem Pauschalbetrag von rund 20.000 Euro durch den Freistaat Bayern. Die Ausführung will man von der Planung bis zur Durchführung aller Gewerke einschließlich der Bauleitung in Eigenregie mit Wehrmännern durchführen, so Schnappauf. Aufgrund dieser Vorgaben müsse man die Baustelle in drei Bauabschnitten teilen. Bürgermeister Peter Klinger brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Feuerwehr selbst Hand anlegt. Gemeinderat Christian Alber ging einen Schritt weiter gegangen und stellte die Frage nach dem Zustand des 23 Jahre alten Autos, weil, wie er sagte, in den nächsten fünf Jahre weitere größere Ausgaben auf die Gemeinde zukämen. Peter Hofmann stellte gar die Notwendigkeit des Gerätehausanbaues in Frage und machte auf die derzeit laufenden anderen Maßnahmen und deren Finanzierung aufmerksam. Stefan Hofmann sah die Notwendigkeit der Sanierung der WC Anlagen ein, ob die Erweiterung des Gerätehauses sein müsse stellte er ebenfalls in Frage. Roland Hofmann bemängelte die vorangegangenen Information und den Stil der Sitzungsladung gegenüber seiner kleinen Fraktion. Bürgermeister Peter Klinger entgegnete, dass der Sitzung deshalb eine Ortsbesichtigung vorgeschaltet wurde, welche aussagekräftiger als „Papierunterlagen“ sei. Zweiter Bürgermeister Josef Rosenbaum wies auch auf die Möglichkeit der Teilnahme an Besichtigungen durch die Kreisbrandinspektion hin, wo immer wieder die Defizite erläutert würden. Auf die finanziellen Bedenken der Freien Wähler eingehend, meinte Gemeinderat Günter Böhnlein, der gleichzeitig Vorsitzender der Wehr ist, dass der notwendige Betrag die Gemeinde nicht umschmeißen werde, zumal man die Maßnahme auf einen Zeitraum von drei Jahren strecken kann. Mit deutlichen Worten forderte der Kommandant ein Signal, zumal die Wehr sich bisher immer wieder vertrösten lies. „Wir sollten nicht noch bestraft werden, weil wir bisher immer mit den lange Notwendigen gewartet haben“, sagte er auch im Hinblick seiner exzellenten Wehrmänner und Frauen. Nach langer Diskussion wurde schließlich gegen die Stimme von Peter Hofmann der Grundsatzbeschluss der Baudurchführung mit den vorgelegten Finanzzahlen gefasst. Der Leiter der Feuerwehr Jugendgruppe Julian Schnappauf lud das Ratsgremium zum 20-jährigen Jubiläum am kommenden Wochenende ein. Geschäftsleiter Thomas Weber gab zu Abschlüssen und Jahresrechnungen Erläuterungen. Demnach habe man bei der Entwässerungsanlage betriebswirtschaftlich ein Minus zu verzeichnen, welches sich jedoch Haushaltsmäßig nicht groß bemerkbar macht. Der Bürgermeister erläuterte, dass man bei den Wassergebühren rechtzeitig „Maßvoll“ erhöht habe und mit einem niedrigen Betrag von 1,21 Euro im Vergleich zu anderen Gemeinden noch recht günstig liege. Bei den Kanalgebühren von derzeit 1,53 Euro sei man auch an der untersten Grenze und müsse über eine Erhöhung nachdenken. Bauhofsleiter Thomas Förtsch begründete die Kostensteigerung auch mit dem enormen Fremdwasseranteil auf der Kläranlage. Schließlich folgte man dem Vorschlag des Bürgermeisters die Bilanzen zur Kenntnis zu nehmen und nach einer neuen Kalkulation gemeinsam mit dem Kämmerer über eine Erhöhung zu diskutieren. Die wesentliche Prüfungserinnerung, des Rechnungsprüfungsausschusses erläuterte dessen Vorsitzender Günter Böhnlein. Künftig werde es eine jährliche Prüfung, nicht wie zuletzt über einen Zeitraum von drei Jahren geben, sagte Böhnlein. Er bemängelte, dass die Abrechnungen des Verbandes für Ländliche Entwicklung zwar korrekt, aber nicht transparent genug seien. Bei neuen Anschaffungen für die Feuerwehr solle ein engerer Kontakt zum Gemeinderat gepflegt werden. Auch wurde diskutiert, ob man den Fremdwassereinkauf reduziert kann. Schließlich wurden die Jahresrechungen der letzten Jahre sowohl für die Gemeinde und Gemeindewerke alle einstimmig genehmigt. Der Bürgermeister informierte den Gemeinderat über eine eingegangene Klage beim Verwaltungsgericht gegen die Endwidmung des Waldwegs. Nachdem die Anklageschrift sowohl falsche Aussagen, als auch formelle Fehler enthält, will man sich seitens der Gemeinde einen Anwalt einschalten. Das Verwaltungsgericht habe den Streitwert mit 7500 Euro beziffert, sagte Klinger. Eingangs der Mammutsitzung stellte Architekt Kersten Schöttner die Entwurfsplanung des Gemeinschaftshauses vor. Das Gebäude gegenüber der Kirche wird durch die kath. Kirchenstiftung als Bau- und Maßnahmenträger generalsaniert. Derzeit sei man bei dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wegen der Finanzierung noch mit Landes- und Oberfrankenstiftung in Verhandlung. Aufgrund der Vorgespräche gehe man jedoch von der erhofften Förderung aus. Baulich werde man dem Anbau der 60er Jahre abreisen und das Haus in den ursprünglichen Zustand versetzen, sagte der Planer. Im hinteren Bereich werde über einen unterirdischen Hackschnitzelpunker die neue Heizanlage versorgt, auch die Beheizung der Kirche sei mit der Anlage geplant. Der neu zu schaffende barrierefreie Eingang biete Zugang zum Erdgeschoss mit Veranstaltungssaal, Küche, Verwaltungsbüro und Toilettenanlagen. Für das Obergeschoss seinen Jugend- und Seminarraum, zwei kleinere Besprechungsräume und ebenfalls Toiletten vorgesehen. Der Bürgermeister sagte, dass man bereits in der letzten Sitzung einen festen Betrag von 80.000 Euro beschlossen habe. Insgesamt sei die Baumaßnahme mit einer Million veranschlagt. Dekan Barthelme habe die Maßnahme bereits bei einer Informationsveranstaltung der Bevölkerung vorgestellt. Einstimmig wurde der Bauplan von Wolfgang Stark, Wendleite für den Bau eines unterkellerten Wintergartens verabschiedet. Die Blaskapelle Edelweis erhält für die Anschaffung einer Verstärkeranlage mit Kosten in Höhe von 5950 Euro und neuen Trachte mit Kosten in Höhe von 3278 Euro einen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro. Weil die Musikkapelle ein wesentlicher Kulturträger der Gemeinde sei, war man sich über eine Bezuschussung einige, die Höhe allerdings war zunächst etwas strittig. Schließlich folgte man den Vorschlag von Christian Aber, welcher einen vierstelligen Betrag forderte, einstimmig. mw |