Schlagzeilen:Die Gewerkschaften sind ein wichtiges Instrument in der Arbeitswelt
Langenau: Die Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) zeichnete in der Turnhalle in Langenau eine ganze Reihe von Mitgliedern für langjährige Mitgliedschaft aus. Der Gewerkschaftssekretär des Bezirks Mainfranken Holger Kämpf nannte dabei insgesamt 4405 Jahre, welche für 25, 40, 50 und 60 Jahre zu ehren seien. „Zukunft wird aus Ideen geboren“, deshalb müssten die Arbeitnehmer bereit sein die Zukunft mit in die eigenen Hände zu nehmen und der Wirtschaft ein „Signal“ geben, sagte der Bezirksleiter der IG BCE Holger Kämpf. Er bezeichnete es als einen Skandal, wenn in der heutigen Zeit der Verdienst eines Familienvaters bei 40 oder 42 Wochenstunden nicht ausreicht, um die Familie „durchzubringen“. Er forderte für eine saubere Arbeit ein sauberes Auskommen und meinte, hier müsse man der großen Politik den Spiegel vorhalten. Seitens der IG BCE sei man immer bemüht die Konflikte mit den Arbeitgebern zu bereinigen und habe in der langen Geschichte wegen der Tarifforderungen noch kein einziges Unternehmen in den Ruin getrieben. Auch dieses Jahr sei wieder von Insolvenzen, Stilllegungen und Verlagerungen begleitet worden. Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Region mit ihren vielen Betriebe in der Automobilzulieferung von Anfang an stark getroffen. Die Bundesregierung habe dann richtigerweise die Forderung der IG BCE übernommen und die Abwrackprämie und eine Verbesserung beim Kurzarbeitergeld eingeführt. „Wir haben die Krise nicht gewollt und nicht zu verantworten, deshalb werden wir sie auch nicht bezahlten“, sagte der Bezirksleiter. In der bevorstehenden Zeit werde es eine große Aufgabe der Gewerkschaften sein, die Arbeitnehmer vor den Auswirkungen der Krise zu schützen. In der Vergangenheit wurden, wenn es den Unternehmen nicht so gut ging, die Tariföffnungsklauseln desöfteren angewandt und das Entgelt nach unten gesenkt. Dies, so der Redner, dürfe jedoch keine Einbahnstraße werden und man müsse den Beschäftigten in guten Zeiten auch etwas mehr zukommen lassen. Auf der Hut sein müssen die Gewerkschaften auch bei der neuen schwarz/gelben Regierung, welche noch nie das „soziale Gewissen des Landes“ darstellten. Holger Kämpf bezeichnete das Wahlergebnis der letzten Bundestagswahl als „Schlag ins Gesicht“ der Arbeitnehmer. Als das „Geburtsbecken der Gewerkschaft“ bezeichnete Bürgermeister Hans Kaufmann den Tettauer Winkel. Die Gewerkschaften seien ein gutes Instrument der Arbeitswelt, welche die Arbeitnehmer nicht allein stehen lassen. Trotz guter Voraussetzungen mit der Glasindustrie wurden die Betriebe stark „gebeutelt“, was sich auch in deutlichen sinkenden Gewerbesteuerzahlungen für die Gemeinde bemerkbar machte. Gemeinsam müsse man nunmehr versuchen aus dem Desaster zu kommen, appellierte der Bürgermeister an ein vernünftiges Mittelmaß zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber. Man sei seitens des Landkreises und des Kreistags bemüht die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen und nach vorne zu bringen, sagte der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder. Qualifizierte Arbeitsplätze setzen eine gute Schulbildung voraus, deshalb investiert der Landkreis auch über 25 Millionen in die weiterführenden Schulen. Es wäre wichtig den jungen Menschen eine Perspektive in der Umgebung aufzuzeigen, damit sie die Gegend nicht verlassen müssen, sagte Wunder in seinem Grußwort. Im Kreise der „Gewerkschaftsfamilie“ zeichnete der Bezirksleiter Holger Kämpf zusammen mit Horst Fehn die Jubilare mit Urkunden, Ehrennadel und einem Geschenk aus. Die Jubilarehrung wurde durch den Werkschor der Gerresheimer (vormals TG) unter der Leitung von Raimund Trebes mitgestaltet, die Bewirtung übernahmen die Langenauer Vereine. mw Ausgezeichnet wurden: Für 25 Jahre: Brigitte Bätz, Franz Barthelmann, Gottlieb Beez, Eleonore Büttner, Frank Büttner, Stefan Büttner, Sefika Cay, Cem Demir, Wilfried Deuerling, Edgar Fiedler, Klaus Hadzelek, Reiner Heinz, Alexander Jakob, Reiner Jakob, Gustav Jungkunz, Sonja Kahl, Harald Kuhla, Freddy Kuhn, Iris Martin, Achim Müller, Klaus Neubauer, Wolfgang Neubauer, Dietmar Nolden, Bernd Pietschmann, Udo Reichenbächer, Erich Reissig, Rosemarie Reiz, Michaela Russ, Reinhold Schnabrich, Timo Schnappauf, Uwe Schneider, Günter Scholz, Alexander Schülein, Elvira Sieg, Frank Stärker, Vera Stauch, Gerhard Steffl, Rainer Thoma, Ulrich Tietze, Frank Trebes, Anita Vetter, Carola Völker, Gerhard Wagner, Matthias Werth und Stefanie Wich-Fröba. Für 40 Jahre: Bernd Dütthorn, Heribert Fröba, Anita Graf, Reinhold Greser, Franz Grüdl, Horst Hempfling, Joachim Hertel, Heinz Jakob, Bernd Kahl, Monika Kestel, Ilse Lauterbach, Renate Link, Roland Löffler, Wolfgang Löffler, Reinhold Martin, Adolf Neubauer, Herbert Neubauer, Günther Rau, Karin Riedel, Werner Russ, Helmut Schiel, Christine Seliger, Berthold Suffa, Herbert Unger und Elke Wiesner. Für 50 Jahre: Hans Bauer, Manfred Bochin, Armin Fehn, Hinrich Fehn, Marlen Fischer, Helmut-P Fröba, Gerhard Gertloff, Karola Kratzenstein, Heinrich Neubauer, Herta Neubauer, Peter Nickel, Rosalinde Pfitzmann, Anni Riehs, Karola Scherbel, Horst Spranger, Friedrich Suffa, Hans Teifel und Hubert Weigelt. Für 60 Jahre: Erich Böhnlein, Elli Büttner, Maria Büttner, Martha Eckardt, Rudi Fehn, Charlott Fröba, Raimund Fröba, Waldemar Hammerschmidt, Martha Kappe, Julia Kunert, Peter Martin, Max Münchberg, Gerhard Neubauer, Maria Raab, Rosa Rohm, Erich Scherbel, Joachim Schönfelder, Alfred Stauch, Franziska Sturm, Walter Tramer, Alfred Trebes, Günter Weigel und Elfriede Welsch. Ein besonderes Jubiläum konnte auch eine große Anzahl von Mitgliedern feiern, seit 60 Jahren sind sie Mitglied in der Gewerkschaft IG BCE bzw. einer Vorgänger Organisation. Foto: Michael Wunder Seit einem halben Jahrhundert halten diese Mitglieder der IG BCE die Treue. Foto: Michael Wunder Vor 40 Jahren traten diese Frauen und Männer der Gewerkschaft bei. Foto: Michael Wunder Diese Frauen und Männer wurden für 25- jährige Treue zur Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder |