Schlagzeilen:

Der Frankenwaldverein gedachte der Grenzöffnung vor 20 Jahren

Nordhalben: Vor fast genau 20 Jahren, es war der 7. Januar 1990, wanderte der Frankenwaldverein Nordhalben erstmals ins nahe gelegene Titschendorf.

Seitdem findet alljährlich diese Gedächtniswanderung nach Thüringen statt, heuer bereits zum 20. Mal. Jahrzehnte vorher war Titschendorf vom Buckenberg (nahe Nordhalben gelegen) einzusehenden, der kleine Ort war aber vor dem Fall der Mauer auch für Bürger der damaligen DDR gesperrt. Damals machten sich über 100 Wanderer auf dem Weg nach Titschendorf, die Grenze war zu diesem Zeitpunkt am Titschengrund noch nicht passierbar und der Zaun wurde speziell für die Gruppe aus dem Westen geöffnet. Während man von den westlichen Grenzorganen „durchgewunken“ wurde, war auf ostdeutscher Seite noch die Vorlage des Ausweises notwendig. Die damals im Gasthaus „Zum Frankenwald“ in Titschendorf verfasste Petition zur dauerhaften Öffnung des Grenzübergangs für Fußgänger und Radfahrer wurde sowohl an den Rat des Kreises Lobenstein, wie auch an den Landkreis Kronach übermittelt. Damals konnte niemand ahnen, dass bereits weniger als ein Jahr später die Deutsche Einheit vollzogen sei. Die Gruppe wurde unter anderen vom Hauptvorsitzenden des Frankenwaldvereins Robert Strobel aus Naila begleitet und von einer Delegation des Heimatvereins aus Titschendorf am ehemaligen Grenzübergang empfangen. Symbolisch begrüßte Titschendorfs Bürgermeister Manfred Rank an diesem denkwürdigen Ort die Gruppe mit Zweiten Obmann Michael Wolf an der Spitze. Nach kurzem Austausch von Erinnerungen ging es weiter zum Gasthaus nach Titschendorf, wo Obmann Hermann Schwarz die Gruppe empfing. Wie er dabei sagte, sei die Ortsgruppe des Frankenwaldvereins Nordhalben damals die erste gewesen, welche eine länderübergreifende Wanderung in den Osten durchführte. Man habe schnell Freundschaft geschlossen und die Mitglieder haben noch heute engen Kontakt. Der Obmann erinnerte an die damalige Forderung des Frankenwaldvereins den Weg für Fußgänger und Radfahrer geöffnet zu halten, und verlas die vor 20 Jahren an gleicher Stelle verfasste Petition. Damit sollte die historische Verbindung zwischen dem oberen Frankenwald und dem Rennsteig neu aufgelebt werden. Während Peter Merz vom Heimatverein Titschendorf für weitere gemeinsame Aktionen plädierte, führte der Hauptvorsitzende Robert Strobel die Konstanz der vergangenen zwei Jahrzehnte an. Er bezeichnete es als einmalig, dass sich jedes Jahr Freunde von Gera bis Lichtenfels in Nordhalben treffen, um an dieses freudige Ereignis zu Gedenken. mw

2010 - Grenzwanderung VI (10.01.10)

Titschendorfs Bürgermeister Manfred Rank begrüßt die Gäste mit stellvertretenden Obmann Michael Wolf bei winterlichen Temperaturen mit einem schluck Sekt. Foto: Michael Wunder

2010 - Grenzwanderung VIIII (10.01.10)

Das Bild entstand nahe der Stelle, wo die Grenze Nordhalben und Titschendorf über viele Jahre trennte und der dahinter liegende Grenzzaun für einen Tag (Sonntag 07. Januar 90) anlässlich eines deutsch- deutschen Wandertreffens geöffnet wurde. Auch diesmal nahmen Mitglieder diesseits und jenseits des ehemaligen Zaunes an der Wanderung teil. Foto: Michael Wunder

Weitere Bilder von Michael Wunder

2010 - Grenzwanderung V (10.01.10) 2010 - Grenzwanderung XII (10.01.10)