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WBV Frankenwald blickte auf das vergangene Jahr zurück

Wolfersgrün: Die Arbeitssicherheit hat für die Waldbesitzervereinigung (WBV) höchste Priorität.

Deshalb referierte bei der Jahreshauptversammlung der WBV Frankenwald im Gasthaus Bergschloss in Wolfersgrün erneut die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Bayreuth. Dessen Vertreter Heiko Hartan erläuterte, dass bei vielen Waldarbeitern gerade die Fälltechnik zu wünschen übrig lässt. Man biete deshalb immer wieder Kurse im Umgang mit der Motorsäge und zu den verschiedenen Techniken an. Er bat auch an entsprechenden „Auffrischungskursen“ teilzunehmen. Ein weiteres Muss seien seit vielen Jahren die Schnittschutzschuhe, welche aus Kostengründen teilweise noch abgelehnt werden, so Hartan. Hier sei das Profil entsprechend besser, so dass bei entsprechender Ausrüstung nachweislich weniger passiert. Im gesamten Bereich der FOB (Franken und Oberbayern) wurden im vergangenen Jahr circa 7100 Unfalle registriert, wovon rund 1140 auf die Waldarbeit entfielen. Vorsitzender Peter Klinger verwies in seinen kurzen Bericht, dass die Holzvermarktung die Haupteinnahmequelle der WBV darstelle. Es sollten deshalb möglichst viele Waldbesitzer über die WBV zentral vermarkten. Die aufgetretenen Schwierigkeiten gehören der Vergangenheit an, der neue Geschäftsführer Hubertus Förtsch sei um jeden Auftrag bemüht, sagte Klinger. Durch die Neuregelungen bei der Auszahlung, welche seit Anfang des Monats zentral über das gemeinsame Büro in Teuschnitz abgewickelt werde, kommen die Holzverkäufer noch schneller an ihr Geld. Der Vorsitzende bezeichnete es als Novum, dass von den 11500 vermarkteten Festmetern Holz rund 90 Prozent an heimische Sägewerker gegangen seien. Damit sei man den Ziel der Nahversorgung einen weiteren Schritt näher gekommen, so Klinger. Weiterhin lud er zu Fahrt zur Interforst am 16. Juli ein, Anmeldungen sind über das Büro in Teuschnitz möglich. Der Geschäftsführer Hubertus Förtsch berichtete von rund 600 zu betreuenden Mitgliedern mit einer Fläche von rund 3000 Hektar in der WBV Frankenwald. Der Preisverlauf für frisches Holz gehe weiter nach oben, sagte Förtsch. Er gab die aktuellen Verkaufspreise für Stamm- aber auch für Restholz bekannt. Neben der rechtzeitigen Bekämpfung des im „Anflug befindlichen Borkenkäfers“ sei jetzt auch eine gute Zeit einzelne Bestände zu durchforsten. Kassier Christian Simon stellte die Zahlen des Wirtschaftsbetrieb und des ideellen Vereinsbetriebs der Versammlung vor. Die Kassenprüfer Markus Schnabrich und Siegmund Kolb bescheinigten eine saubere Arbeit, worauf der Kassier einstimmig entlastet wurde. Als Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Wallenfels überbrachte Peter Hänel die Grüße der drei Gemeinden des Oberen Rodachtals. Man sei bestrebt regenerative Energien voranzubringen, sagte er im Hinblick auf das in Auftrag gegebene gemeinsame Energiekonzept. Neben den privaten Waldbesitzern werde auch der Kommunalwald hervorragend durch die WBV betreut, so der Bürgermeister.

Als Vertreter der „Dachorganisation“ der forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken appellierte Johannes Hölzel an die Mitglieder über die WBV zu vermarkten. Nur durch eine gemeinsame Vermarktung seien entsprechende Verkaufserlöse zu erzielen, wofür sich auch die FVO stark macht. Alexander Bächer von der Bio-Energie GmbH nannte Planung, Bau und Betrieb von Anlagen als die Aufgabenfelder seiner Firma. Die Hackschnitzel finden in der Region einen guten Absatz, wobei die Qualitätsanforderungen aufgrund unterschiedlicher Anlagenstrukturen sehr unterschiedlich seien. Speziell bei der Qualitätskontrolle müssen noch Verbesserungen angestrebt werden, so Bächer. Die schwankenden Preise seien auch auf die Frachtkosten zurückzuführen, nachdem man noch keine flächendeckende Abnahme in den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels habe. Forstdirektor Michael Schneider machte auf die Nachwirkungen des Borkenkäfers aufmerksam. „Kurze Hinweise der Nachbarn seien viel hilfreicher als die Schreiben von Amts wegen“, sagte er im Hinblick auf die viele Ermahnungen, welche von seinem Amt an die Waldbesitzer versandt werden mussten. Ohne Zaunbau sei eine Aufforstung kaum möglich, zumal neben dem Rehwild auch die Hasen an den frischen Bäumen Schäden hinterlassen. Er sprach sich deshalb für eine gezielte Bejagung von einzelnen Flächen aus. Um stabile klimagerechte Wälder zu erreichen, stelle der Bayerische Staat rund 34 Millionen Fördermittel aus verschiedenen Programmen zur Verfügung. Der zuständige Privat- und Kommunalwaldbetreuer Peter Schmittnägel hob die beispielgebende Waldbewirtschaftung durch einige Mitglieder hervor. Er und sein Mitarbeiter seien stets um eine gute Beratung bemüht. Er bat um Verständnis, dass in Gemeindebereichen von Steinwiesen und Wallenfels derzeit DSL Kabel in Waldwegen eingepflügt werden. Michael Pöhnlein sprach in der kurzen Diskussion noch die Schäden durch die Hasen und Mäuse an. mw