Schlagzeilen:Cony Theis stellt in den Räumen des Kronacher Kunstvereins aus
Kronach: Die Ausstellung „Papierinseln“ von Cony Theis wurde in den Räumen des Kronacher Kunstvereins eröffnete. Im Beisein der Kölner Künstlerin, welche derzeit eine weitere Ausstellung in Nürnberg am laufen hat, und unter Mitwirkung von Nachwuchsmusiker der Sing- und Musikschule wurde die Ausstellung festlich eröffnet. Immer wieder versteht Cony Theis es, den Betrachter ihrer Werke zu überraschen. Wer ihre mit dem Reiz der Oberfläche und dem Hintersinn der Täuschung spielenden Kissen kennt – weich und flauschig aussehende Objekte in Kissenform, die jedoch aus bretthartem Beton gefertigt sind -, glaubt es mit einer anderen Künstlerin zu tun zu haben., wenn er ihre flüchtigen, auf die Haut gemalten Bilder sieht. Dann begegnet er vielleicht den „Geheimnisträgern“, in denen sie mittels Portfotografien und Texten den Geschichten von mit Geheimnissen betrauten Personen nachspürt. Ihre neueste Serie sind Strandbilder, welches sie ganz traditionell in Eitempera auf Leinwand malte. Die Künstlerin experimentierte mit verschiedenen Materialien und Darstellungsmodi, interagiert mit ihren Modellen, setzt auch Worte und Texte ein. Trotz dieser Bereite des künstlerischen Ansatzes jedoch hat das Werk von Cony Theis eine Geschlossenheit, die sich in ihrer Entwicklung immer stärker herauskristallisiert und sich aus ihren zentralen Fragestellungen entwickelt: Fragen nach den Bedingungen der Wahrnehmung und der Aneignung von Realität, nicht zuletzt nach der sich in der wahrnehmenden Auseinandersetzung mit Welt formenden Identität. Zu einer besonderen Intimität gelangte Cony Theis in Bildern, dies sie auf der Haut malte. Dabei beschäftigte sie die Haut als Malgrund in der Arbeit „Daily Trail“. Zunächst in der Auslotung ihres eigenen Innenlebens, als sie auf ihrer Haut Tagebuch führte und damit buchstäblich festhielt, was ihr „unter die Haut“ ging. Jeden Tag entstand ein vergängliches Bild in Aquarellfarben, das sie fotografisch dokumentierte. Ihre Haut wurde damit zu einem flüchtigen Spiegel ihrer Innenwelt und gleichzeitig Folie für äußere Eindrücke, das Gesehene und Erfahrene. So betonte die Künstlerin nicht nur die Funktion der Haut als schützende Grenze gegenüber der Außenwelt, sondern auch als fühlendes Organ, das Sinneseindrücke transportiert. Mittlerweile hat sich das Material geändert und Theis setzt auf Pergamentpapier statt auf menschliche Hülle oder Pergament. Die Liebe der Künstlerin zum Meer, dessen grandiose Wirkung sie bei einer Atlantiküberfahrt erfuhr war ausschlaggebend für viele Standbilder. In fast abstrakt wirkenden Bildern hielt sie die Tiefe des Meeres, die Bewegung des Wassers und seine Unergründlichkeit, schließlich auch die fremde Lebenswelt bunter Fische fest. Es entstanden Bilder eines unendlichen Sternenhimmels, die die Überwältigung der Künstlerin durch die auf dem offenen Meer spürbar werdenden kosmischen Weiten zeigen. Am Strand nun ist man dem Meer nahe, ohne seinen bedrohlichen Seiten unmittelbar ausgesetzt zu sein. Man ist quasi „am Rand der Welt“, und doch sicher und geschützt. Strand, das beutet auch Ferien und gleichzeitig man selbst sein zu dürfen. Zu Beginn der Ausstellungseröffnung begrüßte die Vorsitzende des Kunstvereins Miriam Gwosdek die Gäste. Patricia Porzelt und Mina Fischer von der Sing- und Musikschule spielten ein intoniertes „Andante“ aus einer Klarinettensonate von Felix Mendelssohn Bartholdy. Weiterhin gaben Michael Hertel und Dominik Krögel mit virtuosen Klängen der Oboe mit Klavierbekleidung „Fantasie Pastorale“ von Eugene Bozzo zum Besten. Antonia Lindner M.A. führte in die bis 23. Mai geöffnete Ausstellung ein. Die Öffnungszeiten sind Donnerstag und Sonntag jeweils von 15 bis 18 Uhr und zu allen Veranstaltungen im Kreiskulturraum. mw
Nicht mehr auf der eigenen Haut, sondern auf Transparentpapier malt die Kölner Künstlerin Cony Theis. Fotos: Michael Wunder
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