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Mit dem Wassermann und der Moderatorin durch das InfoZentrum

Rieblich: Die beiden Schüler der Mittelschule Oberes Rodachtal Alexandra Twietmeyer (Moderatorin) und der Wassermann Fabian Kotschenreuther bereicherten mit einem Interview die Eröffnung des Informationszentrum in Trinkwasseraufbereitungsanlage Rieblich.

Der nach der Wasserrechnung im Jahr eintausend geborene Wassermann wurde im Wasserzeichen der Wasserwaage geboren und hält sich als Haustier am liebsten die Wasserspinne und den Wasserskorpion. Der im Wasserschloss wohnende Wassermann führe einen schlampigen Wasserhaushalt und sei geprägt von seinen Vorfahren. Wie er sagte, habe der großväterliche Wassermann mütterlicherseits den Wasserspiegel erfunden und der urgroßväterliche Wassermann väterlicherseits das Wasserklosett.

Die beiden jungen Darsteller haben wir bei einem Rundgang durch das Informationszentrum begleitet. Dabei machte die Moderatorin Alexandra Twietmeyer aus der 6. Klasse klar, dass sie sich bisher mit dem Thema Wasser noch nicht so recht auseinander gesetzt habe. Mit Ausnahme für den täglichen Gebrauch und den Besuch des Schwimmbads im Sommer habe sie noch nichts mit dem Wasser zu tun gehabt. Ihr Wassermann Fabian Kotschenreuther aus der 8. Klasse hingegen war bereits vor zwei Jahren bei einem Umwelttag mit der Schule in Rieblich. Der Klasslehrer Reinhard Bauerfeind, der auch das Gespräch mit dem Wassermann initiiert und geschrieben hatte, ging dabei auch im Unterricht auf das Thema Wasser intensiv ein. Während man damals im Biotop der Anlage sich vorwiegend mit Wassertieren und der Zusammensetzung des Wassers auseinandersetzte, habe ihm diesmal die neue Technik mit Touchscreen und dem Landschaftsmodell besonders imponiert. „Auf Knopfdruck weiß ich genau, wie viel Wasser im Behälter meiner Heimatgemeinde ist“, sagte er fasziniert. Darüber hinaus stehen noch weitere wichtige Informationen, welche mir bisher nicht bekannt waren, zum sofortigen Abruf bereit, sagte er weiter. Auch die überdimensional großen Rohre in der Aufbereitungsanlage seien entzückend. Der kürzlich im eigenen Garten gebaute Brunnen sei dagegen im Vergleich nur winzig. mw

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Der Wassermann Fabian Kotschenreuther mit Gästen. Foto: Michael Wunder

Die FWO eröffnete ihr neues InfoZentrum

Rieblich: Im Beisein vieler Ehrengäste wurde in Rieblich das neue Wasser InfoZentrum rechtzeitig zum morgigen Weltwassertag eröffnet. Wie der Vorsitzende der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) Dr. Heinz Köhler sagte, seien Wasserschulen und das neue InfoZentrum wichtige Bausteine im Gesamtkonzept zum Thema Wasser. Damit will man das Trinkwasser in das Bewusstsein der Bevölkerung, insbesondere der Kinder verankern. Wasser sei ein unverzichtbarer Bestandteil, nicht nur für Menschen und deren Lebensbedingungen, sondern in der Natur insgesamt, sagte Dr. Köhler. Durch die umfangreichen Umbauarbeiten im Eingangsbereich der Trinkwasseraufbereitungsanlage Rieblich wurde ein weiterer Schritt in Richtung Attraktivitätssteigerung gemacht. Von dieser nicht unerheblichen Investition würden insbesondere die benachbarten Gemeinden profitieren, so Dr. Köhler. Die Besucher hätten eine noch bessere Möglichkeit sich über die Bedeutung des Lebensmittels Nummer 1 sachgerecht zu informieren. Dabei sollten gerade die Kinder – viele Schulklassen besuchen während des Jahres die Trinkwasseraufbereitungsanlage – einen selbstverständlichen Umgang mit dem Element Wasser lernen und dabei das Trinkwasser kennen und schätzen lernen. Deshalb sei der Wasserkreislauf an den Wänden relativ vereinfacht dargestellt worden. Am Terminal des Landschaftsmodells können die Zusammenhänge, aber auch technische Details abgerufen werden.

„Tue gutes und Rede darüber“, sagte der Regierungspräsident Wilhelm Wenning zum Beginn seines Grußwortes. Weiterhin ging er auf den morgigen Weltwassertag (siehe nebenstehenden Bericht) ein. In Deutschland sei man, im Gegensatz zum weltweiten Vergleich, in der glücklichen Lage genügend Trinkwasservorräte zu haben. Hier werde das Wasser auch als Allgemeingut angesehen. In vielen Ländern hingegen als Wirtschaftsgut und dabei sei Trinkwasser für viele Bevölkerungsschichten finanziell unerschwinglich. In Bayern können 92 Prozent des Trinkwassers als Grund- oder Quellwasser gewonnen werden, sagte Wenning. Es sei gut, dass die Wasserversorgung als kommunale Aufgabe den Gemeinden unterliegt und die FWO als starker Partner in ganz Oberfranken zur Seite stehe. Mit dem modernen Informationszentrum und der bereits bestehenden Wasserschule in Steinbach, wo sich die FWO bereits einbrachte, können insbesondere die Kinder einen nachhaltigen Eindruck über das Trinkwasser, dessen Gewinnung und Aufbereitung erfahren. Eingangs hatte Werkleiter Markus Rauh die Gäste begrüßt und auf das Wasserwerk, den technischen Herzstück der FWO hingewiesen. Die 3. Klasse der Volkschule Steinwiesen leitet mit dem Lied „Wasser braucht der Wasserfloh“, welches unter der Leitung von Mirjam Demuth einstudiert wurde, die Veranstaltung musikalisch ein. Kurz Sketche der 8. Klasse der Mittelschule Oberes Rodachtal lockerten das Programm auf. mw

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FWO Verbandsvorsitzender Dr. Heinz Köhler steht seit 36 Jahren an der Spitze des erfolgreichen Wasserversorgungsunternehmens. Foto: Michael Wunder

 

Das Informationszentrum Rieblich

Die zahlreichen Informationen in der TWA Rieblich gliedern sich im Wesentlichen in drei Teilen. Zum einen wird der Wasserkreislauf mit vier hochwertigen Bildern schematisch an den Wänden im Eingangsbereich dargestellt. Ein funktionierender Wasserhaushalt ist Voraussetzung für eine intakte Natur: Menge, Verteilung und Beschaffenheit des Wassers bestimmen die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Dies alles ist durch entsprechende Hinweise untermauert und bildlich dargestellt. Den zweiten schematischen Teil bildet die Vorstellung mittels Modellen. Dabei wird zunächst die Wassergewinnung in Form der Trinkwassertalsperre Mauthaus (Ködeltalsperre) detailliert dargestellt. Die weiteren Aufbereitungsschritte wie Flockung, Filterung und Aufhärtung können durch Knopfdruck abgerufen werden. Schließlich gibt es als „Herzstück“ das Landschaftsmodell, welches durch ein Terminal mit Beamer entsprechende Informationen liefert. Dabei können neben allgemeinen Auskünften auch Informationen über die Schutzgebiete, die Talsperre und der FWO eingeholt werden. Durch Berühren des Touchscreen können dabei aktuelle Werte wie etwa Behälterstände oder Aufbereitungsmengen und Durchflüsse abgerufen werden. mw

Weltwassertag

Wasser ist die Grundlage jedes Lebens auf der Erde. Wie kein anderes Element gehört es zu unserem Alltag. Wir alle kommen tagtäglich damit in Berührung, erfahren Wasser ganz selbstverständlich mit allen Sinnen. Es wurde deshalb im Zuge der Agenda 21 bereits im Jahr 1992 von der UN- Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung beschlossen, einen Weltwassertag einzuführen. Dieser findet nunmehr seit dem Jahr 1993 immer am 22. März statt und hat seit seiner ersten Ausführung erheblich an Bedeutung gewonnen. Ziel dabei ist es, dass in den UN Mitgliedsstaaten konkrete Aktionen das Thema Wasser aufgreifen und diese gefördert werden. Denn schließlich ist die Trinkwasserknappheit eines der größten sozialen Probleme des 21. Jahrhunderts. Weltweit haben fast eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach dem Thema des vergangenen Jahres, welches sich mit der „Wasserqualität“ beschäftigte, steht der diesjährige Weltwassertag unter dem Leitgedanken „Wasser für urbane Räume“ („Water for Cities – Responding to the Urban Challenge“). Dabei sollen gerade die Erfahrungen im Bezug auf effektive Wasserversorgung, die Auswirkungen des Klimawandels und die Gestaltung der sanitären Einrichtungen an die armen Bevölkerungsschichten weitergegeben werden. mw

Trinkwasserverbrauchsarten

Jeder Oberfranke verbraucht pro Tag ca. 128 Liter Trinkwasser. Dies gliedert sich in Baden, Duschen, Körperpflege (ca. 46 Liter), Toilettenspülung (ca. 41 Liter), Wäsche waschen (ca. 15,5 Liter), Geschirr spülen (ca. 8 Liter), Garten gießen (ca. 5 Liter), Trinken und Kochen (ca. 2,5 Liter), Autowäsche (ca. 2,5 Liter) und Sonstiges (ca. 8 Liter). Mw

Bilder zur Auswahl. Fotos: Michael Wunder