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Die Windkraft beschäftigte den Stadtrat in Wallenfels

Wallenfels: Mit dem gemeinsam ausgearbeiteten Klimaschutzkonzept im Oberen Rodachtal beschäftigte sich nunmehr der Stadtrat Wallenfels in seiner jüngsten Sitzung.

Dabei stellte der Vertreter der Beauftragten „Energie Vision Franken“ Dominik Böhlein fest, dass ein nahezu neutraler CO2 Ausstoß im Oberen Rodachtal möglich sei. Wie er sagte, sei durch ein Förderprogramm des Bundes die „Bestandaufnahme“ durchgeführt und daraus verschiedenen Handlungsempfehlungen für jede Gemeinde detailliert aufgeführt worden. Nunmehr gelte es aus dem gewonnen Daten Rückschlüsse zu ziehen und erste Maßnahmen durchzuführen. Das größte Potential liege im Oberen Rodachtal – und hier insbesondere in der Stadt Wallenfels – in der Windkraft. Als favorisierten Standort biete sich der Geuserberg an, allein dort könnten fünf Windräder gestellt werden. Der Berg biete beste Voraussetzungen und sei auch von Westen her nicht beschattet, so Böhlein. Die meisten Bürger könnten zwar mit den Verbrauchswerten wenig anfangen, in Beträgen ausgedrückt sehe man aber welch gigantischer Wirtschaftsfaktor dahinter steckt. Allein für den Strom geben die Bürger im Oberen Rodachtal pro Jahr 8,4 Millionen Euro aus, hinzukommen noch 12,6 Millionen für Wärme. An CO2 werden 84.000 Tonnen produziert, welche eingespart werden könnten. Dominik Böhlein bekräftigte, dass die regionale Wertschöpfung einer Anlage in einem Zeitraum von 20 Jahren bei 2,3 Millionen Euro liege bei geplanten fünf Anlagen wären dies 11,5 Millionen Euro in zwei Jahrzehnten. Wichtig sei, dass die Projekte in kommunaler oder bürgerschaftlicher Leitung betrieben werden, damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Der Schlüssel zum Erfolg sollte dabei die interkommunale Zusammenarbeit sein. Aufgrund der derzeitigen Fortschreibung des Regionalplanes sei Handeln angesagt. Will man den Weg der Windkraft im Oberen Rodachtal gehen, müssten zeitnah entsprechende Anträge beim regionalen Planungsverband eingereicht werden. Bürgermeister Peter Hänel verwies auf die 40 Windräder im Landkreis Hof, welche bis zum Jahresende verdoppelt werden sollen. Die Frage, ob man sich die Vorbehalte wegen des Landschaftsbildes nach den Vorfällen in Japanischen Fukushima noch leisten kann, warf er in den Raum. Sein Stellvertreter Jens Korn meint, dass man Grundsätzlich der Sache positiv gegenüberstehe, aber als erstes die Akzeptanz in der Bevölkerung suchen muss. Es gilt die Bürger rechtzeitig zu informieren, damit nicht bereits im Vorfeld eine negative Diskussion wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes aufkommt. Als weiteres könnte man die Dachflächen der kommunalen Gebäude für Solaranlagen mit Bürgerprojekten nutzen, oder diese vermieten, ging Böhlein auf eine weitere Möglichkeit ein, um umweltschonende Energie zu gewinnen. Die restlichen Tagesordnungspunkte waren schnell abgearbeitet. So gab der Bürgermeister die Vergaben von Aufträgen für das Bildungszentrum bekannt. Hier liege man gut im Kostenrahmen und bei den meisten Aufträgen unter der Kostenschätzung. Weiter informierte er den Stadtrat, dass zwei Bürgerarbeiter zugewiesen wurden und man für die nächsten drei Jahre die Arbeiter für Umweltschutz, Landschafts- und Grünpflege zur Verfügung hat. Zweiter Bürgermeister Jens Korn ging auf die „Red-Card“ des Landesfeuerwehrverbandes ein. Damit würde den aktiven Feuerwehrleuten bestimmte Rabatte gewährt, es sollte geprüft werden, ob hier auch das Freibad in Wallenfels mit einbezogen werden kann. Gisela Neuner-Leipold informierte sich wegen der Brücke am Flößerhaus. Wie der Bürgermeister sagte, sei dort in den 80er Jahren eine größere Sanierung durchgeführt worden. Mittlerweile bereiten die Schrauben Probleme, man sei derzeit mit einer „Überganslösung“ beschäftig, langfristig müssten die Bohlen ausgetauscht werden.

Das leidige Thema Kirchentreppe könne aus finanziellen Gründen nicht angegangen werden. Hier müsse auch versucht werden die Unfallgefahr zu minimieren und die Verkehrssicherheit nach dem harten Winter wieder herzustellen, informierte der Bürgermeister auf Anfrage von Gisela Neuner-Leipold. Auf eine bestehende zusätzliche Unfallversicherung für ehrenamtliche Tätige könne verzichtet werden, weil diese die Gemeindeunfallversicherung mit absichert. Hier können Kosten in Höhe von 241 Euro pro Jahr eingespart werden, sagte der Bürgermeister. Trotz baugestalterischer Bedenken, welche allerdings zu verschmerzen seien, wurde der Bauantrag von Ernestine Köhlmann, welche zwei Erker errichte will, einstimmig befürwortet. Ebenfalls einstimmig fand eine Nutzungsänderung im Bildungszentrum Zustimmung. Hier soll aus funktionellen Gründen der EDV Raum in ein anderes Stockwerk verlegt werden. Mit Bilder und Zahlen informierte schließlich Bürgermeister Peter Hänel über die komplexe Geschichte Kulturzentrum. Dort finden derzeit Umbaumaßnahmen zu einen Arztzentrum statt. mw

Weitere Informationen unter www.klimaschutz-oberes-rodachtal.de