Schlagzeilen:Kreisauswahlorchester war gestern Abend in Steinwiesen zu Gast
von Michael Wunder Steinwiesen: Eva Friedrich von der Bergmannskapelle Stockheim riss mit ihrer Solo- Nummer beim Jahreskonzert des Kreisauswahlorchesters die Besucher förmlich von den Stühlen. Die 17- jährige Schülerin der Berufsfachschule für Musik spielte im ersten Teil des Konzerts zunächst mit dem Waldhorn. Im zweiten Abschnitt widmete sie sich ihrem Hauptfach, dem Gesang. Mit dem Titel „In mir klingt ein Lied“ von Frédéric François Chopin (siehe Info Box) wusste sie als Sopranistin zu überzeugen. „Mir macht das musizieren einfach Spaß, deshalb bin ich vor vier Jahren an die Berufsfachschule für Musik“, so Eva Friedrich. „Das Waldhorn blase ich seit sieben Jahren, dabei wird zweimal in der Woche in der Bergmannskapelle in Stockheim geprobt“, sagte sie. Auf das Jahreskonzert des Kreisauswahlorchesters bereitete man sich in den in den letzten Monaten an drei Wochenenden vor. Eva Friedrich hat auf dem Waldhorn bereits das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber abgelegt. Kreisvorsitzender Hartmut Bähr ergänzte, dass alle aktiven Musiker des Kreisauswahlorchesters mindestens das Abzeichen D2 (Silber) oder höher abgelegt haben. Alljährlich werden die Vereine angeschrieben und um Meldungen für das Konzert gebeten. Viele freuen sich dann schon, wenn sie wieder berufen werden. Diesmal waren 15 Musikerinnen und Musiker zum ersten Mal dabei. Weitere Musikerinnen und Musiker, die zwischenzeitlich pausiert haben, sind in das Kreisauswahlorchester zurückgekehrt. Besonders hob der Kreisvorsitzende die beiden Musikerinnen Eva Förtsch und Anna Ringlstätter hervor, welche zum zehnten Mal dabei waren. Letztgenannte führte mit entsprechenden Hinweisen zu den einzelnen Stücken durchs abendliche Programm. „Wertvolle Menschen sind wie Perlen in Austern, sie zu finden ist ein Glücksfall“, sagte Hartmut Bähr. Als Glücksfall bezeichnete er dabei das Kreisauswahlorchester mit dem Kreisdirigenten Ulrich Bähr an der Spitze. Er hatte auch die zehn dargebrachten Stücke ausgewählt, zusammengestellt und mit dem Orchester einstudiert. Als „Oldie“ unter den jungen Leuten wirkte auch der stellvertretende Kreisvorsitzende Fritz Kempf mit seinen 52 Jahren mit. „Das Entscheidende sei, dass man hier Stücke einstudieren und spielen kann, welche allein aufgrund der Besetzung in den einzelnen Ortskapellen nicht zu verwirklichen sind“, sagte Kempf. „Mit der Mindestvoraussetzung stelle man auch eine hohe Hürde für den Einstieg in das Orchester“, so Kempf weiter. Während man im ersten Teil konzertierte Blasmusik vorbrachte, ging es nach der Pause unterhaltsamer weiter.
Das Kreisauswahlorchester wurde vor 17 Jahren ins Leben gerufen und führt alle Jahre ein Konzert an verschiedenen Orten im Landkreis durch. Dem Klangkörper gehörten heuer 50 Musiker aus 17 Musikvereinen des Landkreises an. Das Solostück stammt aus der Feder von Frédéric François Chopin, der 1810 in Zelazowa Wola, Herzogtum Warschau geboren ist und einer der einflussreichsten und populärsten Pianisten und Klavierkomponisten des 19. Jahrhunderts war. Der Sohn eines Franzosen und einer Polin wuchs in Warschau auf, verbrachte sein Berufsleben größtenteils in Paris und gilt als bedeutendste Persönlichkeit in der Musikgeschichte Polens. Als einen Hochgenuss bezeichnete der Landrat Oswald Marr das Konzert, wo auch neue Anregungen für die örtlichen Musikvereine gewonnen werden. Bürgermeister Gerhard Wunder ging auf die hervorragende Akustik in der Halle in Steinwiesen ein. mw Solistin Eva Friedrich aus Stockheim. Foto: Michael Wunder Der Berufsmusiker, Kreisdirigent Ulrich Bähr, gab beim Konzert des Kreisauswahlorchesters den Takt vor. Foto: Michael Wunder |