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Anton Prechtl führt den Verein Weidewelt Frankenwald

Steinwiesen: Das Projekt Weiderind Frankenwald wurde in einen neuen Verein, der sich nunmehr „Weidewelt Frankenwald e.V.“ nennt überführt.

Im Naturpark Frankenwald waren bisher 34 Weidebetriebe und sechs Metzger lose vereint und haben sich nunmehr fest zu einem Verein zusammengetan. Die Mitglieder wählten dabei Anton Prechtl aus Posseck einstimmig zum ersten Vorsitzenden, sein Stellvertreter ist Johannes Fehn aus Steinbach/Wald. Für beide ist der Preisaufschlag von derzeit 40 Cent, den sie von den am Projekt beteiligten Metzgern mehr erhalten ein, ein zusätzlicher Anreiz. Anton Prechtl meinte, aufgrund der großen Nachfrage nach Fleisch von Weiderindern, sei es ein unabdingbarer Grund, diese „Zusatzvereinbarung“ anzupassen und auf 60 Cent zu erhöhen. „Qualität hat seinen Preis“, sagte er. Die Weiderinderhalter würden beste Qualität liefern und sollten deshalb auch etwas mehr Geld bekommen. Insgesamt zeigt sich der Landwirt, er bewirtschaftet mit 25 Tieren rund 60 Hektar Land, sehr zufrieden. Durch das vor drei Jahren von Wolfgang Degelmann und Klaus Schaumberg angekurbelte Projekt, beiden leisteten eine hervorragende Arbeit, habe man bisher einiges erreicht. Nunmehr gelte es dies auf ehrenamtliche Basis fortzuführen. Ein weiteres Anliegen für den neuen Vorsitzenden ist die Flächenumlegung. „Nur durch entsprechend große Flächen ist ein wirtschaftliches Arbeiten möglich, deshalb müsse sich der Verein auch beim Flächentausch einbringen. Darüber hinaus setzt sich Anton Prechtl in der Arbeitsgemeinschaft langlebige Tiere ein und möchte die Vorgaben der europaweiten Vereinigung auch den Mitgliedern näher bringen. Sein Stellvertreter Johannes Fehn bewirtschaftet in Steinbach/Wald rund 76 Hektar, hält aber zwischen 80 und 90 Tiere. „Ich finde die Idee Schlachttier regional zu vermarkten ausgezeichnet und bringe seitdem auch alle Schlachttiere zu den sich dem Projekt bekennenden Metzgern. Der Aufpreis von 40 Cent ist doch schon etwas, wenn das Angebot längerfristig vom Verbraucher derart gut angenommen wird, wie in der Vergangenheit könne man sicherlich über einen weiteren Zuschlag reden“. Weiterhin würde sich Fehn freuen, wenn sich die Weidetierhaltung im Frankenwald fest etablieren würde und weitere Betriebe hinzukämen.

Klaus Schaumberg stellte die neuesten Projekte vor. Insgesamt könne man zwischenzeitlich auf eine Naturschutzfläche von 94 Hektar zurückgreifen. Ziemlich neu sei auch ein Projekt am Rennsteig, wo man versuche die Stromtrassen zu beweiden und diese so vom Bewuchs freizuhalten. Hierin sah Schaumberg auch ein riesiges Potential für weitere Weideflächen. Wolfgang Degelmann vom Bund Naturschutz erläuterte vorher die neue Vereinssatzung. Demnach sei das Ziel des Vereins die Förderung der Beweidung durch Rinder im Gebiet des Frankenwaldes sowie die Vermarktung der Weiderinder. Letzteres gebe ein deutliches Zeichen zum wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, weshalb man keine Gemeinnützigkeit erreiche. Wolfgang Degelmann verwies noch auf den Wettbewerb „Wiesenmeisterschaft 2012“, welcher zum vierten Mal ausgetragen wird. Im nächsten Jahr findet dieser erstmals im Naturpark Frankenwald statt, deshalb können auch nur Betriebe aus dem Gebiet des Naturparks Frankenwald teilnehmen. mw

 

Neuwahlen:

1. Vorsitzender Anton Prechtl (Posseck), 2. Vorsitzender Johannes Fehn (Steinbach/W), Schatzmeister Michael Schuberth (Eichenbühl), Schriftführerin Andrea Glaßer (Ahornberg) und Beisitzer Hans Porzelt (Seelabach). Der Beirat setzt sich aus den beiden Projektleitern Wolfgang Degelmann und Klaus Schaumberg, dem Vertreter der Metzger Eberhard Kraus und Heinrich Bauersachs aus Hof an der Steinach zusammen.

Weiderinder in der Mutterkuhhaltung wachsen im natürlichen Herdenverband auf und verbringen den Großteil des Jahres im Freiland auf der Weide. Die Milch der Kühe steht ausschließlich den Kälbern zur Verfügung. Im Gegensatz zur intensiven Rindermast wachsen die Tiere durch den Weidegang und die damit verbundene Bewegung langsamer. Dafür liefern sie ein Fleisch von besonderer Qualität. Bisher gab es im Naturpark Frankenwald 34 Landwirte und sechs Metzgereien, die sich zur Vermarktungsinitiative „Weiderind-Frankwald“ zusammengeschlossen hatten.

Rindfleisch aus Weidehaltung ist ein hochwertiges Naturprodukt. Die Vielfalt der verwendeten Rinderrassen bewahrt nicht nur die attraktive Kulturlandschaft des Frankenwaldes, sondern liefert auch eine geschmackliche Vielfalt von höchstem kulinarischem Genuss. Langsames Aufwachsen in Herden, kräuterreiches Grünfutter, großzügiger Bewegungsfreiraum sowie eine lange Reifezeit des Schlachtkörpers führt zu der besonderen Produktqualität. Darüber hinaus besitzt das Weidefleisch einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt senken.

2011 - Weiderinder I (08.12.11)

Sie sollen den neu gegründeten Verein „Weidewelt Frankenwald e.V.“ voranbringen. Im Bild v.l. Schriftführerin Andrea Glaßer, Beisitzer Hans Porzelt, Kassier Michael Schuberth, 1. Vorsitzender Anton Prechtl, 2. Vorsitzender Johannes Fehn und die beiden Initiatoren vom Bund Naturschutz Wolfgang Degelmann und Klaus Schaumberg. Foto: Michael Wunder