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Das Bildungszentrum ist in trockenen Tüchern

von Michael Wunder

Wallenfels: In den vergangenen Tagen konnten die letzten Hürden in Sachen Bildungszentrum Wallenfels genommen werden.

Der Stadtrat zeigte sich aufgrund der neuen Sachlage einverstanden den Kindergarten und die Kinderkrippe im Zuge der laufenden Baumaßnahmen mit zu integrieren. Dabei wird die katholische Kirche als Träger etwa 576.000 Euro in das im Eigentum der Stadt stehende Bildungszentrum einbringen (Trägeranteil). Der Eigenanteil der Stadt wird sich um weitere rund 160.000 Euro erhöhen, was in den Haushaltsjahren 2013/14 zu finanzieren sei. Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung alle notwendigen Schritte für die unverzügliche bauliche Umsetzung der Integration in die Wege zu leiten. Bürgermeister Peter Hänel informierte, dass die Kirche zwischenzeitlich beabsichtigte sich als Träger zurückzuziehen. Aufgrund mehrerer Gespräche habe man dies jedoch abwenden können und die Kirche habe unter gewissen Bedingungen doch noch zugestimmt. „Unsere gemeinsamen Bemühungen waren von Erfolg gekrönt“, meinte der Bürgermeister. Er bezeichnete es als Novum, dass die Kirche in ein städtisches Gebäude investiert. „Es ist ganz egal wem das Gebäude gehört, wichtig sind die Kinder, wir wollen für diese das Beste. Alles andere wäre eine Notlösung gewesen, jetzt gibt es kein zurück mehr“, sagte der Bürgermeister. Gleichzeitig zeigte das Stadtoberhaupt aber auf, dass diese Maßnahme für die Stadt ein finanzieller Kraftakt sei. Seit 2010 kann sich die Stadt nur auf dieses Projekt konzentrieren und auch in naher Zukunft werde sich dies nicht ändern, sagte der Bürgermeister. Die Hauptbedingungen wie etwa eine Zweckbindungserklärung und der Abschluss eines Defizitvertrags seien bereits besprochen, offene Vollzugsfragen müssen hingegen noch geklärt werden. Stadtrat Erich Mähringer meinte, dass dies die beste Lösung sei und alle damit einverstanden seien. In einer nichtöffentlichen Sondersitzung des Stadtrates wurden die entsprechenden Weichen gestellt, so dass jetzt kein großer Diskussionsbedarf mehr besteht. Gisela Neuner Leipold sprach von einer frohen Botschaft, wobei die Kirche den ländlichen Raum eine Chance geben kann. Mit dem Hinweis, dass dies sicherlich das letzte Mal gewesen sei, dass sich der Stadtrat mit dem Thema Bildungszentrum beschäftigte, leitete der Bürgermeister zur Bekanntmachung der Jahresrechnung 2011 über. „Wir haben richtig Galgenhumor, obwohl wir eigentlich kein Geld haben, jonglieren wir mit Millionen herum (siehe Infobox), meinte der Bürgermeister. Auf Wunsch des Stadtrates informierte die für die Flößerei zuständige Mitarbeiterin Barbara Kolb-Kremer über das vergangene Flößerjahr. Sie machte deutlich, dass es mit den Flößern eine gute Zusammenarbeit gibt. Die Gastronomie sei nicht immer zufrieden zu stellen, was aber nicht in den Händen der Stadt liegt. Die Angestellte informierte, dass trotz der Buchbarkeit von zehn verschiedenen Programmen die Unterkünfte nicht von der Stadt vermittelt würden. Im Management wurden einige Verbesserungen eingeführt, so dass der Ablauf künftig einfacher zu gestalten sei, sagte Barbara Kolb-Kremer.

Info Box:

Die vorläufige Jahresrechnung der Stadt Wallenfels stellt sich mit Solleinnahmen und Sollausgaben im Verwaltungshaushalt von 4.449.167 Euro dar. Die Solleinnahmen im Vermögenshaushalt betragen 395.530 Euro und die Sollausgaben 840.650 Euro, was zu einem Fehlbetrag von 445.120 Euro führt.