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50. Jahre Atemschutz Kronach wurde gefeiert

Kronach: Zahlreiche Gäste und Mitglieder der Kronacher Feuerwehr waren zur kleinen Feierstunde anlässlich des 50. Jubiläums der Atemschutzgruppe erschienen.

Nach einen kurzen offiziellen Teil, unter anderen mit einem Bericht des Zeitzeugen Jochen Fischer der vom Anfang an dabei ist, lud die Wehr zu einem gemeinsamen Abendessen in die Markthalle des historischen Rathauses ein. Der zunehmende Anteil an künstlichen Baumaterialien und Kunststoffen bei der Inneinrichtung in der Nachkriegszeit, welche bei Bränden zu starker Rauchentwicklung oder Entstehung giftiger Substanzen führte, machte die Weiterentwicklung des Atemschutzes bei den Feuerwehren dringend erforderlich. Die Firmen Dräger und Auer brachten bereits 1958 den ersten gemeinsam entwickelten Umluft unabhängigen Pressluftamter auf den Mark, meinte Vorsitzender Stefan Wicklein. Um den schwierigen Einsätzen unter Atemschutz gewappnet zu sein, folgte 1963 unter dem damaligen neuen Kommandanten Georg Hugel die Gründung der Atemschutzgruppe. Nach und nach wurde die eigene Atemschutzausrüstung immer weiter ausgebaut. Als großen Schritt bezeichnete der Vorsitzende die erste Atemschutzanlage in ganz Oberfranken, welche unter der Federführung von Kreisbrandrat Peter Endres und Kreisbrandinspektor Georg Hugel in Betrieb genommen wurde. Im Jahr 2000 erfolgte die Umrüstung aller Geräte auf die neue Überdrucktechnik, die verhindern soll, dass Rauch oder Schadstoffe in die Atemschutzmaske eindringen. Ehrenkreisbrandmeister Jochen Fischer, der bei der Gründung mit zwölf Wehrmännern als jüngster dabei war, meinte, dass man sich bereits in den 50er Jahren mit dem Thema Atemschutz befasste, jedoch die entsprechenden Möglichkeiten fehlten. Nach der Gründung sei man, ähnlich der heutigen G26 Untersuchung, am damaligen Kreiskrankenhaus auf Tauglichkeit für diesen Dienst untersucht worden. Aufgrund des großen Maskenvolumens wurde ein großer Wert auf die Lungenfunktion mit möglichst großen Lungenvolumen gelegt. Durch die große gerade Sichtscheibe sei das Gesichtsfeld stark eingeschränkt gewesen, so Fischer. Die Masken hatte auch keine Ausatemventile, so dass diese immer eng anliegen mussten. Die Sichtscheibe musste vor jeder Benutzung immer mit entsprechenden Mitteln behandelt werden.

„Wir mussten damals damit leben, die Atemschutzgeräte hatten keine Ausatemventile“ Ehrenkreisbrandmeister Jochen Fischer

Kommandant Martin Panzer wies auf 50. Jahre gemeinsame Einsätze, Übungen und Kameradschaft hin. Um anderen zu helfen und die eigene Sicherheit nicht zu gefährden sei bei der Feuerwehr immer Teamarbeit gefordert. „Jeder Schadensfall ist anders, deshalb sei man immer auf dem anderen angewiesen“, sagte Panzer. Derzeit verfügt man über 40 Pressluftatmer und bilde sich kontinuierlich weiter. Seit Anfang werden die Atemschutzwerkstatt und die Übungsanlage von der Feuerwehr Kronach gewartet und betreut. Als Ziel bezeichnete Panzer die stetige Heranführung von Nachwuchsträgern, welche auf das Wissen der „alten Hasen“ bauen könnten. Der Atemschutzbeauftragte Karl- Heinz Pohl gab kurze Erläuterungen zu den historischen Geräten und stellte den Unterschied zu den modernen Ausrüstungen der heutigen Zeit her. Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger verwies auf die interessante Geschichte und zeichnete Klaus Fischer und Karl- Heinz Pohl mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Bayern aus. Beide haben sich seit Jahrzehnten große Verdienste in unterschiedlichen Funktionen für Stadt und Landkreis Kronach erworben. Der weitere Stellvertreter des Landrats Bernd Steger zeichnete Klaus Fischer, Hubertus Pohl, Karl- Heinz Pohl, Jürgen Panzer, Wolfgang Weidenhammer und Walter Wicklein aus. Seit fast 30 Jahren betreuen diese Wehrmänner neben ihren normalen Übungsdienst noch die kreiseigene Übungsanlage. mw

 

2013 - 50. Jahre Atemschutzgruppe Kronach II (20.10.13)

Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger zeichnete Klaus Fischer und Karl- Heinz Pohl mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Bayern aus. Foto: Michael Wunder

2013 - 50. Jahre Atemschutzgruppe Kronach III (20.10.13)

Der weitere Stellvertreter des Landrats Bernd Steger (4v.r.) dankte zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (2v.r.) sechs Wehrmännern, welche die kreiseigene Übungsanlage betreuen. Foto: Michael Wunder