Schlagzeilen:Die Gartenbauer verzeichneten zwei überregionale Erfolge
Nordhalben: Mit zwei großartigen Auszeichnungen wurde der Gartenbauverein Nordhalben beziehungsweise deren Mitglieder ausgezeichnet. In Schönbrunn, ein Ortsteil von Wunsiedel, konnte der Obst- und Gartenbauverein Nordhalben eine Auszeichnung durch den Bezirksverband für seine aktive Arbeit und Beratung entgegen nehmen. Als Vertreter des Landkreises Kronach wurde Nordhalben ausgewählt, weil dort vielfältige Ortsverschönerungsmaßnahmen mit ökologischer Wirkung durchgeführt wurden. Auch habe man mit viel Engagement und Kreativität den „Tag der offenen Gartentür“ durchgeführt. Mit Freude, aber etwa überrascht nahm eine Abordnung des Gartenbauvereins die Auszeichnung in Wunsiedel entgegen. „Wir haben gar nicht gewusst, dass es auf Bezirksebene diese Auszeichnung für Ökologie gibt“, meinte die örtliche Vorsitzende Barbara Wachter. Der ausgelobte Geldpreis in Höhe von 160 Euro wird wieder in die Ortsverschönerung in Nordalben fließen. Zuvor fand ein gemeinsamer Dorfrundgang unter Führung des Kreisfachberaters Christian Kreipe und des örtlichen Gartenbauvereinsvorsitzenden Stefan Schürmann statt. Sie führten die Abordnungen der einzelnen Vereine durch das 2007 auf Landesebene mit Gold und auf Bundesebene mit Silber im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnete Dorf. Auch die Nordhalbener Delegation, die viel für das örtliche Erscheinungsbild macht, war von der Führung sehr angetan. „Ich dachte wir machen in Nordhalben schon viel, aber dort bringt sich der gesamte Verein ein und hat von Kirche bis Dorfteich alles sehr schön hergerichtet“, meinte Barbara Wachter. Der Gartenbauverein Nordhalben wurde in Schönbrunn bei Wunsiedel als Vertreter des Landkreises Kronach auf Bezirksebene für ehrenamtliches Engagement in den Bereichen Artenschutz und Ökologie ausgezeichnet. Im Bild die Vertreter des Vereins mit (v.l.) Annemarie Scherbel, der Wunsiedler Bürgermeister Karl-Willi Beck, Brigitte Böhnlein, Marianne Köstner, Bürgermeister Josef Daum, Ortsvorsitzende Barbara Wachter und die Bezirksvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer. Foto: Barbara Wachter
Christine Roschlau ist erneut Kreissiegerin Darüber hinaus wurde Christine Roschlau, Mitglied des Gartenbauvereins Nordhalben, beim Kreiswettbewerb „Mehr Ökologie im Garten“ ausgezeichnet.Sie schnitt als Kreissiegerin mit 138 Punkten am erfolgreichsten ab und erreichte damit ein Spitzenergebnis (wir berichteten von der Auszeichnung). Sie holte damit zum dritten Mal nach 1986 und 2009 den Kreissiegertitel. Zum Abschluss der diesjährigen Gartensaison haben wir uns mit Christine Roschlau unterhalten, um das Gartenjahr nochmals Revue passieren zu lassen. „Gerade jetzt im Herbst gibt es viel Arbeit im Garten, da muss neben den beseitigen von Unmengen Laub, auch alles Winterfest gemacht werden“, sagte sie. Die Kübelpflanzen hat sie bereits von den schweren Terrakottagefäßen in Kunststofftöpfe umgesetzt. Die Pflanzen müssen alle in einen hellen Raum ins Untergeschoss des Wohnhauses, deshalb hat sie diese Maßnahme ergriffen. „Da ist der Transport bis hoch zum Wohnhaus um einiges leichter“, sagte sie. Ein Großteil der angesprochenen Kübelpflanzen ist im Sommer im Bereich des Blockhauses mit Naturteich. Dieses Areal hat sich die Familie Roschlau neben den 2000 Quadratmeter großen Hausgarten in den vergangenen Jahren neu angelegt. „Hier stand noch vor Jahren ein Hochwald, den wir vor knapp zehn Jahren erworben haben“, sagte der Hausherr Dr. Karl Roschlau. Der Großteiles vom Windwurf geschädigter Hochwald wurde samt Wurzeln entfernt und die Familie legte dort einen rund 450 Quadratmeter großen Naturteich an. Kurze Zeit später wurde dort noch ein Blockhaus errichtet. Jetzt vor dem Winterbeginn mussten auch die sich im Uferbereich des mit Goldfischen besetzten Teiches befindlichen Gräser zusammengebunden werden. Dies, damit sie der Schnee nicht umwirft. „Die Duftrosen schneide ich im Herbst immer nur mäßig zurück. In Nordhalben, wo wegen des meist starken Winters andere Gesetze gelten, dürfen diese auf keinen Fall Bodengleich abgeschnitten werden“, verriet die Gartenexpertin. Dies gelte auch für die anderen Blütenstauden. Sträucher und Blumen müssen im Kontrast stehen, damit das ganze Jahr über was blüht, meinte die blonde Frau. Im naturnahen Garten der Familie Roschlau findet man fast ausschließlich heimische Gehölze. „Einige Wächser habe ich vom Süden mitgebracht, die zieh ich mir dann hier groß, ging sie auf ihre wenigen Ausnahmen ein. Die vielen Blätter von den großen Laubbäumen stören die Gartenliebhaberin nicht. „Ich bin jetzt wo die Blätter gewaltig fallen, zwar manchmal stundenlang am wegräumen der Blätter, das ist aber kein Grund die prächtigen Bäume zu entfernen. Außerdem findet das Laub auf den Kompostplatz Verwendung. Sie zeigt auf einen Platz am Rande des großen Grundstücks: „Dort hinten fülle ich die gesamte Mulde mit organischen Material auf, da freuen sich die Igel, dass ist ein richtiges Paradies für Tiere“. Apropos Tiere: Da ist bei den Arbeiten meist auch der Haushund Luca dabei. Auch die zahlreichen Ringelnattern am Teich, welche die Schnecken fressen, sind bei den Roschlaus willkommen. Rehe und Füchse gibt es auch, zumindest im waldnahen Bereich. „Die Füchse sind manchmal ganz schön frech und dreist, neulich habe ich die Füchse auf unserer Gartenbank vom Wohnhaus aus beobachtet“, sagte Christine Roschlau. Und da sind dann noch die Vögel, sie melden sich von vielen Stellen, ihre „Lieblingsplatz“ ist aber das Dach der Pergola, wo sie in den Sträuchern große Nester bauen, meinte Christine Roschlau. „Ein großer Garten war einst mein Traum, die Gartenarbeit ist jetzt zu meinem großen Hobby geworden. Wir haben in den vergangenen 30 Jahren den Garten eigentlich komplett umgemodelt. Von der einstigen pflegeleichten Gartenanlage, die beim Bau des Hauses mit angelegt wurde, ist nicht mehr viel geblieben. In der damaligen Zeit, als ich auch in unserer Zahnarztpraxis mitarbeiten musste, blieb nur wenige Zeit für die Gartenarbeit. Ich habe mich aber während dieser Zeit schon mit den Gartenangelegenheiten beschäftigt. Die Kenntnisse für die Natur und den Garten habe ich mir durch Bücher und Fernsehsendungen angeeignet“, so die Gartenbegeisterte Frau. Vieles an Erfahrung gewinnt man aber durch eigenes ausprobieren, fügt sie noch hinzu. So können sich auch Stadtmenschen einen Traum erfüllen und mit eigenen Händen was Herrliches schaffen, sagte sie lächelnd zum Abschluss unseres Gartenrundgangs. Im Winter wird sich die Familie Roschlau bereits Gedanken über die Arbeit im nächsten Jahr machen und die Planungen für die Umgestaltungen vorantreiben. Übrigens ist Christine Roschlau gerne bereit gleich gesinnten und interessierten ihre Gartenanlage, vorzugsweise natürlich in der Blütezeit, vorzustellen. Dafür sollte ein Termin vereinbart werden. Mit dabei sein wird dann sicherlich auch der Haushund Luca. mw Gelegentlich hilft auch Karl Roschlau seiner Frau Christine bei der Gartenarbeit, wie hier bei der Wintervorbereitung der Rosen. Foto: Michael Wunder Bei der Gartenarbeit ist meist auch Haushund Luca dabei. Das Laub muss vor dem Schnee vom Rasen. Fotos: Michael Wunder |