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Der Wallfahrtsführer war zum 50. Mal dabei

Nordhalben: Wallfahrtsleiter Bernd Wunder wurde beim Wallfahrergottesdienst am Pfingstmontag für 50- maliges Wallfahrten von Nordhalben nach Marienweiher ausgezeichnet. Neben ihm wurden noch Heiko Dietrich (10 Mal), Ingrid Schultes (35 Mal), Michael Wolf (40 Mal) und Maria Schultes (45 Mal) mit Urkunden ausgezeichnet.

„Ich war als Kind schon vom Wallfahrerlied Oh schönes Blümelein beeindruckt. Als ich meine Mutter mal von einer Wallfahrt abholte ist mir dies in die Ohren gegangen und seitdem bin ich total begeistert. Dies ging soweit, dass ich schon als Kind auf dem Bauernhof, wo ich aufgewachsen bin, ständig dieses Wallfahrtslied gesungen habe“, meinte Bernd Wunder. „Es vergingen dann noch einige Jahre, auch wurde ich von daheim immer wieder vertröstet weil niemand aus der Verwandtschaft mit nach Marienweiher ging, bis ich meine erste Wallfahrt antrat. Mit zwölf Jahren machte ich mich dann erstmals auf dem Weg und seitdem bin ich jedes Jahr an Pfingsten mit in Marienweiher gewesen“, sagte der 62-jährige. Zu dieser Zeit gab es fast keine Autos, so dass man immer die gesamte Strecke durchstehen musste. „Wir hatten immer alles im Rucksack, um über die zwei Tage zu kommen. Auch die Unterkunft sei in den ersten Jahren nicht immer optimal gewesen, geschlafen habe ich meist auf einer Couch. Frisches Wasser gab es zum Waschen in der Nähe eines Kuhstalls. Insgesamt habe ich in Marienweiher in diesen 50 Jahren rund 15 Quartiere bezogen“, so Bernd Wunder. Vor rund 20 Jahren hat Bernd Wunder dann von Heinrich Kübrich die Wallfahrtsleitung übernommen. In diesem Jahr gab er diese offiziell an Alfred Lunk, der bisher schon an vorderster Stelle dabei war, weiter. „Ich werde den Alfred auch weiterhin nach Kräften unterstützen“, versprach er nach dem beschwerlichen Gang. Über 80 Wallfahrer machten sich am Sonntag um 2 Uhr in der Frühe auf die 42 Kilometer lange Strecke. Um 7 Uhr war in Schwarzenstein der erste Wallfahrergottesdienst, am Abend folgte ein Kreuzweg. Am Montag fand um 6 Uhr der Wallfahrergottesdienst in Marienweiher statt. Der Pater meinte, dass der Heilige Geist kraft gebe und in Gemeinschaft mit Christus verbindet. Auch wenn der Heilige Geist nicht sichtbar sei, so setzte er jedoch deutliche Zeichen, welche sichtbar erscheinen. Nach dem Frühstück macht man sich bei sehr hohen Temperaturen auf dem Heimweg. Auf der gleichen Strecke finden auf dem Heimweg noch eine Andacht und eine Rast in Schwarzenbach statt. Am Abend trafen die Wallfahrer dann wieder in Nordhalben ein, wo sie von Diakon Fischer an der Marienkapelle abgeholt wurden. Die heiße Witterung machte manchen der Wallfahrer zu schaffen. mw

 

Geschichte der Wallfahrt:

Auf eine lange Tradition geht die Nordhalbener Wallfahrt zurück. Es handelt sich um eine Gelöbniswallfahrt, die auf das Jahr 1856 zurückzuführen ist. Nach dem großen „Brand von Nordhalben“, wobei ein großer Teil des Ortes vernichtet wurde, gelobten die Bürger, als Dank für die große Hilfe um den Wiederaufbau des Ortes, alljährlich eine Wallfahrt zu begehen. Diese führte zunächst nach Maria Kulm in der heutigen Tschechei, nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde Marienweiher als Wallfahrtsort auserkoren.

2014 - Wallfahrt Marienweiher II (10.06.14)

Bernd Wunder wurde von einem Pater vor dem Auswallen in Marienweiher für seine 50-malige Teilnahme an der Wallfahrt mit einer Urkunde geehrt. Foto: Michael Wunder