Schlagzeilen:Die Feuerwehr feiert am kommenden Wochenende Jubiläum
Nordhalben: Am kommenden Wochenende feierte die Freiwillige Feuerwehr Nordhalben ihr 140- jähriges Bestehen. Am Johannistag 1874 setzten sich einige Männer zusammen, um die Freiwillige Feuerwehr Nordhalben aus der Traufe zu heben. Geriet zu jener Zeit ein Haus in Brand, konnte sich das Feuer aufgrund der einfachen Bauweise schnell ausbreiten. Vielen der damaligen Gründungsmitglieder war sicherlich der große Brand vom 19. März 1856, der den gesamten Marktflecken bis auf wenige Häuser in einen Schutthaufen verwandelt hatte, in Erinnerung. Ein Blick in die Unterlagen der Freiwilligen Feuerwehr Nordhalben, die leider durch Kriegseinwirkung für die Zeit der Gründung bis 1925 zerstört wurden, gibt Aufschluss über die bewegte Geschichte der Feuerwehr. Sie gibt Zeugnis vom Zusammenhalt der Wehrmänner mit der jeweiligen Vorstandschaft, getragen von der aus Idealismus übernommenen Aufgabe, nicht nur das eigene Gut, sondern auch das Gut des Nächsten vor Feuergefahr zu bewahren. Im Jahr 1888 wurde die erste Handdruckspritze angeschafft, die heute noch als Erinnerungsstück im Feuerwehrgerätehaus aufbewahrt wird. Die markanteste Persönlichkeit in der Geschichte der hiesigen Wehr war sicher Altbürgermeister Hans Wolf, der von 1892 bis 1912 den Posten des Kommandanten innehatte. Außerdem versah er zu dieser Zeit auch das Amt des Kreisbrandinspektors. Von 1912 bis 1934 war er Vorsitzender der Wehr. Unter seiner Führung wurden viele Verbesserungen an Geräten und Ausrüstungsgegenständen getätigt. Im Jahre 1961 legten die Nordhalbener Wehrmänner als 1. Gruppe im gesamten Landkreis die Leistungsprüfung ab. Zur weiteren Verbesserung des Brandschutzes wurden 1962 und 1970 zwei neue TS 8/8 gekauft. Zur Aufbewahrung der Geräte diente eine Blechgarage am Schulgarten, bevor 1964 das Feuerwehrgerätehaus in der Ortsmitte seinen Bestimmungen übergeben wurde. Bei den immer wieder aufgetretenen Flächen- und Waldbränden stellte sich die Frage der Anschaffung eines Tanklöschfahrzeugs. Der Marktgemeinderat stimmte dem Kauf zu und rechtzeitig zum 100. Geburtstag der Wehr im Jahre 1974 konnte der damalige Bürgermeister Nikolaus Feulner den Wehrmännern das TLF 16 übergeben. Durch Eigenleistung der Wehr, Unterstützung der Gemeinde und nicht zuletzt Dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung konnte 1977 das neue Löschfahrzeug TSF angeschafft werden. Im Jahr 1986 wurde eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. Die Gruppe startete unter der Leitung von Anton Simon mit 18 Mitgliedern. In den folgenden Jahren führte man gut ausgebildeten Nachwuchs an die aktive Mannschaft heran. Erstmals legte am 01.05.1990 eine Wehr aus Thüringen auf bayerischen Boden die Leistungsprüfung ab. Im Herbst 94 nimmt die Nordhalbener Wehr erstmals mit mehreren Gruppen an der Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ teil. Während der Amtszeit des 1. Vorsitzenden Heinrich Müller wurde im Jahre 1991 ein Feuerwehrverein aus der Taufe gehoben. Anfang der 90 er Jahre, als das 1964 errichtete Feuerwehrhaus deutlich zu klein wurde, machte man sich in der Gemeinde Gedanken wie die Feuerwehr künftig den Anforderungen gerecht untergebracht werden kann. Man beschloss im Zuge des Mehrzweckhallenbaues die Feuerwehr im Untergeschoß unterzubringen. Am 27. April 1996 konnte Bürgermeister Lothar Persicke, als eine seiner letzten Amtshandlungen, den Schlüssel an Kommandant Ralf Mohr für das rund 1,5 Millionen teuere Projekt übergeben. Kurz nach dem 125- jährigen Jubiläumsfest, welches man mit Zeltbetrieb begann, wurde ein VW LT als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) angeschafft. Dank großer finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung konnte 2007 der in die Jahre gekommen Tanker gegen ein modernes HLF 20/16 getauscht werden. Vor wenigen Monaten wurde mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr ein weiterer Grundstein um die Nachwuchsarbeit gelegt. Die Feuerwehr Nordhalben kann nunmehr Kinder ab sechs Jahre in der Brandschutzerziehung ausbilden. Blickt man auf die Einsätze der Wehr zurück, sind der heutigen Generation bei einer Vielzahl von Bränden und weiteren Hilfeleistungen besonders die großen Firmenbrände Rehbach und Dietz Anfang der 70er Jahre noch in Erinnerung. Im Jubiläumsjahr gehören der Wehr 41 Aktive -, 13 Ehren-, 25 Passive- und 83 Fördermitglieder, sowie sieben Jugendliche an. mw Das Festprogramm: Freitag, 04. Juli 20.00 Uhr Ghostriders Samstag, 05. Juli 18.00 Uhr Abholung der Patenvereine am Lindenplatz Totengedenken am Kriegerdenkmal anschließend Marsch zur Festhalle 19.30 Uhr Festkommers, anschließend Wickendorfer Musikanten Sonntag, 06. Juli 13.00 Uhr Aufstellung zum Festzug 13.30 Uhr Festzug anschließend Gemeinschaftskonzert Spielmannszug und Musikkapelle Nordhalben Festausklang mit Ali & Querchl |