Schlagzeilen:Die Natur ist ihr Zuhause und ihr Fachgebiet
Nordhalben: In diesem Sommer, der ja zumindest im August kein wirklicher Sommer war, gab es viele Beeren und mittlerweile kommen auch die Pilzsammler zu ihren Funden. „Die Naturprodukte sind wieder voll im Kommen“, meinte Dagmar Hänel. Sie ist viel in der Natur unterwegs und sammelt vom Frühjahr bis zum Herbst eigentlich alles was zum Verzehr geeignet ist. „Es gab heuer außergewöhnlich viele Erdbeeren, Himbeeren und schließlich auch Brombeeren, welche ich Kiloweise nach Hause geschleppt habe“, meinte Dagmar Hänel. Dann beginnt der zweite Teil der Arbeit, alles muss fachgerecht aufgearbeitet werden. Aus einem Teil wird Gelee und Marmelade, aber auch Saft gewonnen. Andere Sorten eignen sich besser für Tee, hierzu müssen die Kräuter im Schatten getrocknet werden. „Gerade beim Tee kann man gute Mischungen selber machen, der selbst gemachte fränkische Tee ist viel besser als chinesische oder japanische Teesorten“, meinte sie. Auch die verschiedenen Jahreszeiten haben ihre Eigenarten. So steht im Frühling als erstes die Jagd nach dem Bärlauch an. Frisch angewendet ist er vergleichbar mit Knoblauch, jedoch ohne die entsprechenden Ausdunstungen. Klein gemacht und in Öl eingelegt ist er während des ganzen Jahres haltbar, verrät Dagmar Hänel. Spitzweg Eschrich ist wie Unkraut, aber ein sehr gutes Mittel gegen Husten. Er mag es warm und hell und muss rund ein Vierteljahr reifen. Holunderblüten oder Lindenblüten eignen sich gut als Erkältungsmittel. Auch der Löwenzahn findet im Hause Hänel Verwendung. „Die frischen Blätter sind eine Delikatesse für den Salat. Die abgeschüttelten Blüten haben viele Vitamine und Mineralstoffe und werden bei mir vor allem zu Honig verarbeitet“, meinte sie. Richtig ins schwärmen gerät sie bei Waldbeeren, mit welchen man mit Abstand den besten Gelee und Marmelade herstellen kann. Waldbeeren gibt es nirgends zu kaufen, da hat man den Geschmack pur, das ist mit Züchtung nicht zu erreichen, meinte sie. Beim Pflücken kann dies auch schon mal zu einer „stacheligen Angelegenheit“ werden, dafür gibt es aber auch Vorsorge wie langärmlige Kleidung oder Handschuhe. In diesem Jahr waren die Beeren so fruchtig, dass man äußerst wenig Zucker zugeben musste. Wenn jetzt die Beerenzeit zu Ende geht, dann macht sich Dagmar Hänel auf die Suche nach Pilzen. Auch hier heißt es zunächst Sammeln, Reinigen und anschließend Aufbereiten. Ein Teil wird frisch zu leckeren Gerichten verwendet, der Rest wird einfach eingefroren. Im vergangenen Jahr hat sie rund 70 Kilogramm Pilze gesammelt, heuer waren es bisher rund 20 Kilogramm. Bleibt also für die nächsten Wochen noch einiges, um die Sammelleidenschaft zu befriedigen. mw An den verschiedensten Orten im Rodachtal, vorwiegend an abgelegenen Stellen, sucht Dagmar Hänel nach Beeren aller Art, um diese für den häuslichen Gebrauch zu verarbeiten. Foto: Michael Wunder |