Schlagzeilen:Tschirn wagt einen letzten Versuch für eine weitere Dorferneuerungsmaßnahme
Tschirn: In Tschirn wird es nach langwierigen Verhandlungen noch eine letzte Maßnahme in Sachen Dorferneuerung geben. Gemeinderat und Teilnehmergemeinschaft einigten sich nunmehr darauf, als Abschluss der Maßnahme den Platz unterhalb des „Milchhäuschens“ neu zu gestalten. Aufgrund der Grundbesitzverhältnisse gestaltete sich die Planung bisher schwierig und schleppend. Auch mussten die berechtigten Anliegen der Anwohner und Anlieger mit einbezogen werden. Thomas Kleylein vom beauftragten Planungsbüro stellte die überarbeitete Planung des Platzes vor. „Aufgrund der abschüssigen Lage sieht die Planung drei Ebenen vor“, meinte Thomas Kleylein. Der größte Teil, eine gepflasterte Fläche soll fließend übergehen. Die Carports und ein sich anschließender Grünplatz sollen mit Gabionen abgesetzt werden, so die Vorstellungen des Planers. Nachdem das „Milchhäuschen“ in Privatbesitz ist und der Gemeinde nicht zur Verfügung steht, soll der geplante Brunnen in kleinerer Form in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Standorts aufgebaut werden. Ein von Bürgermeister Peter Klinger veröffentlichtes Bild vom ehemaligen Brunnen löste eine Diskussion aus, dabei ging es darum, ob es sich bei dem Bild überhaupt um den Brunnen am Standort „Milchhäuschen“ gehandelt habe. Anwohner Hubert Wachter hatte im Vorfeld bereits seine Einwände geltend gemacht und wies erneut darauf hin, dass er im vorderen Bereich des Platzes die gesamte Fläche als Einfahrt zu seiner Scheune benötigt. „Es gibt bezüglich der ersten Ebene keine Einschränkungen, dass haben wir bei dieser Planung bereits berücksichtigt“, entgegnete Bürgermeister Peter Klinger. Alfred Rosenbaum fragte inwieweit man mit dem Besitzer des „Milchhäuschens“ wegen einen Verkauf verhandelt habe. Dies, so der Bürgermeister, stehe definitiv nicht zur Verfügung und könne deshalb auch nicht ins Sanierungsgebiet aufgenommen werden. Der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Walter Nüsslein meinte, dass es generell schwierig sei etwas öffentlich zu fördern, wenn es nicht öffentlich genutzt werde. Er wies auch darauf hin, dass der private Bereich, es sollen dort von einen Anwohner im hinteren Bereich zwei Garagen errichtet werden, deutlich ausgegliedert werden muss. Er führte auf, welche Nachweise die Gemeinde als Bauträger zunächst an sein Amt zu übersenden habe. Eine weitere Diskussion löste die Materialwahl des Betonpflasters aus, diese Entscheidung soll bei einem Bemusterungstermin vor Ort gefällt werden. Ebenso war man sich noch nicht ganz schlüssig, wie man den jetzt als „Grünfläche“ deklarierten Platz neben der Garage nutzen soll. Der Gemeinderat fasst schließlich den einstimmigen Grundsatzbeschluss, dass man dieses Vorhaben umsetzten will. Die Kosten belaufen sich für den öffentlichen, geförderten Bereich auf rund 110.000 Euro. Die Förderung liegt je nach einzelnen Maßnahmen bei durchschnittlich 50 bis 60 Prozent, meinte Walter Nüsslein, auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Im Zuge einer weiteren Veranstaltung, wo auch die Neuwahlen der Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft stattfinden, will man die Öffentlichkeit einbeziehen und die Maßnahme nochmals detailliert vorstellen. mw Das „Milchhäuschen“ steht der Gemeinde nunmehr definitiv nicht zur Verfügung und kann nicht in die Maßnahme der Umgestaltung darunter liegenden Platzes einbezogen werden. Foto: Michael Wunder |