Schlagzeilen:

Die alte Tradition des Schnupfens soll wieder belebt werden

Tschirn: Der Schnupfverein Tschirn hat eine neue Führungsmannschaft gewählt und will seine Aktivitäten künftig weiter ausbauen. Seit der Jahreshauptversammlung steht Elke Sander-Rosenbaum als Vorsitzende an der Spitze des 54 Jahre alten Vereins. Ihr Stellvertreter ist Gerhard Barnickel.

Von Anfang an dabei ist Josef Stark. Der 88-jährige, der über 20 Jahre als Vorsitzender agierte, kann sich noch recht gut an die Vereinsgründung erinnern. „Auch wenn das Schnupfen mittlerweile in den Hintergrund geraden ist, so muss der Name Schnupfverein unbedingt bleiben“, meinte Stark. Er erzählte auch über die durchgeführten Wettkämpfe. „Beim Wettschnupfen war nicht nur die Menge, sondern auch die Sauberkeit ein Kriterium. Bei den Treffen standen immer große Schnupftabakdosen direkt vom Hersteller auf den Tischen“, erinnerte Stark an die guten alten Schnupferzeiten. In den 60er Jahren nahm man auch an der Bayerischen Schnupfmeisterschaft teil. Die gängigste Marke sei der Schmalzler gewesen, den haben sich damals fast alle in die Nase gestopft.

„Den Dreck in die Nase zu stopfen ist immer noch besser, als die Nase in jeden Dreck zu stecken“.

Ehrenvorsitztender Josef Stark beim Schnupfverein

Es gab sogar ein Schnupferlied, welches zu bestimmten Anlässen gemeinsam gesungen wurde. Die neue Vorsitzende Elke Sander-Rosenbaum ergänzte, mittlerweile gibt es ja ziemlich verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Aromen. Bei den Frauen komme auch der weiße Schnupftabak mit Traubenzucker – der auch nicht so scharf ist – recht gut an. „Wir haben eine super Führungsmannschaft und halten die Frauenquote“, meinte die neue Vorsitzende Elke Sander-Rosenbaum. „Wir sind alles keine Dauerschnupfer, aber eine Priese bei den Treffen gehört zur Tradition. Das wird wieder eingeführt, wir müssen die Tradition wieder aufleben lassen“, meinte die neue Kassenführerin Sandra Pfeufer. mw

 

Die Geschichte:

Der Schnupfverein Tschirn wurde im Jahr 1961 von elf Mitgliedern aus der Traufe gehoben und hat derzeit 92 Vereinsmitglieder. Er ist einer von neun Vereinen in Tschirn und entwickelte sich vom ehemaligen Schnupfverein zum Geselligkeitsverein, will aber unbedingt seinen Namen Schnupfverein behalten. Auch wenn die Geselligkeit nunmehr im Vordergrund steht, ist es weiterhin das Ziel die Tradition des Schnupfens aufrecht zu erhalten.

Neuwahlen:

Der Schnupfverein steht seit der Neuwahl unter einer neuen Führungsmannschaft. Besonders stolz ist die neu Vorsitzende Elke Sander-Rosenbaum auf die Frauenquote. Die Hälfte der Vorstandschaft ist weiblichen Geschlechts. Gewählt wurden: 1. Vorsitzende Elke Sander-Rosenbaum, 2. Vorsitzender Gerhard Barnickel, Kassier Sandra Pfeufer, Schriftführer Gerhard Scherbel, Beisitzer: Larissa Dietz, Christiane Dietz, Marina Dietz, Ehrenmitglied Josef Stark, Mario Rosenbaum und Hans Werner Heller. mw

2015 - Schnupfererein Tschirn II (15.02.15)

Sie wollen die gute alte Priese Schnupftabak wieder einführen, (v.l.) Ehrenvorsitzender Josef Stark, die neue Vorsitzende Elke Sander-Rosenbaum, 2. Vorsitzender Gerhard Barnickel und Schatzmeisterin Sandra Pfeufer. Foto: Michael Wunder