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Tettau sieht sich auf einem guten Weg

Tettau: Der Markt Tettau hat im vergangenen Jahr gewaltig investiert, deshalb ist auch die Verschuldung um rund 900.000 Euro auf 4,7 Millionen gestiegen. Bürgermeister Peter Ebertsch (CSU), erläuterte in der Bürgerversammlung die Schwerpunkte der dringend notwendigen Investitionen.

Dabei musste für die Feuerwehr Tettau ein neuer Atemschutzprüfplatz errichtet und für die Feuerwehr Kleintettau ein Mehrzweckfahrzeug angeschafft werden. Eine weitere wichtige Weichenstellung war die Neuanschaffung einer Drehleiter. Durch eine gute Bezuschussung – erstmals hat auch der Landkreis mitfinanziert – konnte der Eigenanteil unter 150.000 Euro gehalten werden. „Wir haben mit der regulär 650.000 Euro teuren Anschaffung was für die Zukunft getan und in den nächsten dreißig Jahren ausgesorgt“, meinte der Bürgermeister zufrieden. Renoviert wurde das Rathaus, ein Teilumbau des Schulgebäudes wurde in Angriff genommen und anschließend an einen Pflegedienst vermietet. In Langenau wurde im Zuge der Deckensanierung der Kreisstraße ein neuer Gehweg angelegt und die Brücke zur Turnhalle erneuert. Dort wurde auch das Pumpwerk optimiert. In Tettau wurde neben der Dachsanierung am Kindergarten auch das gemeindliche Sechsfamilienwohnhaus saniert, so dass man wieder der Zeit entsprechenden Wohnraum anbieten kann. Zum Jahresbeginn hatte man genau 2.222 Einwohner, wovon 190 Ausländer sind, informierte das Gemeindeoberhaupt. Aus aktuellem Anlass gab er bekannt, dass derzeit 28 Flüchtlinge in privaten Wohnungen untergebracht sind. Das Verhältnis von Geburten zu Sterbefällen war im vergangenen Jahr 1:3, auch die Wegzüge mit 63 an der Zahl lagen leicht über den Zuzügen. Damit ging die Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Tettau weiter zurück. Sehr erfreulich hingegen sind die Beschäftigungszahlen, nach eigenen Erhebungen stehen 2.373 Arbeitsplätze zur Verfügung. Dies veranlasste dem Bürgermeister zur Aussage: „Wenn wir soviel Einwohner wie Arbeitsplätze hätten, wäre ich glücklich“. Auch die Gewerbesteuereinnahmen sind wieder gestiegen, so dass man den veranschlagten Ansatz von zwei Millionen knapp überschreiten konnte. Hinzu kam der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit über einer Million Euro. Für den Nettogewerbesteuerausfall im Jahr 2015 hat man auf Drängen des Bürgermeisters eine einmalige Bedarfszuweisung in Höhe von 120.000 Euro bekommen. Er bezeichnete es richtiges Zeichen, dass man den Gewerbesteuerhebesatz gesenkt hat. Die Unternehmer haben zahlreiche Investitionen getätigt und der Region damit ein klares Bekenntnis erteilt. Trotz aller finanziellen Probleme, die in Zukunft mit den weiterhin bevorstehenden Investitionen nicht einfacher werden, habe man viele freiwillige Leistungen für die Bürger erbracht, zeigte sich Peter Ebertsch zufrieden. Eine Erhöhung des Wasserpreises sei unumgänglich gewesen, deshalb habe dies der Gemeinderat auch mit großer Mehrheit beschlossen. Wie der Bürgermeister ausführte, sei dies von einem unabhängigen Sachverständigen kalkuliert worden. Der Bürgermeister erhofft sich mit der Erhöhung einen langfristig bezahlbaren Wasserpreis für alle Bürger im Gemeindegebiet.

Mit dem Bau der Straße von Schauberg nach Judenbach habe man eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsanbindung und der Infrastruktur erreicht. Gebaut werde ein Radweg vom Rennsteig bis nach Schauberg. Durch den Vorstoß des Marktes Tettau ist es gelungen zumindest für ein Teilstück einen Zuwendungsbescheid zu erhalten. Weitere Bemühungen sind notwendig, um hier zügig voran zu kommen. Weiterhin sei eine schnelle Erreichbarkeit der weiterführenden Schulen der „Königsweg“. Von einer neuen Realschule in Pressig würden auch die Rennsteiggemeinden profitieren, zeigte sich Ebertsch überzeugt. Ein weiteres Stück zugenommen hat auch die Familienfreundlichkeit, so übernimmt die Gemeinde die Kosten für Kindergarten oder Kinderkrippe für die ersten vier Monate. Mit der Sanierung der Trinkwasserleitung in Langenau habe man auch eine deutliche Verbesserung der Feuersicherheit erreicht. In Zukunft will man weiterhin an einer Optimierung der hervorragenden ärztlichen Versorgung arbeiten. Es gilt weiteren Leerstand einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Die vorbereitenden Untersuchungen konnten abgeschlossen und die „Wasserburg“ abgerissen werden. Der Planer Michael Rudolph vom Planungsbüro C23 stellte die Machbarkeitsstudie für den Bereich des ehemaligen Gebäudes „Wasserschloss“ und der Parkanlage mit Tennisplatz hinter dem Rathaus vor. Wie er meinte, gebe es im dortigen Bereich viele positive Aspekte aus der überwiegend zentralen Grünanlage etwas zu machen. Fest geplant sei vom Tennisplatz ein Spielfeld zurück zu bauen und das weitere Spielfeld wieder in Stand zu setzen. Die angrenzende Wiese sollte erhalten werden und könnte bei Bedarf auch einer Festnutzung zugeführt werden. Dabei werden die Wege leicht korrigiert und den Spielplatz neu gestaltet. Auf dem Platz des alten „Wasserburggebäudes“ plane man einen Neubau für betreutes Wohnen.

Landrat Klaus Löffler meinte, dass der Markt Tettau ein besonders Jahr hinter sich hat. Im gesamten Landkreis gebe es ein tolles ehrenamtliches Engagement. Die Unternehmen und Gewerbetreibenden würden viel investieren, um die Arbeitsplätze zu sichern. „Wir wollen einen sozial ausgewogen Landkreis, dabei die Vielfalt erweiterten und das Ehrenamt stärken“, so Klaus Löffler. Gemeinsam konnten die Unternehmer und die Politik die Bundesnetzagentur kürzlich überzeugen, dass sie von ihren Plänen abstand nehmen. Danach hätte das geplante Vorhaben negative Auswirkungen auf den Energiepreis der Unternehmen gehabt. Der Landkreis Kronach ist die Gesundheitsregion Plus und hat mit Michael Müller und Ines Pechthold in Tettau zwei engagierte Ärzte, welche die Versorgung in der Region sicherstellen. Außergewöhnlich werde auch die Kultur in Tettau gepflegt, so der Landrat.

Wasserversorgung Frankenwaldgruppe

Der Bürgermeister meinte, dass Jürgen Baumgärtner in einer verdammt schwierigen Zeit den Vorsitz der Frankenwaldgruppe übernommen hat. Peter Ebertsch dankte im Namen des Marktes Tettau dem Landtagsabgeordneten für die Übernahme des schwer gebeutelten Verbandes. Die Gemeinde werde sich deshalb dahinter stellen und nach der Leitungssanierung durch den Verband die Straßen in Ordnung bringen. Dabei wird es keine Flickschusterei geben, sondern die Straßen werden in einen ordentlichen Zustand versetzt, als Beispiel nannte er den Ortsteil Schauberg. Claudia Stephan vom Büro SRP stellte die Planungen und den gleichzeitigen Baustand der einzelnen Lose den Tettauer Bürgern vor. Für die Neustrukturierung sind im gesamten Gebiet drei neue Hochbehälter notwendig. Rund 60 Kilometer Leitungen müssen noch erneuert werden. In Langenau wurde bisher die Sanierung in der Kreisstraße (Hauptstraße) durchgeführt, der Rest wird in zwei Losen in diesem Jahr folgen.

Jürgen Baumgärtner meinte, dass man die Frankenwaldgruppe im Griff habe. Die Strategie steht, in den nächsten 22 Jahren müssen 60 Millionen investiert werden. In den letzten zwei Jahren wurden bereits vier Millionen investiert. In diesem Jahr werden für die Fernleitung zehn und in die Ortsnetze fünf Millionen investiert. Die beteiligten Gemeinden müssen in den nächsten 15 Jahren insgesamt 12 Millionen Umlage beisteuern. Ziel ist nach wie vor die Erreichung der Härtefallregelung, dieses wird 2018 erreicht sein. Ab dann wird man 50 Prozent Zuschuss vom Freistaat Bayern bekommen.