Schlagzeilen:Wallenfels würdigt Lebenswerk von Peter Hänel
Wallenfels: Peter Hänel (FW) wurde wenige Tag vor Weihnachten zum Altbürgermeister der Flößerstadt ernannt. Wie Bürgermeister Jens Korn (CSU) sagte, sei die Stadt Wallenfels bisher äußerst sparsam mit dem Ehrentitel umgegangen. „Man muss bei uns schon was leisten und sich dann auch würdig erweisen, um zu diesen besonderen Ehren zu kommen“, meinte Jens Korn bei der Auszeichnung. Für den Geehrten ist der große Titel „Altbürgermeister“ angebracht, dies solle er als Würdigung seines Lebenswerkes verstanden wissen. Nach der Schule hat sich der gebürtige Geroldsgrüner für die Ausbildung in der Verwaltung entschieden und sich anschließend konsequent und rasant nach oben gearbeitet. Bereits mit 21 Jahren wurde ihm die Funktion des Geschäftsleitenden Beamten in Bad Steben übertragen. Im Jahr 1977 bewarb er sich in Wallenfels und wurde unter dem damaligen Bürgermeister Franz Müller-Zeh Geschäftsleiter. 1978 übernahm Bürgermeister Manfred Nürnberger die Stadt und es zog sozusagen ein Jungendstil ins Rathaus ein, sagte Jens Korn in seiner Laudatio. Ziel war es gleichwertige Lebensbedingungen zu erreichen, dazu wurde zunächst die Kläranlage in Wallenfels angegangen und mit einen Investitionsaufwand von 15 Millionen Mark gebaut. Im Jahr 1996 schenkten die Bürger Peter Hänel das Vertrauen und er wurde zum Stadtoberhaupt gewählt. Als Jahrhundertprojekt bezeichnete Korn die Ortsumgehung die in den Dreißigerjahren des vorherigen Jahrhunderts schon mal gescheitert war. Neben den zahlreichen Bürgerprotesten war es in erster Linie Peter Hänel, der mit geschickten Grundstücksverhandlungen eine Klage verhinderte und die Maßnahme voranbringen konnte. Als größtes Projekt habe Peter Hänel die schon als Abrissobjekt betrachtete Volkschule erhalten und zum Bildungszentrum umgebaut. In einer Bauzeit von drei Jahren, insgesamt fielen Kosten von 6,7 Millionen an, wobei 5,3 Millionen aus den verschiedenen Fördertöpfe kamen. Peter Hänel habe vorher alle Phasen der Entwicklung miterlebt und mitgestaltet. Bespielgebend sei man dabei auch dem demographischen Wandel entgegen getreten. Dies habe er auch bei der kommunalen Landarztpraxis gezeigt. Peter Hänel habe es zu jeder Zeit verstanden den Sachverstand eines Verwaltungsfachmannes mit der Kreativität, die einen Bürgermeister ausmacht, zu verbinden. Der Geehrte solle den Titel Altbürgermeister nicht im Sinne des Lebensalters verstehen, sondern als Anerkennung, sagte sein Nachfolger bei der Ehrung im Rathaus. Per Videobotschaft übermittelten auch die „drei Musketiere“ des Rodachtals Gerhard Wunder, Norbert Gräbner und Josef Daum, sowie der Kronacher Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein und Landrat Klaus Löffler Glückwünsche. Ein sichtlich bewegter Geehrter sagte: „Wallenfels und Peter Hänel, das war keine Liebe auf den ersten Blick“. In nur wenige Kilometer entfernten Geroldsgrün aufgewachsen, war man nicht nur durch die Landkreis, Sprach- und Glaubensgrenze getrennt. Weil der Posten des Geschäftsleiters bei seinen Eintritt in Wallenfels schon einige Jahr verwaist war, habe es großen Nachholbedarf gegeben. Es war gar nicht so leicht, alte Zöpfe, von denen es genug gab, abzuschneiden. Was heute im EDV Zeitalter banal klingt, war damals auch wegen personeller Konsequenzen ein Kraftakt. Als andere Dimension bezeichnet er seinen zweiten Abschnitt in der Stadt als Bürgermeister. „Man kann den Bürgermeisterberuf über längere Zeit erfolgreich nur ausüben, wenn man Freude daran hat und wenn man bereit ist, sich mit Leidenschaft und Hingabe für die Stadt und ihre Bevölkerung einzusetzen“. Als Highlights in seiner Amtszeit nannte er die Jubiläen 750 Jahre Wallenfels, 400 Jahre Schnappenhammer und 500 Jahre Schnaid. Sehr bewegt habe ihm die Verabschiedung mit dem großen Zapfenstreich.
18 Jahre stand Peter Hänel (links) an der Spitze der Stadt Wallenfels. In der Weihnachtssitzung wurde er durch seinen Nachfolger Jens Korn zum Altbürgermeister ernannt. |