Schlagzeilen:Falk Wick war 48 Jahre Gemeinderat
Tettau: Tettau hält auch weiterhin an den Generationenvertrag fest und investiert in seinen Kommunalwald. Auch wenn der Privat- und Kommunalwaldbetreuer Martin Körlin, keine guten Nachrichten zur letzten Sitzung der laufenden Wahlperiode dabei hatte. Beim Jahresbetriebsnachweis sei man im vergangenen Jahr gerade noch mit einer schwarzen Null hingekommen, sagte der Forstfachmann. In diesem Jahr sieht es aufgrund des nochmals gefallenen Holzpreises, aber auch der Corona-Krise, wesentlich schlechter aus. Ein Deckungsbeitrag sei nicht gegeben. Er rechnet bereits jetzt wieder mit 1.000 Festmeter Käferholz, welches mit Unternehmern nicht kostendeckend zu ernten sei. Das Corona-Virus habe zudem bereits jetzt den Absatzmarkt eingeschränkt. „Wenn wir den Generationenvertrag erfüllen wollen und die geplanten Pflanzungen durchführen, werden wir am Ende des Jahres ins Minus rutschen“. Privat und Kommunalwaldbetreuer Martin Körlin Er rechnet – trotz guter Förderung – bei der Neupflanzung mit Kosten von zwei Euro pro Setzling. Wir sind auf Unternehmen angewiesen und müssen das Geld im Herbst einfach investieren, meinte er. Dabei will man das Risiko möglichst breit streuen und verschiedene Baumarten in unterschiedlichen Teilflächen in den Gemeindewald in Langenau einbringen. Gemeinderat Willi Güntsch (SPD) zeigte sich gegenüber den neuen Baumarten skeptisch. Er vertrat die Meinung der Fichte eine Chance zu geben. Martin Körlin erläuterte, dass es wissenschaftlich bewiesen sei, dass die Fichte als Flachwurzler nicht mehr die Hauptbaumart sein werde. Sein Vorschlag fand deshalb eine große Mehrheit im Gemeinderat. Vor der Bekanntgabe der Jahresabschlusszahlen 2019 blickte Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) auf die vielfältige Aufgaben und durchgeführten Maßnahmen sowie Investitionen und Grundstückserwerbe im vergangenen Jahr zurück. Das Jahr wurde im Verwaltungshaushalt mit 7.248.295 Euro und im Vermögenshaushalt mit 2.616.000 Euro abgeschlossen. Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt betrug 1.863.000 Euro. Kämmerin Doris Neubauer meinte, dass dieses gute Ergebnis nur durch eine nicht zu erwartende Gewerbesteuernachzahlung möglich war. Der Bürgermeister informierte, dass die komplette Straßenbeleuchtung Tettau auf LED umstellt wird. Dies habe man in nichtöffentlicher Sitzung so beschlossen. Weiterhin erhalte man für die Sanierung der Festhalle einen Zuschuss in Höhe von einer Million Euro. Als eine segensreiche Einrichtung, welche auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Maßnahmen unterstützt hat, bezeichnete er die Ludwig Heinz´sche Stiftung. Gemeinderat Carl August Heinz informierte, dass er aufgrund der steigenden Waldbrandgefahr ein 8.000 Kubikmeter fassendes Fass bestellt hat. Damit könnten Brände größeren Ausmaßes eingedämmt werden. Hubert Ruß (SPD) monierte die unerträgliche Situation mit Hunden in einem Wohnbaugebiet. Er forderte deshalb die Hundesteuer ab den 2. Hund drastisch zu erhöhen. Dabei sollte das gesetzlich maximale ausgeschöpft werden. Bei der letzten Sitzung der Amtsperiode in der Festhalle meinte der Bürgermeister, dass Corona alles fest im Griff hat. Viele unterschätzen das Ausmaß von Geschäften und der Gastronomie. Die Gewerbesteuerausfälle werden eine bedenkliche Entwicklung nehmen, sagte er voraus. Während dieser Zeit sei beim Brand in der Glashütte ein weiteres Unglück über die Gemeinde gekommen. Nur mit Glück und durch den Einsatz vieler freiwilliger Helfer konnten die Halle erhalten werden. Als wichtig erwiesen sich die Drehleitern der Feuerwehren. Auch konnte man das Löschwasser von der Kläranlage fern halten und sei mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Auch wenn die Verabschiedung der langjährigen Gemeinderäte in einer separaten Veranstaltung stattfindet, fand der Bürgermeister zum Ende einige Worte für seine „Dinosaurier“. So war Heiko Nebatz (SPD) 18 Jahre lange im Gemeinderat, viele Jahre davon auch Fraktionsvorsitzender. Ebenso lange gehört Anette Christel (FW/CSU/BfT) dem Gemeinderat an. Etwas länger ist Helmut Neubauer (FW/CSU/BfT) im Amt. Er brachte es nach einer zwischenzeitlichen Pause auf knapp 19 Jahre. Als ein Urgestein der Gemeinde Tettau nahm Falk Wick (FW/CSU/BfT) nach 48 Jahren an seiner letzten Gemeinderatssitzung im Markt Tettau teil. Er habe vieles wie die Eingemeindung und die Wiedervereinigung mitgemacht, sagte der Bürgermeister. In den letzten sechs Jahren war der langjährige Kreisrat auch 2. Bürgermeister. Der Bürgermeister dankte allen für ihren Einsatz um die Gemeinde Tettau und meinte, dass deren Rat auch weiterhin gefragt sei.
Etwas bedrückt, aber voller Stolz auf „sein Tettau“ war 2. Bürgermeister Falk Wick, der nach 48 Jahren Zugehörigkeit aus dem Gemeinderat ausschied. Foto: Michael Wunder |