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Das Haus der „Harmonie“ wurde verkauft

Nordhalben: Die Gesellschaft „Harmonie“ wurde 1831 gegründet und ist damit der älteste Nordhalbener Verein, so wird es auch bleiben.

Im Jahr seines 190. Bestehens hat die Gesellschaft jedoch ihr Vereinsheim mit dazugehöriger Kegelbahn verkauft. Wie der Vorsitzende Karl-Heinz (Hans) Bodenschatz auf Anfrage sagte, werde der Verein mit derzeit 15 Mitgliedern weiter bestehen. Man sei auf der Suche nach kleineren Vereinsräumen, sagte der langjährige Vorsitzende. In den letzten fünf Jahren waren die Gasträume an einen Nordhalbener Gastwirt verpachtet. Seit dem ersten Lockdown ist das „Fechterawäddshaus“ jedoch geschlossen.

Die Gesellschaft „Harmonie“

In den 190. Jahren seit der Gründung gab es immer wieder ein auf und ab im Vereinsgeschehen. So hatte man die Vereinsarbeit auch nach dem großen Brand von Nordhalben im Jahr 1856, also genau 25 Jahr nach der Gründung fortgesetzt. Zwei Weltkriege und schlimme Inflationsjahr wurden ebenso überstanden wie die im Jahr 1918 ins Auge gefasste Vereinsauflösung. Den größten Aufschwung hatte man in den 80er Jahren nachdem man die gesamte Vereinsanlage im Fichteraweg erweitert und neu gestaltet hat. Zu der Zeit fehlte es weder an Mitgliedern noch an Aktivitäten des einst als Geselligkeits- und Gesangverein ins Leben gerufenen Vereins. Im großen Rahmen feierte man 1981 auch das 150-jährige Gründungsfest unter dem Vorsitz des Bauunternehmers Horst Hertel. Auch die wöchentlichen Kegelabende auf der vereinseigenen Kegelbahn waren gut besucht, einige Mitglieder unterstützt von ihren Ehepartner übernahmen im vierteljährigen Wechsel die Bewirtung der Gäste. Die Gesellschaft wurde 1831 als Geselligkeits- und Gesangverein gegründet. In den ersten 25 Jahren hatte man bereits ein überdachtes Gebäude in Holzbauweise gekauft. Man errichtete dort auch eine offene Kegelbahn, so dass man zumindest im Sommerbetrieb dem Kegeln nachgehen konnte. Grundbuchauszüge bestätigen, dass die Vereinsanlage schon zum damaligen Zeitpunkt, also vor mehr als 160 Jahren verpachtet war. Der große Brand von Nordhalben im Jahr 1856, der nahezu den ganzen Ort zu Asche machte, ging auch am Anwesen der „Harmonie“ nicht vorbei und machte Eigentum sowie die Vereinsakten zu Nichte. Im Jahr 1889 entstand ein Saalneubau mit Kegelbahn. Im gleichen Jahr legte man die Vereinsstatuten handschriftlich nieder. Eine Reform der heute noch vorhandenen Satzung fand 1912 an. Eine Erlahmung der Vereinsaktivitäten brachten die Kriegsjahr 1914 bis 1918. Am 13. März des Jahres 1918 stellte man sogar den Antrag auf Auflösung des Vereins, der jedoch eindeutig abgelehnt wurde. Eine Wiederbelebung erfährt der Verein nach den schlimmen Inflationsjahren. 1931 wurde das 100-jährige Gründungsfest in angemessener Weise gefeiert. Im gleichen Jahr fasst man den Beschluss, die Kegelbahn winterfest zu machen. Die Kriegsjahre 1939 bis 1945 brachten wiederum einen empfindlichen Niedergang des Vereinslebens und beeinflussten alle Aktivitäten. 1945 kam das Vereinsleben ganz zum Erliegen. Inmitten der Kriegswirren kann Mitglied Oskar Greiner einen Teil der Vereinsakten in Sicherheit bringen. Am 3. November 1945 ergriff Georg Wachter (Daum`s Groß) die Initiative und erweckte die Gesellschaft „Harmonie“ zu neuem Leben. Mit 27 Mitgliedern nahm man den Kegelbetrieb wieder auf. In den 50er Jahren kam der Saal zum Abriss und wurde neu erstellt. In den folgenden Jahren gab es einen förmlichen Aufschwung, die Anlage wurde immer wieder neu saniert. Zuletzt im Jahr 2015 als der letzte Pächter einzog.

2020 - Gebäude II (09.02.20)

Das vereinseigene Gebäude der Gesellschaft „Harmonie“ an der Fichtera wurde verkauft. Die Gesellschaft „Harmonie“ bleibt weiter bestehen. Foto: Michael Wunder