Schlagzeilen:Denkmal erstrahlt im neune Glanz
Wallenfels: Zwei Soldaten stehen in Uniform am Kriegerdenkmal unterhalb der Kirche, drei Böllerschüsse ertönen und unmittelbar danach beginnen die Kirchenglocken der Kirche St Thomas zu läuten. Es steht nach der Sanierung die neue Segnung des 130 Jahre alten Obelisken an. Bürgermeister Jens Korn (CSU) danke gleich am Anfang seiner Rede dem Steinmetzmeister Wilhelm Keim der mit viel Leidenschaft in handwerklicher Kleinarbeit das besondere Denkmal saniert hatte. Der große Unterschied zu anderen Denkmälern sei, dass alle Kriegsteilnehmer, nicht nur die gefallenen Soldaten aufgeführt sind. Im Deutsch-Französischen Krieg seien immerhin 40 junge Männer aus Wallenfels damals in die Schlachten wie die von Sedan gezogen, zwei von ihnen sind nicht mehr in die Flößerstadt zurückgekehrt. Dieses Denkmal markiert auch den Zeitpunkt, wo die bedeutende Tradition der heutigen Fronleichnamsprozession mit Fahnenschwenken auf der Schwedenbrücke unter Begleitung der Ehrenkompanie in bunten Uniformen begann. Die weithin bekannte Soldatenkameradschaft Wallenfels wurde nämlich als Krieger- und Veteranenverein von Heimkehrern aus dem Krieg von 1870/71 gegründet. Sie erneuerten die Tradition, dass eine Bürgerwehr das Allerheiligste an Fronleichnam begleiten durften, durch ein Privileg König Ludwig II. Wie Jens Korn weiter ausführte, sei es das erste und älteste der drei Kriegerdenkmale in Wallenfels. Erneuert wurde auch der Spruch „Wohl wieget Eines viele Thaten auf das ist um deines Vaterlandes Noth der Heldentod“. Auch der Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold war der Meinung, dass der Satz als Mahnung und Zeugnis für das Gegenteil erhalten werden sollte: Die größte Tat ist nicht der Heldentod, die größte Tat ist der Einsatz für den Frieden. Die größte Tat ist es, denen die Hand zu reichen, von denen uns früher eingeredet wurde, dass sie unsere Gegner seien. Egal ob Franzosen, Briten oder Russen. Finanziert wurde die Sanierung durch Spenden der Soldatenkameradschaft, der Kirchweihgesellschaft und des Bürgermeisters zu jeweils einen Drittel. Der Bürgermeister stellte seinen persönlichen Bezug zu diesem Denkmal vor. Die Familiengeschichte spiegle auch die Geschichte des Landes wider. So sei die Generation seines Vaters die erste, die nicht in einen Krieg ziehen musste. Es sei deshalb sein großer Wunsch, dass auch die Generation seines Sohnes und den folgenden die Kriege erspart bleiben. Deshalb sollten auch weiterhin Denkmäler wie dieses erhalten bleiben. Pater Jan Poja segnete am Sonntag den 130 Jahre alten Oberlisten nach gründlicher Sanierung. Mit im Bild Bürgermeister Jens Korn (rechts) und Mitglieder der Soldatenkameradschaft Wallenfels. Foto: Michael Wunder |