Die Gemeinde Tschirn verabschiedete ihren Haushalt

Bürgermeister Peter Klinger war über die „kleine freie Spitze“ erfreut. „Nachdem in den letzten Jahren die Gewerbesteuer deutlich eingebrochen sei, hat sich das finanzielle Blatt zum Guten gewendet“, sagte der Bürgermeister. Kämmerer Hubert Weißert stellte das Zahlenwerk in den einzelnen Positionen vor. Er bezeichnete es als äußerst erfreulich, dass die Investitionspauschale von rund 30.000 auf über 90.000 Euro erhöht wurde. „Der Staat hat gemerkt, dass wir das Geld dringend benötigen“, sagte er. An Investitionen sind die Restbaukosten für das Feuerwehrgerätehaus in Höhe von 20.000 Euro, die Beteiligung am Gemeinschaftshaus (40.000 Euro), ein Wendehammer am Waldweg (10.000 Euro) und die Restkosten des Radwegs zwischen Tschirn und Lahm (40.000 Euro) vorgesehen. Nicht ganz so erfreulich seien die Zahlen bei den Gemeindewerken, so der Kämmerer. Hier sei eine Kreditaufnahme von 30.000 Euro notwendig. Als Grund wurden hierfür die stark abnehmenden Wasser- und Abwassergebühren genannt. „Wir werden um eine Gebührenerhöhung für den Wasserpreis nicht umhinkommen“, sagte auch Bürgermeister Peter Klinger. Gemeinderat Günter Böhnlein verwies auf den niedrigen Wasserpreis, welcher seit Jahren an der unteren Grenze im ganzen Landkreis liege. Der Haushaltsplan wurde mit 5:2 Stimmen genehmigt. Abgelehnt wurde die Nutzung des Gemeindewappens für einen privaten Radiosender in Tschirn. Der Gemeinderat sah keine Notwendigkeit das „Hoheitszeichen“ der Gemeinde für diesen Bedarf zur Verfügung zu stellen.

Für das nächste Kindergartenjahr wurde ein Bedarf von 15 Kindergartenplätzen und zwei Kinderkrippenplätzen an die Stadt Teuschnitz gemeldet.

Dem Antrag des SSV Tschirn wurde dahingehend zugestimmt, dass die Gemeinde die nachweisbaren Kosten für das Material und die Maschinen für die Reststrecke des Fußwegs zwischen Tschirn und dem Sportplatz übernimmt. Ursprünglich hatte der SSV einen Festbetrag beantragt. SSV Vorsitzender Werner Welscher zeigte diese Maßnahme, welche in Verbindung mit dem Kanalanschluss des Sportheims getätigt wurde, auf. Vor allem würde durch den Lückenschluss die Sicherheit der Bürger deutlich erhöht.

Bürgermeister Peter Klinger informierte, dass man wegen der Windkraftanlagen derzeit im Anhörungsverfahren sei. Bisher wurden die angedachten Flächen um Tschirn, welche alle im Landschaftsschutzgebiet liegen, nicht berücksichtigt. Man will die Frist des Anhörungsverfahrens verlängern, um vorher die laufenden Schwarzstorchuntersuchungen erst abschließen zu können, so der Bürgermeister.

Nicht einverstanden zeigte sich der Gemeinderat mit der Entfernung eines Baumes aus einer gemeindlichen Fläche am Bergweg. Dort habe jemand unerlaubt einen Baum entfernt, berichtete der Bürgermeister. Der „Täter“ konnte bisher nicht ermittelt werden.

Gemeinderat Peter Hofmann stellte klar, dass die Widersprüche gegen den Winterdienst nicht erledigt seien. Dies war jedoch in dieser Woche in einem Bericht in der Zeitung zu lesen. Der Bürgermeister sagte, dass die Hälfte der Widersprüche zurückgenommen wurde. Dem Landratsamt Kronach wurden zwei Musterwidersprüche zur Prüfung vorgelegt. Weiterhin wollte Hofmann eine Auskunft über die verwaltungsmäßigen Kosten für diese Maßnahmen.

Der Haushalt der Gemeinde Tschirn in Zahlen:

Verwaltungshaushalt: 603.500 Euro

Vermögenshaushalt: 200.500 Euro

Die Hebesteuersätze betragen für die Grund- und Gewerbesteuer jeweils 300 Prozentpunkte.

Erfolgsplan Wasserwerke: 115.300 Euro

Vermögensplan Wasserwerke: 31.500 Euro

Bauanträge:

Seitens der Gemeinde bestanden keine Einwände gegen die Bauantrage von: Ruth und Markus Punzelt (bauliche Änderung des Wohnhauses), Siegfried Daum (Dacherneuerung und Anbau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle), Margarete Lazarus (Einbau einer Hackschnitzelheizung in die bestehende Scheune), Judith Schubert (Nutzungsänderung), Firma Dr. Schneider (Abgaskamin für Lackierraum) und Johannes Keim (Neubau Gerätehalle). mw