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Der junge Männer schafften die Gesellenprüfung mit einer Eins
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Erstellt am Dienstag, 18. September 2007 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
Kronach: In einer Feierstunde im Kreiskulturraum in Kronach wurden 76 Junghandwerker in einem festlichen Rahmenprogramm freigesprochen. Dabei schloss der Zimmerer Andreas Hauck aus Pinzberg (Notendurchschnitt 1,3) und die beiden Bürokaufmänner Stefan Els aus Bischberg (1,3) sowie Thomas Franz aus Küps-Theisenort (1,4) mit sehr gut ab. Stellvertretender Landrat Joachim Doppel würdigte die besonderen Leistungen der drei Prüfungsbesten mit einem Geschenk. Wie er ausführte sei die Freisprechungsfeier in den Handwerksberufen Tradition und ein guter Brauch. Man nehme damit nicht nur in diesem Bereich eine Vorreiterrolle in einer schnelllebigen Zeit ein. Der Gesellenbrief sei nicht irgendein Zertifikat, mit einer internationalen Anerkennung habe anderen Abschlüssen einiges voraus. Vorrangiges Ziel sei es jedoch die Menschen hier zu halten und das künftige Wirtschaftleben zu gestalten. Doppel dankte den Handwerksbetrieben für die aufgewendet Zeit und der kostenintensiven Ausbildung. Auch der Landkreis sei als Sachaufwandträger stets bemüht die materiellen Voraussetzungen zu schaffen, so der stellvertretende Landrat. Die offizielle Freisprechung und die Aufnahme in den Gesellenstand nahm Kreishandwerksmeister Udo Igler vor der Zeugnisübergabe durch die jeweiligen Obermeister vor. Wie er sagte, könne das heimische mittelständig geprägt Handwerk derzeit noch nicht, wie von Experten vorhergesagt, am wirtschaftlichen Aufschwung teilnehmen. Die Betriebe stünden jedoch in der Pflicht für den Nachwuchs zu sorgen und auch in schwierigen Zeiten junge Leute auszubilden. Nach wie vor stelle die Klassenbildung an der Berufsschule in Kronach ein erstes Problem dar. Einzelfälle müssten nochmals überprüft und praxisnahe Vorstellungen verwirklicht werden. Er machte die jungen Handwerker auf Chancen und Risiken aufmerksam und appellierte zur Selbständigkeit und Übernahme von Verantwortung in Betrieb und Gesellschaft. Das Handwerk stelle nach wie vor dem Kernbereich des Mittelstandes, deshalb sei man als Handwerker mehr den je gefragt. Von den 82 Prüflingen haben 76 die Prüfung mit Erfolg abgelegte, was einer Erfolgsquote von 93 Prozent entspricht. Von einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb, wo die Ausbildungspläne umgesetzt werden, sprach der stellvertretende Schulleiter der Lorenz Keim Berufsschule Kronach Werner Müller. Die jungen Gesellen haben drei Jahre lang zielstrebig und mit großen Durchhaltevermögen auf die Prüfung hingearbeitet und sich erfolgreich dieser gestellt. Dekan Martin Voss, als Fürsprecher der ländlichen Region bekannt, sagte, dass das Handwerk durch seine Kreativität bekannt sei. Wie er sagte, kommt das Wort Geselle von Geselligkeit, Einzelkämpfer sind in der Gesellschaft wenig gefragt. Arbeiten in einer starken Gesellschaft, wo jeder Einzelne sein Schaffen als Dienstleistung ansiegt sind hingegen gefragt. Heute sei Handwerk nicht allein Handarbeit, in der jetzigen Zeit seien fast in allen Bereichen PC Kenntnisse gefragt. Das Handwerk, so Voss, erfordert heutzutage eine große „Portion Kopf“. Mit der Lehrzeit sei die Lernzeit noch lange nicht beendet, vielmehr würden die Tore für Weiterbildung in viele Richtungen geöffnet. Der Meisterbrief sei in keinster Weise überholt, vielmehr könne sich der Kunde darauf verlassen, auch eine Leistung aus Meisterhand zu beziehen. Er wünschte dem Handwerkernachwuchs ein lebendiges und zukunftsweisendes Mitwirken in der Heimat, damit das Handwerk als tragende Säule des Mittelstandes in der Region erhalten bleibt. mw
Erfolgreich legten die Gesellenprüfung ab:
Bäcker:
Felix Bär (Marktrodach), Steven Berndt (Tettau), Johannes Koch (Redwitz), Dominik Krischke (Kleintettau), Jennifer Martin (Windheim), Patrick Stumpf (Wallenfels), Alexander Schlick (Redwitz), Dominik Thümlein und Tobias Zeder (beide Kronach), Claudia Zwosta (Reichenbach) sowie Alexander Frenkel, Dominic Gruber, Chris Salzwedel, Kevin Semmelroch und Maximilian Wülfert (alle Kulmbach).
Bäcker- Verkäuferinnen:
Melanie Bauer (Sonnefeld), Daniela Blinzler (Mitwitz), Tamara Müller (Marktrodach) und Linda Müller (Kulmbach).
Metzger:
Sascha Denzer (Mitwitz), Fabian Gold, Sebastian Schwarz, Andreas Wittmann (alle Weißenbrunn), Jörg Gerber (Wilhelmsthal), Toni Kramß (Kronach), Benjamin Kübrich (Nordhalben) und Christopher Stadter (Münchberg).
Metzger- Verkäufer(innen):
Maria Gerber (Wilhelmsthal), Franziska Krause, Jenny Rodewald (beide Steinbach/W), Nadja Nikol, Stefanie Porzelt (beide Kronach), Linda Porzelt (Tschirn), Stefanie Rebhan (Pressig) und David Kreutzer (Küps).
Friseure:
Carina Brand (Sonnefeld), Cornia Deuerling (Korda), Yvonne Ebert, Julia Stadelmann, Tanja Treubel (alle Küps), Michaela Hauck (Oberrodach), Svetlana Kiwit, Melanie Müller (beide Kronach), Melanie Kretschmer (Marktrodach), Sabrina Lunkenbein (Sonneberg), Margarete Schneider (Steinbach) und Nadine Wunder (Stockheim).
Maler:
Michael Geßlein (Küps), Dominik Hämmer (Stockheim) und Markus Renk (Kronach).
Beton und Stahlbauer:
Stefan Schmidt (Mainleus) und Benjamin Schneider (Küps-Schmölz).
Schreiner:
Johannes Eberth (Marktrodach), Daniel Fischer (Küps), Christian Kotschenreuther (Neufang), Friedrich Michelis (Stockheim), Sebastian Schwemmlein (Küps) und Philipp Sesselmann (Wilhelmsthal).
Zimmerer:
Sebastian Böhm, Sebastian Wagner (beide Wilhelmsthal), Andras Gleich, Sascha Stumpf (beide Wallenfels), Andreas Hack (Pinzberg), Marcel Junghans (Bamberg), Swen Jungwirth (Kulmbach), Paul Krahl (Meeder), Partrick Pelkner (Bad Staffelstein), Kevin Wolf (Mainleus) und Simon Treubert (Altendorf).
Bürokaufmann:
Thomas Franz (Küps-Theisenort) und Stefan Els (Bischberg).
Dachdecker:
Patrick Jaksch (Tschirn) und Christopher Wachter (Wilhelmsthal).
Raumausstatter:
Natalia Vogel (Kronach).
Stellvertretender Landrat Joachim Doppel (2 v.l.) und Kreishandwerksmeister Udo Igler (rechts) zeichneten die drei „Einser“ Schüler (v.l.) Andreas Hauck, Thomas Franz und Stefan Els mit einem Geschenk aus. Foto: Michael Wunder
Die größte Einzelgruppe bildeten die Friseusen mit 13 Teilnehmerinnen.Foto: Michael Wunder