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BRK Großübung auf dem Flugplatz am Kreuzberg in Kronach
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Erstellt am Sonntag, 30. September 2007 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
von Michael Wunder
Kronach: Zu einer Großübung rief am vergangenen Samstag das Bayerische Rote Kreuz in Kronach auf. Dabei spielte sich beim Flugplatz am Kreuzberg folgendes Drama ab. Eine mittelgroßes Flugzeug vom Type Bombardier De Haviland Q300 Dash B mit insgesamt 48 Passagieren und vier Crewmitgliedern, welche sich auf den Weg zum Flughafen Hof-Plauen befinden hat technische Probleme und muss eine Notlandung durchführen. Als geeigneter Platz erweist sich hierfür das Segelfluggelände, welches allerdings eine viel zu kurze Landebahn aufweist. Sowohl die Piloten als auch das Bodepersonal, mit welchen die Flugzeugführer in Funkkontakt stehen, entschließen sich für diese letzte Chance das Flugzeug halbwegs sicher zu Boden zu bringen. Hunderte geschockte Kronacher sehen schließlich das Linienflugzeug auf den Kreuzberg zufliegen, wo es nach einer sehr harten Landung und heftigen Lärm in den angrenzenden Wald einbricht. Dieses Szenario ist der Albtraum eines jeden Helfers in einer Einheit des Katastrophenschutzes jedoch nicht unrealistisch und kann auch unseren Landkreis ihn dieser Form treffen. Zu der in einem Zeitraum von einen halben Jahr professionell vorbereiteten Übung, gab zunächst der Leiter des Arbeitskreises Öffentlichkeit Christian Blinzler geladenen Gästen Erläuterungen zum Aufbau und zur geplanten Übung. Mit dem Wandel der Zeit seien heute neben den hauptamtlichen Kräften im Rettungsdienst auch im ehrenamtlichen Bereich hochspezialisierte und flexible Einsatzkräfte gefragt. Blinzler bedauerte, dass gerade die Mitglieder der Schnell Einsatzgruppen (SEG) keine rechtliche Basis für ihr Tun hätten und mit der Hilfe noch viele Nachteile hinnehmen müssten. Für derartige Großeinsätze sind die betroffenen Kreisverbände personell und materiell meist überfordert, weshalb auch eine Zusammenarbeit mit den benachbarten Landkreisen unumgänglich sei. An der Übung nahm deshalb auch die Rettungshundestaffel aus Coburg und die SEG Sanität aus Saalfeld sowie der Fachdienst Notfallnachsorge aus Bad Kissingen teil. Bei einem „Rundgang“ auf dem Übungsgelände, wo unter anderen auch der BRK Kreisvorsitzende Landrat Oswald Marr, seine Stellvertreterin Heidi Beyerle und Kreisgeschäftsführer Markus Haniel teilnahmen, gab Christian Blinzler den Gästen weitere Erläuterungen zum Übungsablauf. So wurde ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel der einzelnen Einheiten an ihren Überschneidungspunkten gelegt. Nach einer ersten Sichtung durch die Rotkreuz Helfer wurden die weit verstreuten Patienten nach der schwere ihrer Verletzungen eingeteilt und erstmalig registriert. Die später aus Coburg eingetroffene Rettungshundestaffel suchte weitere im Wald versprengte Patienten, welche nach der Passagierliste nicht in direkter Nähe des Unglücksortes aufzufinden waren. Durch die Kräfte der SEG Rettung und Transport wurden die Patienten zunächst in der Dreifachturnhalle am Schulzentrum gebracht, wo zeitgleich durch die SEG Behandlung und Sanität aus Saalfeld ein Behandlungsplatz eingerichtet wurde und eine Erstversorgung stattfand. Nach der Stabilisierung können die Patienten dann vom Behandlungsplatz in verschiedene Kliniken aufgeteilt werden. Es zeigte sich, dass es auch außerhalb der medizinischen Versorgung vielerlei Sachen zu regeln gibt. Für die Koordination der Übung war sich die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung verantwortlich. Sie wickelte den gesamten Funkverkehr ab, erfasste die Fahrzeuge und Helfer und führte Klinikabfragen durch. Auch musste für eine lückenlose Registrierung der Ein- und Ausgangspatienten sowie für eine Stromversorgung mit Beleuchtung gesorgt werden. Erstmals wurde im Rahmen einer derartigen Großübung auch die „Demobilisation“, also die Hilfe für die Helfer geübt. Nach mehreren Stunden Übungsdauer, welche teilweise unter schlechten Witterungsbedingungen stattfand, konnten die mehr als 130 Einsatzkräfte ein positives Echo senden und sich angenehmeren Wochenendaufgaben widmen. mw
Im teilweise unwegsamen Gelände und mit Fahrzeugen schlecht zu erreichenden Stellen waren die zahlreichen Verletzten am Flugplatz verstreut. Foto: Michael Wunder
Nach dem Schweregrad der Verletzungen wurden die Patienten in der Turnhalle am Schulzentrum Erstversorgt und Stabilisiert, bevor sie an die verschiedenen Krankenhäuser weitergeleitet wurden. Foto: Michael Wunder