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Stadtrat Wallenfels beschloss die Schaffung eines Geoparks

von Michael Wunder Wallenfels: Bei der ersten Stadtratssitzung in diesem Jahr ging es vorwiegend um einen neu zu errichtenden Geopark, welcher die Attraktivität der Flößerstadt um ein weiteres Stück voranbringen soll. Der Geologe Dr. Harald Tragelehn, ein gebürtiger Wallenfelser, beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Maßnahme, welche als Fränkisch-Thüringer Geopark ausgewiesen wird und sechs Landkreise umfasst. Dr. Tragelehn, der auch bereits ein Gutachten erstellte, nannte gute Gründe für einen zentralen Gesteinsplatz mit Aufbereitung in Wallenfels. „Weltumspannend“ sei einer von drei Teilen der Gesteinsbildung im 19 Jahrhundert nach der Gegend benannt. Man habe mit deshalb mit der Variszischen Gesteinbildung ein Alleinstellungsmerkmal, auf welches man sich konzentrieren sollte, sagte der Experte. Als exzellenten Platz für die dekorativen Gesteine biete sich der Parkplatz südlich von Wallenfels an der B 173 an. Dort werde man, nach einer Umgestaltung der Flächen, die bereits akquirierten Blöcke aufstellen. Um das Gebiet dekorativ aufzuwerten wird sich auch der Gartenbauverein bei der Gestaltung einbringen, sagte der Referent. Den Schwerpunkt Erdgeschichte und Gebirgsbildung werden man am Silberberg in Form eines Geologischen Lehrpfads (Rundwanderweg) vornehmen. Dieses unter „Unesco“ laufende Projekt soll den Tourismus und der Wirtschaft dienen, aber gleichzeitig den Bürger Wissen über die naturwissenschaftlichen Grundlagen vermitteln. Auf den knapp fünf Kilometer langen Rundwanderweg mit dem Lamitztal als Ausgangspunkt sollen auch Übersichts- und Objekttafeln installiert werden. Als Kosten nannte der Geologe insgesamt 55.000 Euro, welche zu 50 Prozent durch das Programm „Ziel – 2 in Bayern“ und zu 33 Prozent von der Oberfrankenstiftung bezuschusst werden. Der Eigenanteil der Kommune, welcher nicht ausschließlich in Geldleistungen zu begleichen ist, beläuft sich auf ungefähr 9.000 Euro. Alle Fraktionen sprachen sich positiv für das Projekt aus, nachdem Bürgermeister Peter Hänel und Dr. Tragelehn die bisherigen Aktivitäten des Frankenwaldvereins in Sachen Ausweisung neuer Wanderwege lobten. Die örtlichen Frankenwaldvereine Wallenfels und Schnaid haben sich unter der Leitung von Jürgen Schlee bei den sieben in Wallenfels und den zwei in der Schnaid ausgewiesenen Wanderwege besonders hervorgetan, sagten alle Fraktionssprecher übereinstimmend. In einen weiteren Tagesordnungspunkt stelle man deshalb auch Mittel für Bänke und Wander- und Infotafeln zur Verfügung. Für dieses Paket „Optimierung der Wanderwege“ wurden 19.000 Euro veranschlagt, wovon der Naturpark Frankenwald die Hälfte der Kosten übernimmt. Angesprochen wurden auch die teilweise schlechten Zustände der Wege, verursacht durch Holzrückefahrzeuge. Hier sollte man mit dem Forstbetrieb und der Jagdgenossenschaft Kontakt aufnehmen. Eingangs informierte Bürgermeister Peter Hänel, dass die Abrechnung der Dachsanierung mit Fassadeninstandsetzung für den Kindergartenanbau mittlerweile durch das Büro Schöttner vorgelegt wurde. Das mit 78.000 Euro veranschlagte Projekt wurde mit etwas über 84.000 Euro abgerechnet. Die Kostenmehrung sei, so Peter Hänel, vorwiegend auf die umfangreiche Fassadensanierung zurückzuführen. In den Kosten sind auch 11.000 Euro für Lohnkosten der Stadtarbeiter beinhaltet. Im laufenden Betrieb habe die Kinderkrippe den Betrieb mit bisher sechs Kindern aufgenommen. Hierfür waren geringe Mittel für den Umbau notwenig, welche größtenteils durch das Programm des Freistaates beglichen werden, so Hänel. Darüber hinaus informierte er über eine kostengünstige Insertion in einer Tschechischen Zeitschrift, um dort nach dem Fall der Grenzen auch Werbung für die Flößerei zu machen. Herbert Schmidt sprach in der „Bürgersprechstunde“ das Halteverbot in der Jakob-Degen-Straße an. Entweder sollte die Stadt darauf drängen, dass die vorhandenen Beschilderungen eingehalten werden, oder die Schilder entfernen lassen. Bürgermeister Peter Hänel sah es trotz der neuen Umgehungsstraße und dem nachlassenden Verkehrs durch die Stadt als weiterhin notwendig an das Halteverbot aufrecht zu erhalten und will sich deshalb an die „Dauerparker“ wenden. Peter Hänel gab auch Auskunft zur Finanz- und Jahresprüfung 2006, welche unter der Leitung des Vorsitzenden Günther Blumenröther durchgeführt wurde. Dabei bescheinigte man der Verwaltung mit Kämmerer Josef Holzmann an der Spitze eine gute Haushaltsdisziplin. Sowohl im Vermögens- als auch im Verwaltungshaushalt waren nur geringe Abweichungen gegenüber den Plänen zu verzeichnen. Im Gesamthaushalt lag man nur um 200.000 Euro über den Ansatz von 4,9 Millionen Euro, sagte Hänel. Erfreut stellte er fest, dass sich die Personalkosten nach unten entwickelten. Die kostenrechnenden Einrichtungen haben unterschiedliche Ergebnisse gebracht, so musste bei der Abwasserentsorgung, trotz Gebührenerhöhung ein Defizit von 30.000 Euro registriert werden. Auch bei Freibad lag man mit über 70.000 Euro im Vergleich mit anderen Bädern noch recht gut. Starke Bemühungen waren seitens der Verwaltung notwendig, damit die Kasseneinnahmereste möglichst niedrig gehalten werden, sagte der Bürgermeister. Der Feststellungsbeschluss der Jahresrechnung, welche mit bereinigten Soll Einnahmen und Ausgaben mit 5.104.000 Euro abschloss, wurde einstimmig vom Stadtrat gefasst. Bürgermeister Peter Hänel setzte den Stadtrat über die Änderung der Öffnungszeiten des Rathauses in Kenntnis. Künftig wird das Rathaus nachmittags am Dienstag von 13 bis 16 und am Donnerstag von 13 bis 17.30 Uhr geöffnet sein. Montag und Mittwoch können Nachmittagstermine vereinbart werden, bat das Stadtoberhaupt um Verständnis. Zum Schluss der Sitzung lud Stadtrat Bernd Stöcker zum Schlachtfest der Dorfgemeinschaft Schnaid am 9. Februar ein. Gisela Neuner Leipold erinnerte an die geplante Mittagsbetreuung an der Schule, welche weiter forciert werden sollte.