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Öffentlicher Vortragsabend zum Thema navigierendes Implantieren
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Erstellt am Sonntag, 20. April 2008 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
Neukenroth/Nordhalben: Die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) bietet am kommenden Dienstag um 19 Uhr im Rebhan`s Hotel einen weiteren Vortrag zum sicheren Implantieren im 3D-Verfahren an. Als Referent konnte die GZFA wiederum den praxiserfahrenen Implantologen Dr. Holger Roschlau aus Nordhalben gewinnen. Dr. Holger Roschlau, der in Nordhalben eine Praxis in der dritten Generation leitet und viele moderne Behandlungsverfahren anwendet, führt seit sieben Jahren implantologische Behandlungen durch und arbeitet seit zwei Jahren mit dem 3D-Verfahren. Seit rund drei Jahren gibt es neben der herkömmlichen, auf zweidimensionalen Röntgenbildern basierenden Methode – diese wurde bereits Mitte der 60er Jahre eingeführt – die Möglichkeit der computerunterstützten 3D-Planung und Diagnostik. Das entscheidende ist dabei die Planung mit der Erstellung einer OP-Schablone mit Referenzmarkierungen, welche mit einer speziellen Software am Computer des Zahnarztes projiziert wird. Voraussetzung ist – anstelle der „normalen“ Röntgenaufnahme beim herkömmlichen Verfahren – eine dreidimensionale Computerschichtaufnahme (z.B. CT-Aufnahme) bei einem Radiologen. Die dabei gewonnenen digitalen Daten werden auf eine CD gespeichert und beim behandelnden Zahnarzt in dessen Computer eingelesen. Anhand des nunmehr vorliegenden dreidimensionalen Abbildes der Zahn- und Kieferverhältnisse kann der Zahnarzt den optimalen Sitz des Implantats planen.
Der entscheidende Vorteil:
Hier unterscheidet sich das 3D-Verfahren von seinem „Vorgänger“ für den Patienten entscheidend. Weil der Arzt ausführliche Angaben über den Knochenaufbau und seine Qualität sowie zum Verlauf der Nervenstränge (auch in der Tiefe) erfährt, kann auf ein Skalpell verzichtet werden. Da weder ein Schnitt gesetzt noch genäht werden muss, verläuft der Eingriff schnell und unblutig. Für den Patienten ergeben sich dadurch praktisch keine Schmerzen und Schwellungen. Der Zahnarzt führt nunmehr die 3D-Implantatplanung mit einer speziellen Software am Computer durch. Dabei legt er die Position der Implantate fest, bestimmt den Winkel und die Bohrtiefe der benötigten Öffnungen für die Titankörper. Anhand der Anatomie auf dem Bildschirm ist die Gefahr, dass Zahnwurzeln, Nachbarzähne, die Kieferhöhle oder Nerven bei der Implantation beschädigt werden, ausgeschlossen. Anhand der festgelegten Daten wird nunmehr in einem Fertigungslabor die Schablone erstellt. Nach dem Einbringen der Schablonen am Patienten nimmt der Zahnarzt anschließend die Bohrungen vor und setzt die Titankörper ein. Die Titanstifte heilen optimal im Kieferknochen ein und bieten dem aufgesetzten Zahnersatz funktionellen und festen Sitz.
Dr. Holger Roschlau steht im GZFA-Netzwerk für den Bereich Kronach/Hof als Implantologe, der das 3D-Verfahren praktiziert, zur Verfügung. Zu dem Vortrag – dessen Veranstaltungsort jeweils von der GZFA festgelegt wird – sind alle interessierten Bürger herzlich eingeladen. Beginn der rund einstündigen Power Point Vorführung mit anschließender Fragerunde ist um 19 Uhr im Hotel Rebhan in Stockheim-Neukenroth. Der Eintritt ist frei. mw
Dr. Holger Roschlau zeigte die in Schweden gefertigten Bohrschablonen, welche mit kleinen Halterungen auf dem Kiefer der Patienten fixiert werden, anschließend kann der Zahnarzt durch die vorgesehenen Hülsen den Bohrer ansetzen und die Titankörper einbringen. Foto: Michael Wunder
Mit der Fertigstellung der benötigten Kunststoff-Bohrschablonen ist die wesentliche Arbeit bereits gemacht. Anhand der mechanischen Führung kann der Zahnarzt die Implantatbohrungen vornehmen. Foto: Michael Wunder