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10 Jahre Gesprächskreis Pfelgende Angehörige
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Erstellt am Montag, 19. Mai 2008 02:00
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Geschrieben von Michael Wunder
Nordhalben: Am Wochenende des Dreifaltigkeitssonntags blickte der Gesprächskreis Pflegende Angehörige auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. Nach der Vorabendmesse mit Pfarrer Richard Reis kam man im Jugendheim zu einer gemütlichen Feierstunde zusammen. Der Pfarrer wies bereits in seiner Predigt auf die Liebe und Kraft hin, welche die pflegenden Angehörigen stetig aufbringen. Auch überbrachte er die Glückwünsche zum Jubiläum im Gottesdienst, welcher von den Mitgliedern des Arbeitskreises und den Mitarbeitern der Sozialstation Steinwiesen mitgestaltet wurde. Nach einer musikalischen Begrüßung durch das Ehepaar Neuwert konnte Mathilde Wunder die zahlreichen Gäste im Jugendheim begrüßen. Nach einem verlesenen Text von Hanne Niedner blickten die drei Initiatoren Ilse Dauer, Heidi Schmeißner und Mathilde Wunder gemeinsam auf das bisherige Wirken zurück. Wie sie sagten, habe alles mit einer Schulung zum Thema „Christsein mit Profil“ durch die KAB begonnen. Schnell sei man überein gekommen, dass die pflegenden Angehörigen mit ihren Sorgen und Problemen oft allein gelassen würden und deshalb Hilfe bräuchten. Mit Pfarrer Hans Martin an der Seite – der sich von der Idee sehr angetan zeigte – und der Leiterin der Sozialstation Steinwiesen Brigitte Wunder begann man den Aufbau des Gesprächskreises. Seitdem finden monatlich Treffen von rund 20 Frauen und Männern, die ihre Eltern, Schwiegereltern, Ehepartner oder behinderten Kinder betreuen, statt. Dabei wird jedes Mal ein bestimmtes Thema, welches vorher abgesprochen ist, in der Gruppe behandelt. Bei diesen Treffen, wo bei Bedarf auch Einzelgespräche stattfinden, gönnen sich die pflegenden Angehörigen eine kleine Auszeit von den häuslichen Pflichten und können wieder Kraft für die nächsten Wochen tanken. Wie die drei Leiterinnen betonten, sei es auch wichtig, dass man mit den
Sorgen und Ängsten nicht alleine sei und merke, dass auch bei den anderen Probleme und Konflikte durchgestanden werden müssen und gemeinsame Wege für die Zukunft gefunden werden. Es sei auch während des vergangenen Jahrzehnts immer wieder gelungen die Zusammenkünfte mit externen Referenten zu bereichern. Besichtigungstouren, gesellschaftliche Zusammenkünfte und das Einbringen in verschiedenen Bereichen der Kirche gehören ebenso zum Programm der Frauen und Männer. Die drei leitenden Frauen dankten zum Schluss ihrer Ausführungen allen für die gewährte Unterstützung, besonders hoben sie dabei die beiden Pfarrer Hans Martin und Richard Reis sowie den Gemeindereferenten Bernd Sorgenfrei hervor. Ein herzliches Vergelt`s Gott richtete auch die Leiterin der Sozialstation Brigitte Wunder an die Anwesenden. Der Diözesanverantwortliche der Arbeitskreis Arbeit Alois Hummel aus Forchheim sprach anerkennende Worte für die vielen Aktivitäten und Werke der christlichen Nächstenliebe. Auch informierte er über die Änderungen der Pflegestufen zum 1. Juli, verbunden sei damit auch der Anspruch auf eine bis zu vierwöchigen „Auszeit“. Von einer „Rundumversorgung“ für Seele, Körper und Geist sprach Pfarrgemeinderatsvorsitzender Peter Wunder. Wie er weiter sagte, seien die pflegenden Angehörigen schon fast „Vollprofis“ in Sachen Krankenpflege und Seelsorge. Das Durchhaltevermögen bezeichnete Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei als größtes Plus am Gesprächskreis. Viele haben sich bereits mit derartigen Gedanken vertraut gemacht. Die Umsetzung und eine länger anhaltende gut funktionierende Pflege scheiterte andernorts meist am Faktor Zeit, so Sorgenfrei. Bürgermeister Josef Daum sagte, dass vieles im Stillen geschehe und vieles auch als Selbstverständlichkeit angesehen werde. Dem sei aber nicht so, deshalb müsse man immer wieder auf das gute Miteinander hinweisen. Speziell ging der Bürgermeister auch auf die mittlerweile erfolgte Ausbildung von Frauen für das Projekt „Betreutes Wohnen zu Hause“ ein. Man habe damit die Voraussetzungen geschaffen, um speziell den älteren Mitmenschen ein möglichst langes Leben im Kreise der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. mw
Die drei Frauen der KAB Ilse Dauer, Mathilde Wunder und Heidi Schmeißner (v.l.) haben vor zehn Jahren den Gesprächskreis Pflegende Angehörige ins Leben gerufen und bis heute mit Leben und Themen erfüllt. Foto: Michael Wunder