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Die Zukunft der Praxis Dr. Peter in Wallenfels ist ungewiss

von Michael Wunder Wallenfels: Einige dutzend Patienten und Bürger der Stadt Wallenfels zeigten sich heute Vormittag solidarisch mit ihren Dr. Heinrich Peter und protestierten gegen die Schließung seiner Arztpraxis. Der praktische Arzt muss morgen, nach zwanzigjähriger Tätigkeit in der Flößerstadt, seine Praxis für Kassenpatienten schließen, bzw. erhält nach Erreichen der Altersgrenze kein Honorar mehr für getätigte Leistungen an Kassenpatienten. Dr. Peter, der sich nach eigenen Angaben seit drei Jahren um einen Nachfolger für seine Praxis bemüht, hätte zumindest bis zum Jahresende gerne weitergemacht. Aus seiner Sicht sei die allgemeine medizinische Versorgung in Wallenfels ab der Schließung seiner Praxis nicht mehr gewährleistet. Er fühle sich von der Politik total in Stich gelassen, speziell bemängelte er auch die fehlende Unterstützung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung in München. Diese vertritt bis jetzt die Meinung, dass eine Unterversorgung der Region nicht zutrifft. Ziel müsse es sein, dass die Altersgrenze aufgehoben wird und jeder Arzt selbst entscheidet, wann er aufhören will, so Dr. Peter. Er zumindest hätte gerne weitergearbeitet, mindestens jedoch solange bis ein seriöser Nachfolger gefunden wäre. Ab morgen ist die Praxis in Wallenfels vorübergehend geschlossen. Mit der Protestaktion wolle man die beteiligten Stellen in München wachrütteln, um zumindest eine Entscheidung noch in dieser Woche zu erreichen. Er habe mittlerweile auch einen Anwalt eingeschaltet, um eine schnelle gerichtliche Entscheidung für eine „Sondergenehmigung“ zu erwirken. Dr. Peter betonte, dass dies jedoch kein Wallenfels spezifisches Problem sei, sondern auch andere Gemeinden, in Steinwiesen stehe im nächsten Jahr eine ähnliche Situation an, damit zu kämpfen hätten. Er sieht in der Fortführung der Praxis an einen lukrativen Standort auch finanziell gute Möglichkeiten für einen Nachfolger, zumal sein weiterer Arztkollege in Wallenfels vor dem finanziellen Ruin steht. Bürgermeister Peter Hänel, der die Sache auch in einem Fernsehinterview versachlichte, sagte, dass man auch seitens der Stadt Hilfe angeboten habe. „Wir wären bereit eine Betrag bis zu 100.000 Euro für die Sanierung der Praxisräume aus dem Stadtsäckel zu investieren“, sagte das Stadtoberhaupt. Trotz dieser Voraussetzungen habe keiner der 23 möglichen Interessenten das Angebot angenommen. Auch eine bundesweite Insertion habe lediglich zwei Bewerber gebracht, welche sich jedoch wiederum anders entschieden haben. Dass die Patienten hinter ihren Dr. Peter stehen, bewies bereits vor der Protestaktion das vollbesetzte Wartezimmer wo man mit Plakaten auf die unbefriedigende Lage aufmerksam machte. Hier lobten die vorwiegend älteren Patienten Dr. Peter, der rund um die Uhr für sie da war. Auch wurde dem Allgemeinarzt eine ordentliche Arbeit durch die wartenden Patienten bescheinigt. Eine andere Patientin sah auch die Arbeitsplätze beim Arzt und in der Apotheke gefährdet. Sie wies auch auf die schlechten Busverbindungen zu Ärzten in der Kreisstadt hin, was gerade für ältere Menschen ein Problem darstelle. Mit Tränen in den Augen, sagte schließlich ein älterer Mensch: Die großen Politiker, allen voran Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt gehören „hingerichtet“.


Bereits vor der geplanten Demonstration ließen meist ältere Patienten ihren Unmut über die Schließung der Arztpraxis in Wort und Schrift verlauten. Foto: Michael Wunder


Mit Transparenten zog man von der Sparkasse zur Praxis des Allgemeinarztes Dr. Heinrich Peter, um gegen die morgige Schließung der Praxis zu demonstrieren. Foto: Michael Wunder