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Gemeinde Tschirn strebt baldmöglichst DSL an

Tschirn: In seiner jüngsten Sitzung, welche nur drei öffentliche Tagesordnungspunkte enthielt, befasste sich der Gemeinderat Tschirn erneut mit der DSL Versorgung. Dieses, in der vorangegangenen Sitzung heftig diskutierte Thema fand nach einer sachlichen Auseinandersetzung schließlich die große Mehrheit der Räte. Allein Gemeinderat Stefan Hofmann, welcher in der vorhergegangenen Sitzung von einer „Zweiklassengesellschaft“ sprach, konnte sich nicht für die kleine, kostengünstigere Lösung durchringen. Zuvor stellte Bürgermeister Peter Klinger nochmals die beiden von der Telekom vorgeschlagenen Möglichkeiten (wir berichteten bereits ausführlich) vor. Demnach könne man bei einer Eigenbeteiligung von 11.000 Euro DSL 6000 für rund zwei Drittel und mindestens DSL 3000 für den Rest der Haushalte erhalten. Für die „Optimallösung“, welche allen Bürgern den schnelleren DSL 6000 Anschluss bietet, sei die Verlegung eines Glasfaserkabels im Ortsbereich notwendig und koste der Gemeinde letztendlich 30.000 Euro. Der Bürgermeister führte weiter aus, dass bei beiden vorgeschlagenen Maßnahmen der Großteil der Kosten von der Telekom getragen wird und die Gemeinde nur eine „Deckungslücke“ fülle. Günter Böhnlein sagte, dass man hier das finanziell Machbare vor dem Wünschenswerten stellen muss. Die Vorteile für die Nutzer seien bei der „kleinen Lösung“ enorm und die „Lebensqualität“ könne mit vertretbaren Mitteln erhöht werden. Seine Forderung aus der letzten Sitzung nach schnellem Handeln wiederholte Zweiter Bürgermeister Josef Rosenbaum. Er sprach sich bereits vor einigen Wochen für diese Lösung aus, welche er als „Schnäppchen“ bezeichnete. Nach dieser Entscheidung können die Tschirner Bürger nunmehr im ersten Halbjahr des nächsten Jahres mit der Durchführung der notwendigen Maßnahmen rechnen. Wegen der Bestellung eines Jugendbeauftragten will man sich zunächst mit der Jugend beraten. Sowohl der in der vergangenen Wahlperiode tätige Jugendbeauftragte Christian Alber als auch weitere Räte sahen keine Notwendigkeit eines Jugendbeauftragten für die Gemeindegröße. Christian Alber sagte, dass bei 550 Einwohner alle in Vereine und Verbände eingebunden seien und auch die Gemeinderäte bzw. der Bürgermeister als Ansprechpartner für alle da sind. Roland Hofmann sah im Jugendbeauftragten eine „ausbaufähige Initiative“, deshalb schlug er auch das Gespräch mit dem Nachwuchs vor. „Friede“ kehrte schließlich auch wieder zwischen Bürgermeister Peter Klinger und Gemeinderat Peter Hofmann, die sich in der letzten Sitzung in die „Quere“ gekommen sind, ein. Wie erst jetzt zu erfahren war, zielten die heftigen Vorwürfe von Peter Hofmann auf die Aufwandsentschädigung des Bürgermeisters. Der Bürgermeister verwies auf ein Schreiben des Landratsamtes, welches den Vorgang als „rechtens“ ansah. Weiterhin sagte der Bürgermeister, dass die Entschädigung des Bürgermeisters kein Geheimnis sei, aber nicht einzelnen Gemeinderäten obliegt diese bekannt zu geben. Er verlas auch ein Schreiben des Arbeitgebers von Peter Hofmann, welcher die Vorwürfe bedauerte und die Unannehmlichkeiten entschuldigte. Um weiteren Ärger aus dem Weg zu schaffen und dieses Thema endgültig zu beenden, gab der Bürgermeister auch seine Aufwandsentschädigung von 1.700 Euro (Brutto) öffentlich bekannt. Eine Anfrage bezüglich einer Gewerbeansiedlung von Peter Hofmann entfachte eine weitere Diskussion. Wie er sagte, sei es für ihn nicht nachvollziehbar, wenn die Gemeinde binnen eines halben Jahres keine Bemühungen zeigt und nicht den Kontakt zu möglichen Investoren sucht. Der Bürgermeister entgegnete, dass es Gemeinderatsbeschlüsse bezüglich der noch vorhandenen Gewerbeflächen gibt, er jedoch den Flächenbedarf bis zur nächsten Sitzung ermittelt. mw