Schlagzeilen:Schulsanierung wird hoch gefördert
Oberes Rodachtal: Mit drei weiteren Workshops machte unter Einbeziehung der Bevölkerung das Interkommunale Städteentwicklungskonzept einen weiteren Schritt nach vorne. Wie der zuständige Planer Dr. Dipl. Ing. Lars Bölling in den drei Gemeinden Steinwiesen, Nordhalben und Wallenfels ausführte, werde man noch vor der Sommerpause das Projekt fertig stellen und präsentieren. Der jüngste Workshop war in den drei Kommunen von zahlreichen Informationen seitens des beauftragten Büros UmbauStadt Weimar, sowie von Ideenkreis Schleedorf durch Herrn Karlo Hujber geprägt. Mit 38 Besuchern in Steinwiesen und ebenso vielen in Nordhalben sowie 30 Teilnehmern in Wallenfels lag man allerdings hinter den Erwartungen. Steinwiesen: In Steinwiesen wies der Planer Dr. Bölling zunächst auf die notwendige Mitarbeit der Menschen vor Ort hin, welche für derartige Projekte unterlässlich seien. Wie er weiter sagte, könne man mit dem Abschluss des Handlungskonzepts nur einen „Zwischenstand“ erreichen und damit versuchen bei den Fördermittelgebern für die Projekte einen möglichst hohen Zuschuss zu bekommen. Dem Handlungskonzept müsse unbedingt die Umsetzung von Maßnahmen folgen, damit für Bevölkerung was Sichtbares zum Vorschein kommt. Er stellte mit der Aufwertung der Ortskerne, einer generationengerechten Region, dem Themenbereich Freizeit und Tourismus, der Energieregion und dem Leerstand von Brachen die fünf Leitthemen vor, welche alle drei Gemeinden betreffen. Mit entsprechenden Animationen legte er die Vorstellungen seines Planungsbüros dar. Unter Einbeziehung des Themas Wasser müsse eine Strategie erarbeitet werden, um die historischen Orte weiter zu bereichern, so Bölling. Ein zentrales Thema sei in Steinwiesen auch die Umnutzung der alten Turnhalle. In Sachen Holz-Energie-Region biete gerade die interkommunale Zusammenarbeit beste Möglichkeiten um unabhängiger von Erdöl und Erdgas zu werden. Dabei solle man mit öffentlichen Gebäuden eine Vorreiterrolle einnehmen und den privaten Hausbesitzern attraktive Angebote unterbreiten. Der Tourismusexperte Karlo Hujber stellte seine bisher erarbeiteten Punkte, welcher einer umfangreichen Analyse vorausgegangen sei, vor. An vorhandenen Potentialen sah er dabei als zentrale Zielgruppe die Kinder und Familien an, wo versucht werden müsse durch attraktive Angebote die Verweildauer zu erhöhen. Auch wenn die drei Gemeinden in Sachen Tourismus unterschiedliche Schwerpunkte setzten, müsse eine gemeinsame Strategie verfolgt werden, so Hujber. Bürgermeister Gerhard Wunder verwies auf die Visionen welche zum „Querdenken“ anregen. Das städtebauliche Entwicklungskonzept könne nur eine „Grundlage“ sein, vor der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen müssen noch einige Hürden bei Behörden genommen werden und die Diskussion in der Bevölkerung geführt werden. Die erneute Umfrage der mittlerweile auf elf Punkten festgelegten Liste brachte folgendes Ergebnis: Als erstes möchten die Bürger die „Neue Mitte“ gestaltet wissen, der die Umgestaltung der Kronacher und Nordhalbener Straße folgen soll, anschließend solle die Rad- und Wanderpromenade „Altes Gleis“ zwischen Bahnhof und Aparthotel verwirklicht werden. Nordhalben In Nordhalben sagte Bölling eingangs, dass sich die fünf erarbeiteten Leitthemen (siehe oben) in allen drei Gemeinden wieder finden. Hier sei man, auch wegen des erfolgreichen Abschneidens für Zuschüsse bei der energetischen Sanierung der Schule schon weit fortgeschritten. Die Aufenthaltsqualität in der „Neuen Mitte“ müsse unter Einbindung des Kriegerdenkmals gestärkt werden. Der Planer sah in der Umsetzung dieser Maßnahme eine gute Möglichkeit ein „Signal“ zu setzen. Auch stellte er die mögliche Umgestaltung des Dreschhallenplatzes und der Amlichstraße vor, welche bereits vor Jahren im Gespräch waren. Dort könnte, wie in den anderen Gemeinden des Oberen Rodachtals, ein „Rodachtalplatz“ entstehen. Einen weiteren Schwerpunkt müsse man aufgrund der Altersstruktur der Bürger auf ein seniorengerechtes Wohnen legen. Eine kurze Diskussion entfachte schließlich die Standortfrage des geplanten Heizwerkes für die Schule und deren Umgebung. Hier sollte man nochmals wegen Alternativstandorte Ausschau halten, um den Platz als „Parkplatz“ nutzen zu können. Karlo Hujber sprach von einer strategischen Weichenstellung mit langfristiger Ausrichtung. Man müsse Mut zu Neuen haben und dies mit Alten verbinden. Er könne er sich durchaus „Spitzen- Suiten“ am „Südhang“ vorstellen, welche den historischen Ort anschaulicher präsentieren würden. Oberstes Ziel im touristischen Bereich sei, der neuen Losung „Spitzenort am Grünen Band“ gerecht zu werden. Erfreut zeigte sich Bürgermeister Josef Daum über die Aufnahme in ein Förderprogramm, wonach man für die energetische Sanierung des Schulgebäudes 87,5 Prozent Zuschüsse bekommt. Auch die bisherigen Rückmeldungen für das Nahwärmenetz in diesem Bereich seien erfolgsversprechend, so Daum. Die Umfrage brachte auch in Nordhalben absolute Priorität für die „Neue Mitte“, welcher wie in Steinwiesen die „Hauptdurchfahrtsstraße“ folgen soll. An dritter Stelle landete die Heizanlage mit Nahwärmenetz. Wallenfels: Dr. Lars Bölling sagte den Wallenfels Bürgern, dass es jetzt primär an die Umsetzung der Projekte geht. Durch die Umgehungsstraße sei in Wallenfels eine Verkehrsberuhigung eingetreten, es gelte nunmehr die Hauptstraße wohnlicher zu gestalten und in der „Neuen Mitte“ eine bessere Atmosphäre herzustellen. Speziell am alten Marktplatz gebe es wichtige Bereiche, welche umgestaltet werden müssen. Damit könne auch der Blick „geöffnet“ werden, so Bölling. Von einer „Top Auslastungsquote“ mit der Flößerei, sprach Karlo Hujber vom Ideenkreis. Der damit verbundene Tagestourismus habe auch eine bedeutende Fernwirkung. Nach der Pflicht müsse in vielen Bereichen nunmehr die Kür folgen, indem man das „sanfte Tourismusangebot“ weiter ausbaut. Bisher konnte über das Projekt einiges „Wachgerüttelt“ werden, nunmehr müsse der gesamten Region Oberes Rodachtal ein „Kick“ gegeben werden, wovon alle profitieren würden, so Hujber. Bürgermeister Peter Hänel verwies auf die Arbeitskreise, welche nach Abschluss des Handlungskonzepts im Sommer ihre Arbeit wieder verstärkt voranbringen wollen. Er lud bereits zur Abschlussveranstaltung ein, welche am 8. Juli um 19.30 Uhr im Kulturzentrum in Wallenfels stattfindet. Der Bürgermeister kritisierte das Konjunkturpaket II, welches, nur für Aufregung, Arbeit und Ärger gesorgt habe. Erfreut zeigte er sich hingegen, dass im Zuge des Projekts die beiden Kommunen Nordhalben und Wallenfels offiziell ins Programm Stadtumbau West aufgenommen wurden. Auf örtlicher Ebene lege man weiterhin große Anstrengungen in die Sanierung der Schule, welche durch die Neuaufnahme als Baudenkmal nicht einfacher geworden sei, so Hänel. Auch in Wallenfels möchten die Bürger zu erst die „Neue Mitte“ verwirklicht haben. Der solle dann aber nicht, wie in Steinwiesen und Nordhalben, unmittelbar die Umgestaltung der Hauptdurchfahrtsstaße folgen. Die Wallenfelser Bürger sähen es nach der Umfrage lieber, wenn dazwischen das Schmidtbankgebäude zu einem „Gesundheitszentrum“ umfunktioniert werden würde. mw
Der Tourismusexperte Karlo Hujber (Mitte) stelle sich wie Stadtplaner Dr. Dipl. Ing. Lars Bölling (rechts) und Bürgermeister Peter Hänel den Fragen der Besucher beim Workshop in Wallenfels. Foto: Michael Wunder |