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Der ehemalige Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein sprach in Steinbach/W

Steinbach/W: „Die Milliarde ist Volkstümlich geworden“, deshalb musste man mit einer Grundgesetzänderung auf die „Schuldenbremse“ drücken: Dies brachte Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein bei einer gemeinsamen Wahlveranstaltung der Rennsteigregion in Steinbach am Wald zum Ausdruck.

Bei all den notwendigen Investitionen dürfe man die hohe Verschuldung und damit die Last an die jüngere Generation nicht vergessen; wichtigstes Gebot für die Christlich Soziale Union sei deshalb die Begrenzung der Schulden. Der Gast aus Mittelfranken ging in seiner über einstündigen Rede im Festzelt am Rennsteig vorwiegend auf die Vergangenheit ein und bat immer wieder um Verständnis, wenn es derzeit in der gesamten Republik nicht so läuft wie gewünscht. Die Ursachen für die, wie er sagte, schlimmste und tiefste Krise seit der Weltwirtschaftskrise seien unterschiedlichster Herkunft. Dank der richtigen Gegenmaßnahmen durch die Bundeskanzlerin mit ihrer Regierungsmannschaft, sei man mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Trotz äußerster Sparmaßnahmen sei es notwendig und richtig gewesen die Konjunkturprogramme aufzulegen und mit entsprechenden Regelungen einzugreifen. Die FDP, mit welcher man nach der Bundestagswahl eine Regierungskoalition eingehen will, sei mit ihrer These „Der Markt regelt alles“ auf dem Irrweg. Die Zeichen für einen Wechsel von der großen Koalition zur FDP stünden gut, damit die soziale Marktwirtschaft nicht gefährdet werde, dürfe man dabei aber die FDP nicht zu stark werden lassen, sagte der ehemalige Ministerpräsident. Er persönlich habe in seiner langen Zeit als Berufspolitiker es gelernt auch mit Niederlagen umzugehen. Er werde, auch wenn er „nicht mehr ganz oben steht“, für die Ziele der CSU eintreten, sagte der jetzige Landtagsabgeordnete unter dem Beifall der Besucher. Dabei gehe es auch darum, dem neuen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, dem hinter der Kanzlerin beliebtesten Politiker, starken Rückenwind zu geben. Der Oberfranke habe in seiner noch recht kurzen Amtszeit „Maßstäbe“ in vielen Bereichen gesetzt und zeichne sich vor allem mit seinem sparsamen Wirtschaften aus. Die jüngsten Kritiken wegen der Ausarbeitung von Gesetzen kommen aus den Reihen der SPD und seien reine Wahltaktik und totaler Schwachsinn. Man sollte sich der eigentlichen Probleme des Landes annehmen, sagte Beckstein. Dazu gehöre sicher auch nicht die „Dienstwagengeschichte“ von Ulla Schmidt, letztendlich hätte er sich jedoch mehr Anstand und Respekt als fortlaufende Lügen von der Gesundheitsministerin gewünscht. Damit man im harten Wettbewerb mit den Nachbarländern bestehen könne, müsse man sich künftig verstärkt um eine bessere Ausbildung kümmern. Um Exportweltmeister zu bleiben ist es unabdingbar, dass die Qualität der Produkte besser ist als bei der „Konkurrenz“, zumal man bei uns wesentlich höhere Löhne zahlt. Dabei seien die Praktiker nicht weniger gefragt, als die Theoretiker, so Beckstein. Er vertrete als Abgeordneter einer Großstadt auch die Meinung, dass gleiche Lebensbedingungen im gesamten Land zu schaffen seien und deshalb die „Peripherie“ mit einer guten Infrastruktur versorgt werden müsse. Neben einer guten Verkehrsanbindung gehören heutzutage auch schnelle Internetzugänge dazu. Mit Leidenschaft vertrat der Ex- Ministerpräsident auch sein ehemaliges Spezialgebiet, die Innere Sicherheit. Hier müsse man hart gegen illegale Waffen und Kriminalität vorgehen, gleichzeitig die Schützenvereine, welche eine gute Sport- und Freizeitmöglichkeit böten, unterstützen. Bayern habe bei der Inneren Sicherheit Maßstäbe gesetzt und systematische Systeme wie etwa die „Schleier-Fahndung“ zu Modellen für ganz Europa entwickelt. Ein großes Anliegen sei der CSU auch der Mittelstand, welcher mit dem örtlichen Abgeordneten Hans Michelbach auch den „Mittelstandspapst“ in seinen Reihen habe. Michelbach könne in Berlin großen Einfluss nehmen und habe aufgrund seiner Verdienste das Direktmandat verdient, sagte Beckstein im Hinblick auf die Bundestagwahl. Hans Michelbach appellierte eingangs an die Besucher die gewichteten Interessen der gesamten Region zu vertreten. Er weise seit 15 Jahren als Abgeordneter, davon acht Jahre im hiesigen Raum, auf die notwendige Unterstützung des ländlichen Raumes hin. Allein in den vergangenen zwei Jahren seien 30 Millionen Wirtschaftsförderung den Landkreis Kronach geflossen, sagte Michelbach. Im Bezug auf den Rennsteig freue er sich, dass in wenigen Tagen der Spatenstich des Radwegs zwischen Steinbach und Tettau vorgenommen werden könne. Begrüßt wurden die Gäste durch Kreisrat Reinhold Heinlein, welcher auch durchs Programm führte. Neben dem Musikverein Steinbach/Wald und dem St. Georgs- Sängern aus Marienroth war auch der Bergmannsunterstützungsverein Reichenbach in Uniform zur Festveranstaltung erschienen. Bürgermeister Klaus Löffler dankte am Ende der Veranstaltung vor allem Dr. Beckstein für seinen nimmermüden Einsatz für die Region als Ministerpräsident. „Sie haben der Region ein neues Gesicht gegeben“ und viele Projekte in Steinbach, aber auch in Teuschnitz und Tschirn mit insgesamt mehr als vier Millionen Euro unterstützt, sagte der Bürgermeister. mw

2009 - CSU Rennsteig I (26.08.09)

Bürgermeister Klaus Löffler dankte dem ehemaligen Ministerpräsidenten Günter Beckstein (2.v.l.) mit einen Frankenwaldbrot. Durch seinen Einsatz habe er auch für eine Verbesserung der Finanzausstattung der Kommunen gesorgt, so Löffler. Mit im Bild MdB Hans Michelbach, Bürgermeister Peter Klinger und Moderator Reinhold Heinlein. Foto: Michael Wunder

2009 - CSU Rennsteig III (26.08.09)

Mitglieder des Bergmannunterstützungsvereins aus Reichenbach begrüßten Dr. Günther Beckstein. Foto: Michael Wunder

 2009 - CSU Rennsteig V (26.08.09) 2009 - CSU Rennsteig IV (26.08.09)

Zwei alte Bekannte trafen sich im Festzelt. Foto: Michael Wunder