Schlagzeilen:Die FC Tischtenniser sind das Aushängeschild im Landkreis
Nordhalben: Die Sparte Tischtennis, die erfolgreichste Abteilung des FC Nordhalben und seit vielen Jahrzehnten das Aushängeschild des gesamten Landkreises feierte sein 60- jähriges Gründungsfest. Bei einem Ehrungsabend, dem eine Reihe freundschaftlich, sportliche Wettkämpfe während der vergangenen Woche vorausgingen, wurden auch vier Gründungsmitglieder und Reiner Kürschner als der erfolgreichste „Sportler aller Zeiten“ ausgezeichnet. Wie FC Vorsitzender Helmut Hellgoth eingangs des Ehrungsabends im „Haus des Gastes“ sagte, feiert die Tischtennisabteilung ihr Jubiläum aufgrund ihrer Bedeutung und des bisher Erreichten unabhängig vom Gesamtverein. Die Tischtennisabteilung ist älter als der FC Nordhalben, welcher in zwei Jahren sein 60- jähriges Jubiläumsfest begeht, dann stehen auch weitere Ehrungen der Tischtennisabteilung an. Hellgoth, der später auch die Geschichte der Abteilung kurz Revue passieren lies, lobte die vorbildliche Kameradschaft und das gute Image, welches sich die Tischtennissportler erworben haben. Mit Frank Stumpf (bisher 18 Jahre) habe man nach dem unvergessenen Johann Hader (42 Jahre) erst den zweiten Abteilungsleiter, was auch die Kontinuität der Abteilung TT widerspiegle. In seinen kurzen Rückblick lies Helmut Hellgoth die Highlights der vergangenen sechs Jahrzehnte, welche er als äußerst bewegt bezeichnete, Revue passieren. 1949 gründete der langjährige Abteilungsleiter Johann Hader zusammen mit Anton Zipfel, Ludwig Wunder, Thomas Schuberth, Andreas Hellgoth und Hans Kübrich in der Gaststätte „Weißes Lamm“ die TT-Abteilung. Nach bescheidenen Anfängen auf selbstgebauten Tischen und einer begrenzten Anzahl von Bällen – meist stand nur einer der leichten im Inneren hohlen Spielbälle zur Verfügung – entwickelte sich eine stolze Abteilung. Heute sei die Tischtennisabteilung das sportliche Aushängeschild der Klöppelgemeinde, welche auch den Namen Tischtennisgemeinde verdient hätte, so der Vorsitzende. Nach der Integration in den 1951 gegründeten FC Nordhalben wurden bereits im Jahr 1954, zur 800 Jahrfeier der Gemeinde, die ersten größeren Turniere veranstaltet. Erste Erfolge, vor allem im Jugendbereich stellten sich ein und in den 50er Jahren stellte man in regelmäßigen Abständen die Kreismeister. Im Jahr 66/67 sei man erstmals in die Landesliga aufgestiegen und konnte große und bekannte Städte wie Weiden, Würzburg und Regensburg besiegen. Günter Simon, der sich um die Jugendarbeit große Verdienste erwarb, gehörte in dieser Zeit zu den „Top 10“ in Oberfranken. Wenig später wurde Simon in die Oberfrankenauswahl berufen. 1973 machte erstmals Reiner Kürschner auf sich aufmerksam und wurde überraschend Oberfränkischer Jugendmeister und bereits drei Jahre später Bezirksmeister im Herren-Einzel. Unvergessen und gleichzeitig Höhepunkte in der Vereinsgeschichte zu diesem Zeitpunkt waren die Besuche von Europameister Milan Orlowski aus der damaligen Tschechoslowakei, der in Schaukämpfen in der „Neuen Welt“ sein hervorragendes Können zeigte. Helmut Hellgoth verwies auf die im Jahr 1986 in Leben gerufene Freundschaft zum europäischen Spitzenverein Statisztika/Vizmüvek Budapest. Mit der Rückkehr von Reiner Kürschner und Thomas Wunder, beide hatten einige Jahre in höherklassigen Mannschaften gespielt, begann Anfang der 90er Jahre eine neue Erfolgsserie. Über die Oberfrankenliga stieg die erste Herrenmannschaft in die Landesliga auf. Für Furore sorgte in der Spielzeit 96/97 auch die Mädchenmannschaft, welche sich die Meisterschaft in der Oberfrankenliga sicherte und Bayerischer Pokalsieger wurde. Reiner Kürschner konnte 1998 mit dem Gewinn der Deutschen Seniorenmeisterschaft seinen bisher größten Einzelerfolg feiern. Dem sich der größte Mannschaftserfolg im Jahr 2002 anschloss, als man im 4er Team Deutscher Pokal Vizemeister wurde. Das der nie erwartete Durchmarsch der Oberliga und der Aufstieg in die Regionalliga, der dritthöchsten Deutschen Klasse überhaupt mit den vorhandenen Spielern und finanziellen Mitteln gelang, grenzte an eine weitere Sensation. Über die Oberliga kehrte man jedoch schnell in die Bayernliga zurück, wo man sich in den vergangenen Jahren etablierte. Helmut Hellgoth erinnerte in seinen Rückblick, wo immer wieder auf die Namen der „Motoren“ Johann Hader, Günter Simon und Reiner Kürschner verwiesen wurde, auch auf das ausgetragene Europameisterschaft Qualifikationsspiel Länderspiel vor begeisterten 1000 Zuschauern in der Nordwaldhalle. Der Vorsitzende verwies auch auf die zum Jubiläum herausgegebene Chronik, wo die Erfolge der TT- Abteilung verewigt sind (wir berichteten). Mit Thomas Schuberth, Andreas Hellgoth, Hans Kübrich und Ludwig Wunder konnte er schließlich vier Gründungsmitglieder mit Urkunde und Erinnerungstafel auszeichnen. Für besondere Verdienste um den Verein wurde schließlich Reiner Kürschner ausgezeichnet, der neben den sportlichen Erfolgen auch verschiedenen Führungsaufgaben übernommen hat. Auch Bürgermeister Josef Daum dankte dem „erfolgreichsten Sportler aller Zeiten aus Nordhalben“ mit einem Erinnerungsgeschenk seitens der Marktgemeinde. Wie der Bürgermeister sagte, habe der Sportbotschafter der Marktgemeinde eine unglaubliche Titelsammlung und sei auf vielen Siegerlisten von der Bezirks- bis zur Bundesebene vertreten. Der Bürgermeister dankte allen, welche sich in sechs Jahrzehnten für um den Tischtennissport verdient gemacht und „Sporthalben“ überregional bekannt gemacht haben. Kreisvorsitzender Edgar Kraus hob neben den sportlichen Erfolgen, welche einmalig im Landkreis und darüber hinaus sind, die optimalen Bedingungen in der Nordwaldhalle hervor. Große Turniere habe man seit jeher in Nordhalben ausgetragen, früher allerdings unter schwierigen Bedingungen im Saal der „Neuen Welt“. Auf die Funktionäre des FC Nordhalben sei jederzeit verlass gewesen, was man auch bei der Ausrichtung von Kreisveranstaltungen an anderen Orten bewiesen wurde, sagte Kraus. BLSV Kreisvorsitzender Karl H. Fick gratulierte im Namen des Dachverbandes den sportlichen Leistungsträger. Er ging aber auch auf die Statistik des Fußballclubs ein, der zu etwa 60 Prozent aus Tischtennissportlern bestehe. Der Ehrungsabend wurde musikalisch von Paul Schreiner mitgestaltet. mw Den vier Gründungsmitgliedern (vorne v.l.) Thomas Schuberth, Ludwig Wunder, Andreas Hellgoth und Hans Kübrich) gratulierten (v.l.) 2. Vorsitzende Anita Beetz, Vorsitzender Helmut Hellgoth, Kassier Reiner Kürschner, BLSV Kreisvorsitzender Karl H. Fick, TT- Kreisvorsitzender Edgar Kraus, Ehrenvorsitzender Manfred Döhler und Bürgermeister Josef Daum. Foto: Michael Wunder |