Schlagzeilen:Die Schützengesellschaft Wallenfels stellte sogar Olympiateilnehmer
Wallenfels: Die Schützengesellschaft 1860 Wallenfels hat der Tradition den verdienten Stellenwert zukommen lassen und sich über 150 Jahre dieser Herausforderung gestellt. Beim Festkommers mit einem umfangreichen Blick in die Vereinschronik und der Auszeichnung einer ganzen Reihe von verdienten und langjährigen Mitgliedern erinnerte man an die vergangenen eineinhalb Jahrhunderte. Die Festveranstaltung im Kulturzentrum wurde vom Musikverein Wallenfels und vom Gesangverein „Cäcilia“ mitgestaltet. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Josef Maier, führte Reinhard Müller Gei durchs vierstündige Programm. Hier erinnerte der Schirmherr, Landrat Oswald Marr zunächst an die schweren Anfangszeiten, wobei durch einen großartigen Einsatz vieler der schöne Schießsport ermöglicht wurde. In der Chronik, welche von Hilmar Schramm mit seinen Helfern großartig aufgearbeitet und anschließend vorgestellt wurde, sei dies alles festgehalten, so der Landrat. Weiterhin erwähnte der Landrat die hervorragende Leitung des Vorsitzenden Josef Maier, welcher zusammen mit dem Festausschuss unter der Leitung von Jochen Vandrey, diesen Festabend und das im Juni geplante Schützen- und Volksfest vorbereitet habe. Der Schriftführer und für die 226 Seiten umfassende Festschrift mit Chronik verantwortliche Hilmar Schramm rief in einem mit Powerpoint unterstützten Vortrag die lange Geschichte in Erinnerung. In einer Vorbereitungszeit von fünf Jahren habe er in verschiedenen Archiven alles zusammengetragen und nunmehr in einer Chronik für die „Nachwelt“ festgehalten. Ein Teil finde sich auch in der Ausstellung, welche ebenfalls im Kulturzentrum zu sehen ist, wieder. Diese Ausstellung wurde bereits am Nachmittag im Beisein einiger Ehrengäste eröffnet. Die Öffnungszeiten werden ortsüblich bekannt gegeben konnten jedoch bereits jetzt bis in den Sommer hinein verlängert werden. Einen großen Teil seiner in vier Abschnitten geteilten Vorstellung widmete der Vortragende der Gründungszeit. Wie er sagte, gibt es Nachweise, dass bereits einige Jahre vor der Gründung in Wallenfels und den umliegenden Gemeinden geschossen wurde. Im Jahr 1860, das genaue Gründungsdatum sei nicht nachweisbar, haben sich einige betagte Bürger für den Ankauf des Sommerkellers mittels Aktien stark gemacht. Diese Mitglieder waren fortan auch die ordentlichen Mitglieder, während die außerordentlichen Mitglieder nur ein beschränktes Mitspracherecht, unter anderem beim ersten Hauptschießen noch im gleichen Jahr hatten. Bereits drei Jahre nach der Gründung wurde die Eröffnung des Schießstandes mit Kegelbahn gefeiert. Noch im gleichen Jahr wurde die erste Vereinssatzung durch das Königliche Bezirksamt Kronach mit Genehmigung an den örtlichen Magistrat zurückgesandt. Hilmar Schramm wusste auch einige lustige Begebenheiten der damaligen Zeit, wo man bereits einen engen Kontakt mit den Schützen aus Kronach hatte, zu vermitteln. Bis das erste massive Schießhaus im Jahr 1870 errichtet wurde, kamen die auswärtigen Schützen per Leiterwagen zu den einzelnen Schießen. Bewegte Jahre dürften auch die Jahre 1893 bis 1895 gewesen sein, damals habe man die heute noch vorhandene Fahne erworben, eine Zirkelmaschine angeschafft, sei dem Oberfränkischen Schützenbund beigetreten und habe die Schützenscheiben eingeführt. Die heute noch vorhandene älteste Scheibe stammt aus dem Jahr 1895, berichtete Schramm. Kurze Zeit später ging die Bahnlinie Kronach – Nordhalben im Betrieb, so dass man bereits zum 50- jährigen Jubiläum mit der Bahn anreisen konnte. Aus dem Jahr 1922 stammt der erste Bauplan des heutigen Schützenhauses und 1935 kam der Zusammenschluss mit dem damaligen Zimmerstutzenverein. Der größte sportliche Erfolg der Schützengemeinschaft Wallenfels geht auf das Jahr 1936 zurück, als der Studienprofessor Georg Müller der Pistolen- Olympiamannschaft in Berlin angehörte. Das erste Schützenfest nach dem Krieg fand im Jahr 1951 statt und 1960 feierte man im großen Rahmen das 100- jährige Bestehen, welchem 1985 der 125. Geburtstag folge. Neben großartigen Leistungen im reinen Schützenbetrieb, habe sich in den 80er Jahren auch eine aktive Wintersportgruppe gebildet. Zum Biathlon, Skirollern und weiteren Skiveranstaltungen sei man national und international unterwegs gewesen, so Hilmar Schramm. Im vergangenen Jahr nahmen die Senioren an der Deutschen Meisterschaft teil. Zwischenzeitlich fehle gerade im Wintersportbereich der Nachwuchs, so dass diese Sparte immer mehr an Bedeutung verliert, bedauerte man die Entwicklung. In den Grußworten gingen MdB Hans Michelbach, Bürgermeister Peter Hänel, Bezirksschützenmeister Volker Gottfried und Gauschützenmeister Detlef Spickmann auf die vielfältigen Bereiche ein. Neben der Tradition hoben die Redner vor allem das jährliche Schützenfest hervor, welches fester Bestandteil der Veranstaltungen in der Flößerstadt sei. Lobend erwähnt wurde von allen Rednern die gelungene Festschrift und die hochinteressante Ausstellung. Die Glückwünsche der Wallenfelser Vereine, Verbände, Parteien und der Kirche überbrachte Paul Haderdauer, welcher wie die Vorredner auch ein Geschenk an den Jubelverein überreichte. Den Glückwünschen schlossen sich Vertreter der Vereine aus Vogtendorf, Rothenkirchen, Redwitz, Tschirn, Stadtsteinach/Presseck und vom Patenverein Zimmerstutzengesellschaft Tell Schwarzenbach/Wald mit Worten und Geschenken an. mw Ehrungen: Eine ganze Reihe von Ehrungen stand beim Festkommers anlässlich des 150. Geburtstages der Schützengesellschaft Wallenfels an. So wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Ronny Buckreus, Bernd Eger, Uwe Eger, Michael Grebner, Thomas Grebner, Jürgen Hahn, Jens Korn, Klaus Müller-Gei, Stefan Müller-Gei, Günther Schlee, Heike Stöcker, Rainer Stumpf, Hans Stumpf-Kraus jun. und Christopher Zeuß. Für 40 Jahre Reinhard Müller-Gei und Andreas Weiß sowie für 50 Jahre Franz Müller und Winfried Stumpf. Die Gau Ehrennadel konnten Bernd Eger, Georg Köstner, Ralf Müller, Hans Müller-Gei, Stefan Müller-Gei, Christian Müller-Lisa, Walfried Schmittnägel und Werner Zeuß in Empfang nehmen. Das große Gau- Ehrenzeichen in Gold ging an Herbert Böhner und Josef Maier. Mit dem Bezirksehrenzeichen in Silber wurden Rudolf Behrschmidt, Barbara Böhner, Norbert Goller, Rosel Meier und Rudolf Zeuß bedacht. Der Verfasser der Festschrift Hilmar Schramm konnte sich über das Bezirksehrenzeichen in Gold freuen. Darüber hinaus wurde durch den Bayerischen Sportschützenbund Bernhard Gleich, Reinhard Müller-Gei und Jochen Vandrey mit dem, Protektorzeichen in Silber und Elmar Schlee, Klaus Stolper und Ludwig Stumpf mit der Verdienstnadel ausgezeichnet. mw Bereits die hochinteressante Ausstellungseröffnung mit Bildern, Plänen, verschiedenen Aufzeichnungen aber auch Gegenständen der Schützen aus den vergangenen 150 Jahren war gut besucht. Foto: Michael Wunder Eine große Anzahl von Mitgliedern wurde für 25, 40 und 50 Jahre treue zur Schützengesellschaft Wallenfels mit Urkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet. Im Bild mit den Geehrten Vorsitzender Josef Maier (2 v.r.) und Schützenmeister Herbert Böhner (links). Foto: Michael Wunder Diese Mitglieder der Schützengesellschaft Wallenfels erhielten die Gauehrennadel beziehungsweise das Große Gauehrenzeichen in Gold. Mit im Bild MdB Hans Michelbach (2 v.l.), Bürgermeister Peter Hänel (5 v.l.), Schirmherr, Landrat Oswald Marr (rechts), Bezirksschützenmeister Volker Gottfried (2 v.r.) und Gauschützenmeister Detlef Spickmann (3 v.r.). Foto. Michael Wunder Der Bezirk zeichnete die Wallenfelser Schützen mit seinen Ehrenzeichen in Silber und Gold sowie der Bayerische Sportschützenbund mit dem Protektorzeichen und der Verdienstnadel aus. Mit im Bild Bürgermeister Peter Hänel (links) und MdB Hans Michaelbach (rechts). Foto: Michael Wunder Die “Festdamen” mit neuer Tracht. Foto: Michael Wunder |