Schlagzeilen:

Der Staatsminister sieht gute Möglichkeiten für die Landwirte

Buchbach: Über die Zukunftsperspektiven der Landwirtschaft und des ländlichen Raums sprach der Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner bei seinem Besuch in Buchbach.

Der öffentlichen Veranstaltung im Kulturhaus war eine interne Zusammenkunft mit Vertreter aus Land- und Forstwirtschaft sowie der Großgemeinde Steinbach/Wald vorausgegangen. Unter den Klängen der Blaskapelle Buchbach, wurden die Gäste musikalisch eingestimmt, bevor die CSU- Ortsvorsitzende Monika Barnickel neben den Besuchern auch eine ganze Reihe von Ehrengästen namentlich begrüßen konnte. Sie sprach dabei von einer nie da gewesenen Herausforderung durch die bäuerlichen Betriebe. Neben der großen Arbeitsbelastung sei die Verwaltung eine immer größer werdende Hürde, welche viel Zeit in Anspruch nimmt. Bürgermeister Klaus Löffler sagte, die Bauern setzten auf die Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung. „Nehmen sie die Probleme des Landkreises Kronach mit nach München und binden diese in ihre zukünftigen Entscheidungen ein“, sagte das Gemeindeoberhaupt. Obwohl die Landwirtschaft sicherlich nicht das Hauptaufgabengebiet eines Juristen ist, zeigte sich der Landratskandidat Jens Korn in seinem Grußwort sehr sachkundig. Er wies auf die vielen Vorteile, welche die ländliche Gegend mit seinen intakten Dorfgemeinschaften zu bietet hat, hin. Anhand eines Beispiels vom Voll- über den Nebenerwerbslandwirt bis hin zur Hofaufgabe zeigte er keinen Einzelfall im Frankenwald auf. Er sah den demographischen Faktor mit seinen Prognosen als große Herausforderung und Mahnung, jetzt müssten seitens der Politik Gegenmaßnahmen getroffen werden, um vor allem den jungen Menschen Perspektiven zu bieten. „Sollte es gelingen Teile der Vorbildgemeinde Steinbach/Wald, welche in einer harmonische Beziehung zu seinen Unternehmen steht, auf dem Landkreis zu übertragen wäre schon viel gewonnen“, sagte Jens Korn.

Der Staatsminister wies eingangs seiner Rede auf einen erfolgreichen Weg der Bayerischen Landwirtschaft hin. „Jeder siebte Arbeitsplatz hängt mit der Land-, Ernährung- und Forstwirtschaft zusammen“. Es sei nicht die Anzahl der bewirtschafteten Hektar, sondern die Qualifizierung der Bauern und deren Qualität entscheidend. Bayern wird auch in Zukunft, ob im Voll- oder Nebenerwerb, auf den vitalen ländlichen Raum mit einer vielfältigen bäuerlichen Landwirtschaft setzten, die nachhaltig und flächendeckend das Land bewirtschaftet und die Tiere artgerecht hält. Auch wenn der Anteil der Landwirte, welche ihr Einkommen ausschließlich aus der Landwirtschaft erzielen immer geringer wird, müsse eine flächendeckende Landbewirtschaftung betrieben werden. Er sah dabei die vielen zusätzlichen Einnahmequellen wie Landschaftspflege, Tourismus, Urlaub auf dem Bauernhof, soziale Dienstleistungen, Direktvermarkter oder nachwachsende Rohstoffe als Chance. Wie er sagte, seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt und die Vielfalt Bayerns biete eine Chance. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise wirkt sich nach wie vor negativ auf alle wichtigen Produktbereiche der Landwirtschaft aus. Die Bayerische Staatsregierung handelt in dieser außergewöhnlichen Situation für die Landwirte mit Sofortmaßnahmen. Die Entlastung bei der Agrardieselbesteuerung bringen den Betrieben innerhalb von zwei Jahren rund 40 Millionen Euro, so der Minister. Der Löwenanteil von 750 Millionen, nämlich rund 210 Millionen Euro aus Grünlandmilchprogramm, Liquiditätshilfe und Zuschuss für die landwirtschaftliche Unfallversicherung fließen dank des Einsatzes des Ministerpräsidenten Horst Seehofer nach Bayern. Zur Aufrechterhaltung der flächendeckenden Landbewirtschaftung sei der Landkreis Kronach aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit auf Unterstützungsmaßnahmen angewiesen. Es gelte deshalb einen fairen Ausgleich zu Gebieten mit ukrainischen Schwarzerde- Böden zu finden und diese Forderung auch in Brüssel durchzusetzen. Ziel der Politik sei es auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Zusammenarbeit von Erzeugern, Verarbeitern und Agrarhandel entlang der Produktkette ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen durch Investitionsanreize stärkt. Der Minister sprach von interessanten Geschäftsfeldern was nachwachsende Rohstoffe, Biogasanlagen oder regenerative Energien betrifft. Anlagen wie Windräder oder Photovoltaik- Anlagen müssen harmonisch in die Landschaft integriert werden. Hier sollten die „Kleinbetriebe“ Vorrang vor Fondgesellschaften haben, welche nur das Kapital abschöpfen wollen. Der Minister bedauerte, dass man beim Ausstieg aus der Ackerflächenförderung bei Photovoltaik- Anlagen über das Ziel hinausgeschossen sei. Als drängendes Problem sah er den dramatischen Verlust von jungen Menschen auf dem Land. CSU- Ehrenkreisvorsitzender Rudi Daum bemängelte die jetzige Förderung, welche gegenüber den Nachbarländern nicht auszugleichen sei. CSU- Kreisvorsitzender Horst Pfadenhauer dankte der CSU Buchbach mit Monika Barnickel, Bürgermeister Klaus Löffler und seinen Stellvertreter Thomas Kotschenreuther für die Organisation der Veranstaltung. mw

Zitat des Tages:

Die Vielfalt Bayerns ist unsere Chance und nicht das Manko!

Staatsminister Helmut Brunner bei seinem Besuch in Buchbach

2010 - Versammlung mit Minister Brunner I (25.03.10)

Staatminister Helmut Brunner trug sich bei der öffentlichen Abendveranstaltung in Buchbach ins Goldene Buch der Gemeinde Steinbach/Wald ein. Mit im Bild (v.l.) Bürgermeister Klaus Löffler, CSU- Ortsvorsitzende Monika Barnickel, CSU- Kreisvorsitzender Horst Pfadenhauer und Landratskandidat Jens Korn. Foto: Michael Wunder

2010 - Versammlung mit Minister Brunner III (25.03.10)

Bürgermeister Klaus Löffler überreicht an den Bayerischen Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner ein Buch. Foto: Michael Wunder