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Die Natur im Frankenwald hat viel zu bieten

von Michael Wunder

Teuschnitz: Im Rahmen einer Informationsveranstaltung stellte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das „NATURA 2000- Gebiet Täler und Rodungsinseln im Frankenwald und Geroldsgrüner Forst“ in der Volksschule in Teuschnitz vor.

Eingeladen waren neben interessierten Gästen vor allem die Bürgermeister und Grundbesitzer der betroffenen Gebiete. Klaus Stangl vom regionalen Kartierteam Oberfranken ging zum Einstieg auf die bisherigen Maßnahmen und die Bedeutung des Projekts ein. Wie er sagte, sei die weltweit wachsende Bevölkerung ein Anlass, verantwortlicher mit dem Reichtum Natur umzugehen. „Jeder zweite Vogel und dritte Fisch sei gefährdet, dass sollte zu denken geben“, meinte er. Natura 2000 ist die weltweit größte Initiative, um Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten zu schützen. In Deutschland sollen 250 natürliche bzw. naturnahe Lebensräume, davon 58 in Bayern geschützt werden. Ziel sei es, insgesamt rund 400 Tier und Pflanzenarten zu schützen. In Bayern geht man von 51 Tier- und 18 Pflanzenarten aus, welche mit entsprechenden Maßnahmen geschützt werden können. Er machte deutlich, dass dieses Projekt ausschließlich auf Freiwilligkeit beruhe und in Bayern keine gesetzlichen Grundlagen auf dem Weg gebracht werden sollen. „Mit dem gesetzlichen Verschlechterungsverbot, habe man eine einzige zentrale Aussage, welche von allen Beteiligten einzuhalten sei“. Dies wiederum sei aber vorwiegend für die privaten Besitzer aufgrund der Flächengröße von untergeordneter Bedeutung, weil die meisten bewaldeten Gebiete im Bereich der Forstbetriebe Nordhalben und Rothenkirchen liegen, so Stangl. Der Gebietsbetreuer Stefan Hanna-Bökkerink verwies auf die lange Zeit seit der ersten Infoveranstaltung im Jahr 2006 und nannte die verschiedenen Gründe hierfür. „Die Grundbesitzer sollten sich nicht als Opfer betrachten, sondern Verantwortung für die tolle Natur im Frankenwald übernehmen“. Christof Mörtelbauer stellte die Schutzgüter der 1861 Hektar dar. „Die Hauptverantwortung tragen die Bayerischen Forstbetriebe, welche den Großteil der 1207 Hektar umfassenden Waldfläche zu bewirtschaften hat“. Aufgrund der großen Waldfläche liege die Verantwortung der Maßnahme auch beim Forst. Wichtig sei vor allem im Bereich der großen Buchenflächen um Nordhalben und Geroldsgrün, welche wiederum einen Großteil der Waldfläche ausmachen, dass genügend Todholz (Laubholz) im Wald verbleibt. Weiterhin sollten sowohl die Mopsfledermaus als auch das „Große Mausohr“ durch entsprechende Maßnahmen geschützt werden. Erich Spranger ging auf die Schutzgüter im Offenland ein, wobei er die schützenswerten Bereiche im Einzelnen vorstellte. Die gesamten Planungen sollten schnellstmöglich zum Abschluss gebracht werden und den Bürgern über die Gemeinden informiert werden.