Schlagzeilen:In jeden Menschen steckt ein Künstler, man muss nur den Mut haben es zu zeigen
von Michael Wunder Kronach: Bilder aus den Gedichten von Joachim Ringelnatz stellt derzeit die Künstlerin Gudrun Wirsieg in den Räumen des Kronacher Kunstvereins (KKV) aus. Sie führte aus, dass die Kunst ein Weg sei, sich mit allen Sinnen, mit Fantasie und offenem Herzen der bunten Vielfalt des Lebens zu stellen. „Die Sichtweise mit der wir durchs Leben gehen ist geprägt von Erfahrung, Erlebnissen, Wünschen, Idealen und dem Umfeld. Die Kunst schenkt einen die Möglichkeit der persönlichen Freiheit zum Ausdruck zu bringen“, sagte die Künstlerin bei der Ausstellungseröffnung. „Ich erzähle gerne in Bildern, lieber als in Worten“, meinte die 54-jährige. Für diese Ausstellung setzte sie sich mit Gedichten von Joachim Ringelnatz in ihrer eigenen Interpretationsweise auseinander. Auch er liebte die Vielfalt des Lebens und sammelte auf seinen Reisen und im Alltag seine Eindrücke. Diese fasste er in „gesammelte Worte“ und Werke. Schienen seine Gedanken auch einfach oder „irrsinnig“ und „bedeutungslos“ so scheute er sich nicht diese nieder zu schreiben. Sollten doch die Menschen teilhaben können an seiner persönlichen Sicht des Lebens und sich vielleicht sogar darin wieder finden. Auch Gudrun Wirsieg setzt mit ihren Gemähten auf Kreativität und stellt dar, wie sie es sieht. Sie malt in erzählerischer Weise und ergänzt das scheinbar Offensichtliche mit einem meist humorvollen Blick auf weitere, verborgene Ebenen. Gudrun Wirsieg arbeitet in der Umsetzung mit einer Mischtechnik aus Tusche, Aquarell oder Acryl und Buntstift. Die Künstlerin wurde durch ihren Kollegen und Freund Otmar Alt vorgestellt. Dieser meinte, dass sich die Bilder eigentlich selbst erklären, dies auch, weil Kunst schwer zu erklären sei. Gudrun Wirsieg verstehe es von der Idee bis zur Umsetzung ihrer Werke mit Farben zu spielen. Dazwischen müsse man schon mal eine Korrektur vornehmen, bevor das Werk mit dem Signieren sein Ende findet. „In jeden Mensch steckt ein Künstler, man muss nur den Mut haben es zu zeigen“. „Maler sind Ideengeber, Dirigenten ihrer eigenen Sache“. Otmar Alt Eingangs begrüßte der Vorsitzende des Kronacher Kunstvereins Karlo J. Hurec die Gäste. Sein besonderer Dank galt Luca Bauer und Robert Kotschenreuther von der Berufsfachschule für Musik in Kronach, welche die Ausstellungseröffnung auf besonderer Art musikalisch mitgestalteten. Gudrun Wirsieg, derzeit in Bamberg-Lichteneiche wohnend, wurde in München geboren und wuchs in der kleinen oberbayerischen Stadt Schrobenhausen auf. Nach dem Fachabitur im Bereich Gestaltung in Augsburg, studierte sie zunächst einige Semester Graphik- Design, bevor sie ihr Studium wechselte und 1980 an der Fachhochschule für Textil-Design in Münchberg die Ausbildung abschloss. Die Ausstellung ist bis zum 19. Februar in der Galerie des Kronacher Kunstvereins in der Siechenangerstraße zu bewundern.
Eines der vielen kleineren Gemählte von Gudrun Wirsieg sind die „Wellen des Meeres“, wobei der Matrose Ringelnatz die Wellen des Meeres auf und nieder von Hafenplatz zu Hafenplatz besiegt. Foto: Michael Wunder Diana Krause und Jürgen Diet vor einen der größeren Gemählte. Foto: Michael Wunder |