Schlagzeilen:Alle Wege führten nach Nordhalben–Sternwanderung
Nordhalben: Rund 400 Wanderer aus 45 Ortsvereinen nahmen an der gestrigen Herbststernwanderung des Frankenwaldvereins teil. Ziel war die Nordhalbener Nordwaldhalle, welche von sechs verschiedenen Ausgangspunkten mit schönen Routen angesteuert wurden. Leichten Nieselregen, aber vor allem der Nebel lies eine Weitsicht der Wanderer nicht zu, so dass man auf viele Sehenswürdigkeiten der Region verzichten musste. „Wir können das Wetter nicht beeinflussen“, meinte Sepp Huber aus Marktrodach, der schon über dreißig Jahre für den Ortsverband Zeyern auf „Wanderschaft“ geht. Mit einer Gruppe von zehn Personen ist er von Hubertushöhe nach Nordhalben gewandert. „Die Strecken werden bereits im Vorfeld vom Wanderwart oder Vorstand abgelaufen, so dass man am Tag der Sternwanderung auch sicher geführt ans Ziel kommt. Über 30 Jahre nehme ich regelmäßig mit meiner Frau an den Sternwanderungen teil. Mittlerweile sind das schon über 60 Sternwanderungen gewesen“, meinte der 70-jährige. Auch darüber hinaus ist er sehr aktiv bei den Wanderungen des Ortsverbandes Zeyern oder des Hauptvereins. So nahm er kürzlich am Deutschen Wandertag in Bad Harzburg teil. „Es gibt immer wieder neues zu erkunden, so auch in der näheren Region. An der Talsperre bin ich schon öfters gewandert oder mit dem Fahrrad gefahren, die Verbindung von Hubertushöhe über die Talsperre nach Nordhalben habe ich bisher nicht so gekannt. Das Tal bietet sehr schöne Laubwälder, die trotz Nebel gut zu sehen waren“, so Huber. Im Anschluss an die Wanderungen kommt dann auch die Geselligkeit, wie gestern in der Nordwaldhalle nicht zu kurz. „Man kann sich unter Gleichgesinnten austauschen und trifft nach so vielen Jahren immer wieder bekannte aus anderen Vereinen“, sagte Huber. Ortsobmann Michael Wolf begrüßte die Wanderer und Gäste in der Nordwaldhalle. Im 111. Gründungsjahr habe man einige Veranstaltungen geplant und sich deshalb auch um die Sternwanderung beworben. Gut ausgeschilderte Wanderwege rund um Nordhalben mit Treffpunkt in der Nordwaldhalle bieten dazu auch bei schlechterem Wetter die beste Gelegenheit. Problematisch sei es jedoch auch 25 Jahre nach Öffnung der innerdeutschen Grenze über die Ländergrenzen hinaus zu markieren, so Michael Wolf. Pfarrer Dr. Hans Peter Göll passte seine Morgenandacht, musikalisch Mitgestaltet vom Musikverein Nordhalben, dem Thema Wandern an. Hauptvorsitzender Robert Strobel freute sich nach 21 Jahren wieder mal eine Sternwanderung in Nordhalben durchzuführen. Nordhalben sei der Ausgangspunkt des Frankenwaldvereins gewesen. Bereits 1876 wurde hier die Sektion Frankenwald des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins gegründet, welche später in den Frankenwaldverein übergeführt wurde. Das Heimatbewusstsein der Menschen zu fördern, die Heimat durch Wanderwege für Wanderer zu erschließen und den Fremdenverkehr zu unterstützen sei auch heute 138 Jahre danach noch die Zielsetzung des Verbandes, so Strobel. Nach der Zertifizierung der Wanderwege stehe in naher Zukunft die Zertifizierung des Frankenwaldes als Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“ an. „Wenn wir als einzige deutsche Wanderregion insgesamt ausgezeichnet sind, wird dies ein großer Schritt nach vorne sein, um die Region noch bekannter zu machen“, sagte der Hauptvereinsvorsitzende. Noch in diesem Jahr soll das Wanderdrehkreuz im Frankenwald fertig gestellt werden. Damit besitzt der Frankenwald ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, denn einen Schnittpunkt von gleich vier qualifizierten überregionalen Wanderwegen gibt es nur hier im Frankenwald. Unter den bedauern der „Wandersleute“ gab Hauptvorsitzender Robert Strobel zum Schluss bekannt, dass es nach dreißig Jahren und 60 Sternwanderungen die letzte für ihm als Hauptvorsitzender war, denn bald wird er den Hauptvorsitz aus Altersgründen abgeben. Nordhalbens Bürgermeister Michael Pöhnlein plädierte dafür die Nachbarschaft mit Thüringen zu intensivieren, um das grenzenlose Wandern wieder zu ermöglichen. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder hob die top ausgeschilderten Wanderwege für aktive und vitale Menschen hervor. Fritz Maier von den Bayerischen Staatsforsten ging auf den geschlossenen Rahmenvertrag mit dem Hauptverein ein, wo alles geordnet und geregelt worden sei. Kreiswanderwart Karl Schoger stellte vor dem gemeinsamen Wanderlied die Anwesenheit von 45 der insgesamt 62 Ortsvereine fest. mw Trotz Nebel und Nieselregen ließ es sich auch der Ortsverein Zeyern nicht nehmen an der Sternwanderung nach Nordhalben teilzunehmen. Im Vordergrund der 70- jährige Sepp Huber, welcher schon an über 60 dieser Sternwanderungen teilgenommen hat. Foto: Michael Wunder Sepp Huber nimmt mit 70 Jahren regelmäßig an den Sternwanderungen des Frankenwaldvereins teil. Foto: Michael Wunder Bei den „Hundswetter“ mag es dieser kleine Vierbeiner liebe in der Nähe von „Frauchen“. Zuvor ist er allerdings mit dem Outfit des Frankenwaldvereins (FWV) die Sternwanderung gegangen. Foto: Michael Wunder Die Wanderer trafen sich in der Nordwaldhalle, um mit Pfarrer Dr. Hans-Peter Göll eine Morgenandacht zu feiern. Foto: Michael Wunder |